Während die meisten "Dance Dance Dance"-Kandidaten Blut und Wasser schwitzen, hangelt sich einer wie in Trance von einem Highlight-Gipfel zum nächsten. Sein Name: Philipp Boy. Sein Ziel: der Tanz-Thron.

Justin Timberlake, MC Hammer und nun Kevin Bacon ("Footlose"): Philipp Boy ist sich wirklich für keine Rampensau-Performance zu schade. Und dass, obwohl sich der Kunstturner selbst, vor Beginn der ersten "Dance Dance Dance"-Staffel so gar nicht auf dem Schirm hatte: "Ich schnupper einfach mal rein und versuche, mein Bestes zu geben", hieß es noch vor Wochen aus dem Munde des 29-Jährigen.

Mittlerweile aber ist der smarte Meck-Pomm-Express die unangefochtene Nummer eins der Show. Jede Woche aufs Neue zaubert Philipp eine Hammer-Performance nach der anderen aus dem Hut. Heute hätte selbst ein Kevin Bacon große Augen gemacht. Mit Flick Flack, Popo-Hüpfern und zackigen 80s-Moves legt Philipp einen "Footloose"-Auftritt aufs Parkett, bei dem der Jury die Luft wegbleibt.

Choreografie-Guru Cale Kalay und Dekolleté-Püppchen Sophia Tomalla sind gar dermaßen geplättet, dass beide ohne mit den Wimpern zu zucken die Höchstnote vergeben. Nur Ober-Kritiker DJ Bobo quengelt mal wieder ein bisschen rum. Macht aber nichts. Mit satten 28,5 Punkten legt Philipp die Messlatte für den Abend hoch an. Und so manch einer scheint diesem Druck nicht mehr gewachsen zu sein.

Der erste, der im Vergleich zu Philipp sichtlich abbaut ist Starkoch Mario Kotaska. Der Spaßvogel der Staffel braust zwar mit Leopardenjäckchen und Mini-Moped auf die Bühne. Aber als NKOTB-Mitglied ("Step By Step") erinnert der Hesse eher an einen leicht beschwipsten Police Academy-Anwärter, der vor den Toren der berühmt berüchtigten Blue Oyster Bar winselnd um Einlass bittet. Auch die liebe Sabia kommt heute nicht so richtig aus der Hüfte. Als hätte sie einen Besen verschluckt, stolpert und stakst sie sich durch Beyonces Mega-Hit "Single Ladies".

Fleischgewordene Discokugeln

Die eher bescheidenen Auftritte aus den Häusern Kotaska/Kumptner und Boulahrouz/Freier sorgen bei anderen Wackelkandidaten der Show erwartungsgemäß für entspannte Vibes. Weder Aneta und Menderes, die während ihrer "Scream"-Performance zwar teilweise komplett neben der Musik agieren, aber dafür in puncto Ausdruck Spuren hinterlassen, noch die Katze und ihr Kater, die sich gemeinsam in Bollywood-Pop-Welten verabschieden, müssen sich hinsichtlich der Entscheidung große Sorgen machen. Ein paar gekonnte Hintern-Wackler von Daniela und ein knackiger Jackson-Kniefall ("Scream") der beiden Ohnezahn-Hampelmäuse Aneta und Menderes genügen, um am ermüdenden Gehopse der anderen beiden Paare vorbeizuziehen.

Die zwei Sportskanonen Philipp und Bene tanzen eh außer Konkurrenz. Selbst als schwitzende Boyband-Chippendales ("Could It Be Magic") versprühen die beiden fleischgewordenen Discokugeln mehr Feuer als alle anderen Kandidaten zusammen.

Am Ende sind es ganze 0,5 Punkte die zwischen Verbleib und Abschied entscheiden. Während die beiden Hüte schwingenden Blues Brothers Mario und Alexander noch einmal mit einem blauen Auge davon kommen, ist der Traum von der "Dance Dance Dance"-Krönung für Sabia und ihren Rosenkavalier Leonard endgültig ausgeträumt. Nun dürfen sich die zwei wieder in ihren Alltag stürzen. Die "Adam & Eva"-Besetzung steht zwar schon. Aber vielleicht klappt’s ja mit einem Dschungelcamp-Engagement. Wie und wo auch immer: Man sieht sich bestimmt bald wieder. Und für alle anderen "Dance Dance Dance"-Kandidaten geht es schon am nächsten Freitag weiter, wenn es wieder heißt: Schlüpfet in die Musik-Rolle eures Lebens! Aber fallt dabei ja nicht auf die Nase!