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Wegen Werbung für Die Linke ZDF setzt "Die Anstalt"-Moderator vor die Tür

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Geht vorerst nicht wieder auf Sendung: Max Uthoff.

Geht vorerst nicht wieder auf Sendung: Max Uthoff.

(Foto: picture alliance/dpa)

Seit elf Jahren gehört Max Uthoff zur Stammbesetzung der ZDF-Kabarettsendung "Die Anstalt". Nun jedoch verordnet der Sender ihm eine Zwangspause. Der Grund: Er macht sich öffentlich für die Partei Die Linke stark.

Beinahe auf den Tag genau elf Jahre ist es her, dass im ZDF die Kabarettsendung "Die Anstalt" Premiere feierte - am 4. Februar 2014 wurde die Show als Nachfolger des Formats "Neues aus der Anstalt" erstmals ausgestrahlt. Die beiden festen Ensemble-Mitglieder, die von Anfang an dabei waren und seither nur selten bei einer Episode fehlten, sind die Kabarettisten Max Uthoff und Claus von Wagner. Im vergangenen Jahr gesellte sich zudem Maike Kühl zur Stammbesetzung von "Die Anstalt".

Uthoff verpasste in all der Zeit tatsächlich nur eine Sendung. Bisher. Denn nun muss er, ob er will oder nicht, eine Pause einlegen. Verordnet hat dies das ZDF, wie als Erster der unter anderem für sein Youtube-Format "Jung & Naiv" bekannte Journalist und Podcaster Tilo Jung auf X kundtat. Der Sender habe "dem Kabarettisten kurzfristig untersagt aufzutreten, da er Wahlwerbung für Die Linke gemacht hat", schrieb Jung. "Das Team musste während der Proben die gesamte Sendung umwerfen", wusste er zudem zu berichten.

Das Portal t-online fragte beim ZDF nach und erhielt dort die Bestätigung. "Jeder Staatsbürger hat das Recht, sich politisch zu betätigen. Wenn sich bildschirmprägende Protagonisten im Vorfeld von Wahlen politisch engagieren, dürfen sie allerdings in einem Zeitraum von sechs Wochen vor der Wahl nicht mehr im Programm auftreten. Das gilt auch für Max Uthoff", wird aus einer Stellungnahme des Senders zitiert.

Gegen AfD, für Die Linke

Max Uthoff wirbt aktuell an der Seite seiner Frau Tina Uthoff auf Plakaten für Die Linke. "Grün oder SPD wird nicht reichen, um Merz etwas entgegenzusetzen", heißt es darauf zu einem Foto der beiden.

In einer von Die Linke verbreiteten Presseerklärung warnte der Kabarettist zudem vor der AfD. Sie sei "nicht nur eine Gefahr für unsere Demokratie, sondern auch für die Werte, die unsere Gesellschaft zusammenhalten". Die Rechtsaußen-Partei würde mit Populismus und Hetze spalten und Ängste schüren. "Die Linke hingegen steht für eine Politik, die auf Solidarität, Gerechtigkeit und Chancengleichheit basiert", so Max Uthoff. Sie werde als "Gegengewicht zu den rechten und neoliberalen Stimmen" gebraucht.

Uthoff wirbt mit seiner Frau Tina für Die Linke.

Uthoff wirbt mit seiner Frau Tina für Die Linke.

(Foto: picture alliance / SvenSimon)

Die neueste Ausgabe von "Die Anstalt" wird bereits am heutigen Dienstagabend ausgestrahlt und soll just "die Hochphase des Bundestagswahlkampfes" thematisieren. Durch sie wird nun Maike Kühl - unterstützt von diversen Gästen - allein führen, da sich auch Claus von Wagner eine freiwillige Auszeit von der Sendung genommen hat.

Danach hat das ZDF "Die Anstalt" erst am 11. März und somit nach der Bundestagswahl wieder im Programm. Angesichts der Begründung, wonach die Zwangspause für Max Uthoff mit den Wahl-Richtlinien des Senders zu tun habe, dürfte der 57-Jährige dann wohl wieder mit von der Partie sein.

Quelle: ntv.de, vpr

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