Erstmals nach Tod des Sohnes Simone Mecky-Ballack schüttet ihr Herz aus
01.06.2022, 20:14 Uhr
"Manchmal denke ich, er kommt gleich um die Ecke": Simone Mecky-Ballack.
(Foto: picture alliance/dpa)
Knapp zehn Monate ist es her, dass Simone Mecky-Ballack ein schwerer Schicksalsschlag ereilt: Ihr 18-jähriger Sohn Emilio stirbt bei einem tragischen Unfall in Portugal. Nun hat die ehemalige Frau von Ex-Fußballer Michael Ballack das erste Mal die Kraft, darüber öffentlich zu sprechen.
Im August 2021 hat Simone Mecky-Ballack ihren Sohn Emilio verloren. Der mittlere ihrer drei Söhne kam mit 18 Jahren bei einem Unfall in Portugal ums Leben. Nun hat die Ex-Frau von Fußballlegende Michael Ballack, die seit 2019 mit Andreas Mecky erneut verheiratet ist, ihr erstes Interview seit dem schweren Schicksalsschlag über ihre Trauerarbeit gegeben.
Die ersten Tage nach der Nachricht von dem Unglück habe sie wie in Trance verbracht, erinnert sich Mecky-Ballack im Gespräch mit dem Magazin "Bunte" zurück. So könne sie sich etwa trotz ihrer Flugangst an den Flug nach Portugal gar nicht erinnern. In Portugal habe sie ihren toten Jungen dann noch einmal sehen können: "Ich konnte Abschied von ihm nehmen, ihm ein letztes Mal über die Wange streichen. Da wusste ich sicher: Seine Seele ist weg."
Der Schmerz komme seitdem in Wellen und werde immer bleiben, ist sich die 46-Jährige sicher. "Manchmal denke ich, er kommt gleich um die Ecke. Ich spüre seine Energie immer noch." Ihre beiden Söhne Louis und Jordi seien der Grund dafür, dass ihr Leben weitergehe. "Aber es kostet mich immer noch jeden Tag wahnsinnig viel Energie weiterzuleben, für die beiden da zu sein."
Sie will anderen Eltern Mut machen
Es gebe Tage, "da lasse ich die Trauer zu, heule Rotz und Wasser - das ist heilsam", so Mecky-Ballack. Viel Zeit verbringe sie auch in Emilios Zimmer, das noch genau wie bei seiner Abreise aussehe. "Schau mir den ganzen Tag nur seine Fotos an. Lege mich auf sein Bett und fühle mich ihm ganz nah. Aber dann stehe ich wieder auf!"
In dem Interview zeigt sich die trauernde Mutter auch kämpferisch. Sie habe nach dem Tod ihres Sohnes keine Therapie begonnen, sagt Mecky-Ballack. Stattdessen habe sie sich an ihre Freundinnen gewandt und viel gearbeitet: "Man muss seinen Alltag so regeln, dass man nicht mehr in diese tiefe Trauer zurückfällt."
Mit dem Interview wolle sie "auch anderen Eltern Mut machen, dass das Leben weitergeht", erläutert Mecky-Ballack. In den sozialen Netzwerken war sie dafür angefeindet worden, dass sie sich wieder lächelnd zeigte. Dagegen wehrt sie sich: "Lasst euch nicht vorschreiben, wie ihr eure Trauer lebt. Geht raus, lebt euer Leben und habt Spaß! Wir haben Verantwortung anderen Kindern gegenüber, Familie und Freunde. Wir wollen unser Leben nicht beenden. Und ja: Gott sei Dank kann ich ab und an wieder lachen, kann Freude empfinden", wird sie deutlich.
Quelle: ntv.de, vpr/spot