Unterhaltung

"Das Experiment ist beendet" Sat.1 kippt Megaflop "Newtopia"

Das "Newtopia"-Tor schließt sich schon bald für immer.

Das "Newtopia"-Tor schließt sich schon bald für immer.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mit großen Hoffnungen gestartet, am Ende brachial abgestürzt: Mit der Reality-TV-Show "Newtopia" entpuppt sich wieder einmal ein hoch gehandeltes TV-Format als Rohrkrepierer. Nun zieht Sat.1 vorzeitig den Stecker.

"Keep Your Light Shining", "Rising Star", "Millionärswahl", "Die Band", "Catch The Millionaire" … Die Liste der Fernsehformate, die in jüngster Zeit gnadenlos gescheitert sind, ist lang. Nun hängt Sat.1 noch eine weitere Show, von der sich der Sender zunächst viel versprochen hatte, dran: "Newtopia". Das ursprünglich auf ein Jahr angedachte "Big Brother"-Format im Kommunen-Stil, geht nach nur fünf Monaten zu Ende. Der Livestream wird umgehend abgestellt. Im Fernsehen ist die letzte Folge am Freitag zu sehen.

"Das Experiment ist beendet. Zusammen mit Talpa Germany hat Sat.1 viel Sendezeit, Herzblut und Ideen in die Fortsetzung von 'Newtopia' gesteckt. Leider ohne den erhofften Erfolg", gab Sat.1-Chef Nicolas Paalzow bekannt. Das Unternehmen Talpa Germany verantwortete die hiesige Produktion von "Newtopia". Ursprünglich hatte das Konzept "Big Brother"-Erfinder John de Mol erdacht.

Quoten im Sinkflug

Die "Newtopia"-Bewohner Candy und Victoria. Candy sorgte für allerlei Wirbel in der Show - bis er endgültig vor die Tür gesetzt wurde.

Die "Newtopia"-Bewohner Candy und Victoria. Candy sorgte für allerlei Wirbel in der Show - bis er endgültig vor die Tür gesetzt wurde.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mit der Absetzung der Show reagiert Sat.1 auf die zuletzt dramatisch gesunkenen Einschaltquoten im wichtigen Vorabendprogramm. Sahen zu Beginn noch rund 2,8 Millionen Zuschauer zu, lockte "Newtopia" zuletzt nur noch etwa eine Million Menschen vor den Fernseher. Laut Mediendienst "DWDL" bildete die vergangene Woche mit einem durchschnittlichen Marktanteil von lediglich 6,5 Prozent den Tiefpunkt in der Sendungsgeschichte.

Dabei hatte Sat.1 viel in das Format investiert. "Newtopia" spielte auf einem zwei Hektar großen Areal in Brandenburg. Insgesamt 105 Kameras sollten dafür sorgen, dass den Zuschauern nichts entgeht. Mitarbeiter der Produktionsfirma waren rund um die Uhr im Einsatz, um das Geschehen im Blick zu behalten. Für sie entstand eine eigene kleine Produktionsstadt am Rande des "Newtopia"-Geländes.

Flop auch in den USA

Die Hoffnungen, die sich mit der Show verbanden, beruhten auf den Erfahrungen in den Niederlanden. Hier hatte sich das Format unter dem Namen "Utopia" schon 2014 zum Hit gemausert. Allerdings war auch der Versuch, das Erfolgsmodell in die USA zu exportieren, schon vor dem Start von "Newtopia" in Deutschland gescheitert.

Die Sat.1-Zuschauer können sich nach dem Ende der Sendung erst einmal mit Doppelfolgen von "In Gefahr - Ein verhängnisvoller Moment" trösten. Sie füllen bis auf Weiteres die Lücke im Programm.

Quelle: ntv.de, vpr

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen