Tuten und Blasen im Kanzleramt Olaf Scholz gibt den Satchmo
30.04.2024, 17:16 Uhr Artikel anhören
Ein bisschen Spaß muss sein: Olaf Scholz.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Frisur passt schon mal. Das Instrument auch. Und die Schwarz-Weiß-Atmosphäre ebenfalls. Aber es ist nicht Louis Armstrong, der hier die Trompete bläst, sondern Bundeskanzler Olaf Scholz bei einem Besuch von Jazzmusiker Till Brönner. Das kommt bei einigen mehr, bei anderen weniger gut an.
"What a wonderful world", schwärmte Jazzlegende Louis Armstrong einst in seinem wohl bekanntesten Hit. Die Welt, in der sich Bundeskanzler Olaf Scholz inmitten all der Krisen, Kriege und Ampel-Zänkereien aktuell wiederfindet, mag zwar nicht ganz so wundervoll sein. Dennoch konnte sich der Regierungschef jetzt über seinen ganz persönlichen Satchmo-Moment freuen. Das teilte er dann auch gleich fleißig auf dem Instagram-Account des Bundeskanzleramts.
Zu sehen ist Scholz auf einer ästhetisch-geschmackvollen Schwarz-Weiß-Aufnahme. Seine hohe Stirn weist durchaus eine gewisse Ähnlichkeit zum äußeren Erscheinungsbild von Louis "Satchmo" Armstrong in späteren Lebensjahren auf. Auch das Instrument, das der Kanzler so an seine Lippen presst, dass seine untere Gesichtshälfte dahinter verschwindet, erinnert an die 1971 gestorbene Jazz-Ikone. Es ist eine Trompete.
Wie ist es nur zu diesem Foto gekommen? Hat der Hanseat etwa mit 65 Jahren seine Liebe zur Blasmusik entdeckt? Oder möchte der SPD-Politiker FDP und Grünen einfach mal gehörig den Marsch blasen? Für Aufklärung sorgen die beiden Bilder danach sowie der zugehörige Kommentar des Bundeskanzlers.
"Wollte ich mir nicht entgehen lassen"
So ist Scholz auf den weiteren Fotos des Posts in Gesellschaft von Neuzeit-Trompeten-Star Till Brönner zu sehen. Auf einem Bild scheint der Musiker dem Politiker die Handhabung des Instruments näherzubringen. Auf der zweiten Aufnahme sieht man die Männer im Gespräch, wobei Brönner die Trompete unter dem Arm und eine Kamera um den Hals hat.
"Die meisten kennen Till Brönner wahrscheinlich als Jazzmusiker - mit seiner Trompete. Zu Besuch im Kanzleramt war er, weil er neben der Musik an einer Foto-Ausstellung zu Europa arbeitet, für das Ludwig-Museum in Budapest", fügt Scholz zur Erklärung der Fotoreihe an und ergänzt: "Till Brönner hat mich fotografiert und mir plötzlich seine Trompete in die Hand gedrückt. Eine Chance, die ich mir nicht entgehen lassen wollte. Nun, mehr als ein paar Töne kamen bei mir nicht raus - und natürlich dieses ungewöhnliche Bild."
Lob und Kritik
Die Kommentare der knapp zwei Millionen Instagram-Followerinnen und -Follower des Bundeskanzlers ließen natürlich nicht lange auf sich warten. "Wie cool ist das denn?", merkte etwa eine Nutzerin an. "Geniales Foto", urteilte eine andere.
Ebenso hagelte es aber auch Kritik, Hohn und Spott für den Kanzler. "Vielleicht kann er ja besser Trompete spielen als regieren", "Hey, da kommt heiße Luft raus. Genau wie sonst auch" oder "Von Tuten und Blasen keine Ahnung", lauteten zum Beispiel einige bissige Wortmeldungen.
Auch Till Brönner schaltete sich in der Kommentarspalte ein. "Schön, dass Sie diesen kleinen 'Spaß' mitgemacht haben", schrieb er dem Kanzler ins Stammbuch - und stellte ihm einen guten Platz im Ludwig-Museum in Aussicht. What a wonderful world!
Quelle: ntv.de, vpr