Kino

Wie einst Carla Bruni Die bittersüße Shawny singt

Vorhang auf - Shawny will die Musikwelt erobern.

Vorhang auf - Shawny will die Musikwelt erobern.

Ein Mädchen. Oder eine Frau. Ja, doch, sie ist ja 18 geworden. Sehr blond, sehr sommersprossig, sehr roter Mund. So weit, so Model. Wenn das Model spricht, kommt da aber mehr, als man gemeinhin und gemeinerweise erwartet. Dieses Mädchen, Entschuldigung, diese junge Frau, hat in Heidi Klums Casting-Show "Germany's Next Top Model" mitgemacht, kam auf Platz 11 und hat noch viel vor. Jetzt macht sie erstmal Musik. Und zwar mit Herzblut.

n-tv.de: "Die lustlose Shawny muss die Koffer packen." Wie sehr berühren dich solche Schlagzeilen?

Shawny: (lacht) Es nervt mich eigentlich gar nicht, ich blende so was aus. Letztendlich weiß sowieso nur ich, ob da was dran ist oder nicht. Und meine Freunde wissen das auch. Aber nee, es berührt mich nicht.

Das Ende wurde dir ja nach dem Shooting verkündet, wo du als Engel posieren solltest vor Kristian Schullers Kamera. Wie ist dir das in Erinnerung geblieben?

Shawny ist mehr mit Jungs befreundet.

Shawny ist mehr mit Jungs befreundet.

Ich hatte schon vorher im Gefühl, dass für mich Schluss ist, irgendwie spürt man sowas. Ich hatte eh eine Vorahnung, und nach diesem Shooting war es für mich ganz klar. Ich hatte eigentlich ein ganz gutes Gefühl während des Shootings, der Kristian hat auch immer "super, super, super" gesagt, aber Heidi war gar nicht zufrieden.

Stimmt, der Fotograf wirkte ja ganz glücklich, aber die Model-Mama nicht. Da kann man wohl nichts machen.

Ja, sie meinte, so geht's nicht.

Es klang dann auch alles ein bisschen strenger auf einmal, oder?

Ja, aber es ist okay.

Wie bist du denn überhaupt drauf gekommen, dich da zu bewerben? Hast du GNTM schon die ganze Zeit vorher im Fernsehen verfolgt?

Nee, überhaupt nicht. Die erste Staffel damals habe ich so halb verfolgt, aber dann nicht mehr. Natürlich hab ich hier und da mal 'ne Folge gesehen, aber ich hatte schon immer so viele andere Aktivitäten. Donnerstags zum Beispiel immer Musikschule.

Was haben deine Eltern gesagt, als du dich bei GNTN angemeldet hast?

Ich habe mich ja gar nicht so auf normalem Weg beworben. Mich hat jemand entdeckt, der da arbeitet, und der hat mich angesprochen. Ich hab mich einfach mal vorgestellt, und dann kam eine Mail: "Auf geht's, du bist dabei." Wow! Ich habe ewig überlegt, ob ich es machen soll, aber dann dachte ich mir, dass das ja eine Chance ist, bei der ich echt viel mitnehmen kann. Hab ich auch.

Was denn genau?

Erfahrungen, wie Medien funktionieren, ich habe viele Leute kennen gelernt, ich bin um die Welt gereist, es war wirklich sehr aufregend.

Und wie war es, die ganze Zeit mit den Mädchen, die sich ja anfangs nicht kannten, zusammen zu sein?

Das war total okay. Klar, geht man sich auch mal auf die Nerven, aber das könnte einem auch mit den besten Freundinnen passieren. Die meisten haben sich gut verstanden, aber bis auf ein paar Einzelne, die immer rumzicken müssen, kann ich nicht meckern. Ich hab mich mit allen verstanden.

In der Sendung hat man von dir ja oft rockige Töne gehört - jetzt kommst du mit einem relativ soften Titel um die Ecke. Wie kam es dazu?

Das ist eine Chance!

Das ist eine Chance!

Ich wollte mich ausprobieren. Ich hab so viel zu erzählen, so viel zu verarbeiten, das passte jetzt einfach gerade zu meiner Stimmung. Und ich mag, was dabei rausgekommen ist (lacht). Das heißt ja auch nicht, dass ich nie wieder andere Musik mache, ich bleibe die, die ich war, und ich will auch wieder rockige Musik machen. Es hat auch voll Spaß gemacht, daran mitzuarbeiten.

Wer sind denn deine Vorbilder?

Hmm, die sind alle schon tot. Kurt Cobain von Nirvana, Ian Curtis von Joy Division, Robert Smith von The Cure. Ach, der lebt ja noch (lacht).

Und Frauen?

Nee, ich hab nur Männer-Idole.

Findest du deine Musik dann eher männlich?

Nicht wirklich. Ich habe eine sehr weibliche Sicht auf die Dinge.

Jetzt bist du 18 - wie ist das? Endlich erwachsen?

Ich hatte ja vorher schon viele Freiheiten. Ich hatte schon meinen Führerschein, war viel unterwegs, auf Reisen, durfte auch ausgehen. Ich habe mich vorher voll gefreut - und dann war es gar kein so großer Unterschied.

Hast du denn ein Auto?

Nein, ich darf eins meiner Eltern benutzen.

Und hast du einen Modeljob "ergattern" können, der eine so große Anschaffung ermöglichen würde?

Nein, aber ich bin jetzt auf der Fashion Week in Berlin gelaufen, für Barre Noir, das war toll, im Zelt an der Siegessäule. Ach ja, und dann war ich noch auf der Michalsky-Show, und da hat mich dann Marcel Ostertag angesprochen, ob ich nicht beim nächsten Mal für ihn laufen würde. Ich war in London, als die ganzen Castings waren. Das hat mich total gefreut, von einem so bekannten Designer angesprochen zu werden.

Dann klappt es ja vielleicht im Herbst.

Ich hoffe!

Und Michalsky hat dich nicht gefragt?

Nee, der hatte ja so viel zu tun mit seiner StyleNite, das ist ja klar.

Models, die singen - nicht ganz ungewöhnlich.

Models, die singen - nicht ganz ungewöhnlich.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Du bist doch aus Berlin, oder?

Ja, aus Prenzlauer Berg. Ich bin aber nicht hier aufgewachsen, ich komm' aus Brandenburg, bin aber mit 16 hierher gezogen. Berlin ist für mich Zuhause.

Was sind denn deine Pläne?

Auf jeden Fall steht jetzt nach "Touching People's Hearts" mal mein Album an. Das wird hoffentlich im September fertig sein. Ich will mir einfach Zeit dafür nehmen, es soll perfekt werden. Es soll so viel wie möglich von mir kommen. Da soll was Gutes bei rauskommen.

Schreibst du auch selber Songs dafür?

Ja, auf jeden Fall! Auf dem Album werden einige Songs von mir sein.

Musik ist nicht dein Plan B, wenn es mit dem Modeln nicht klappt, oder?

Nee, Musik habe ich schon immer gemacht. Das war schon immer meine Herzensangelegenheit. Das Modeln kam danach.

Wie sieht es mit einer Ausbildung aus?

Ich will studieren. Das war schon immer höchste Priorität.

Und was?

Musik und Medien. Wahrscheinlich.

Was sagen deine Freunde zu deiner Karriere? Sind die so ähnlich wie du oder haben die total andere Träume?

Ach, die Leute, mit denen ich in meiner Band gespielt habe, das sind auch meine Freunde. Unsere Träume sind schon sehr ähnlich. Ich bin aber sowieso mehr mit Jungs befreundet als mit Mädchen. Aber meine Mädchen verstehen mich auch. Ich kann jetzt sowieso besser erkennen, wer wirklich meine Freunde sind und wer zu mir hält. Manche wollten plötzlich mit mir befreundet sein, die mich vorher (vor der Zeit bei "Germany's Next Top Model", Anm.d.Red.) gar nicht angeguckt haben.

Hast du denn Freundschaften mit anderen Mädchen aus der Show geknüpft? Seht ihr euch noch?

Mit der Inga hab ich den meisten Kontakt, die wohnt auch in Berlin. Wir haben hinterher festgestellt, dass wir ganz viele Leute gemeinsam kennen. Berlin ist ein Dorf.

Am Anfang der Show hast du dich als "bittersüß" beschrieben - was bedeutet das für dich?

Die meisten denken wohl, dass ich eher süß bin, weil ich so blond bin und wegen der Sommersprossen. Aber das stimmt nicht, ich habe auch eine härtere Seite. Allein die Musik, auf die ich stehe, ist viel härter. Es soll bedeuten, dass ich vielfältig und nicht so einfach in eine Schublade zu stecken bin.

Wo gehst du am liebsten aus?

Ich liebe Sushi, und deswegen geh ich ganz oft ins "Dudu", oder auch zu Monsieur Vuong, oder ins Jam Jam. Ich liebe es, zu essen.

Für ein Model nicht unbedingt die Standardaussage, oder? Gehst du auch in Clubs?

Früher war ich gerne im VCF, oder auch im Cassiopeia, aber eigentlich geh' ich am liebsten auf Konzerte und private Home-Partys.

Hast du einen Freund?

Ja.

Was ist dein ultimativer Tipp für junge Frauen, die es in der Musikbranche weit bringen wollen?

Man sollte sich auf keinen Fall verstellen. Alles mit dem Herzen zu machen ist wichtig, sonst kommt es nicht mehr echt rüber.

Mit Shawny sprach Sabine Oelmann

Quelle: ntv.de

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