Kino

"Ein wunderschönes Desaster" Hudgens und Gomez auf Abwegen

Keine Angst vor einem "shock to the system": Selena Gomez (l.) und Vanessa Hudgens.

Keine Angst vor einem "shock to the system": Selena Gomez (l.) und Vanessa Hudgens.

(Foto: AGENCY PEOPLE IMAGE)

Wenn Vanessa Hudgens und Selena Gomez irgendwo auftauchen, ist Kreischalarm garantiert. Doch manch jugendlicher Fan dürfte beim Anblick seiner Lieblinge in "Spring Breakers" vom Glauben abfallen. Im n-tv.de Interview sprechen die beiden Tennie-Idole über den Film und das Älterwerden - und vielleicht ja auch über Justin Bieber?

n-tv.de: War eine von euch beiden eigentlich je bei einer richtigen Spring-Break-Party?

Beide: Nein.

Warum nicht?

Vanessa Hudgens: Wir hatten ja Privatunterricht. Und danach haben wir viel gearbeitet. Ganz ehrlich: Das ist nicht wirklich unsere Baustelle.

Selena Gomez: Ich hatte auch nie wirklich das Bedürfnis danach.

In "Spring Breakers" verlieren Gomez und Hudgens ihre Disney-Unschuld.

In "Spring Breakers" verlieren Gomez und Hudgens ihre Disney-Unschuld.

(Foto: Wild Bunch Germany)

Und der Film hat euch auch keine Lust darauf gemacht?

Gomez: Nein, jetzt haben wir genug davon. (lacht) Wir hatten jetzt unseren Spring Break - und zwar den extremsten, den man nur haben kann.

Was macht denn für andere Teenager eurer Ansicht nach den Reiz des Spring Breaks aus?

Gomez: Ich denke, eigentlich sind es einfach nur zwei Wochen, in denen sich Highschool-Studenten erholen und eine Auszeit von ihrem Studium nehmen. Es ist für sie eine Zeit, in der sie frei sein und Spaß mit ihren Freunden haben können.

Hudgens: Eine Möglichkeit, dem Alltag zu entfliehen.

Also ist der Film nicht sehr realistisch …

Hudgens: Da wird das Ganze natürlich auf die Spitze getrieben. Hey, es ist ein Film! Und es ist ein Film, der nur von jemandem wie Harmony Korine erdacht werden kann. Er soll eher schocken, als eine Dokumentation über den Spring Break zu sein.

Kanntest du schon zuvor Filme von Harmony Korine?

Hudgens: Nein, nicht bevor ich das Drehbuch gelesen hatte. Aber danach habe ich mich natürlich damit befasst. Mein Dad ist ein großer Fan von ihm und insbesondere dem Film "Kids". Harmony ist wirklich ein toller Regisseur. Mit ihm zu drehen, war eine außergewöhnliche Erfahrung für uns.

Hat euch das vielleicht auch ein bisschen Angst gemacht?

Beide: Nein.

Gomez: Als wir Harmony erst einmal kennengelernt hatten, haben wir uns in seine kreative Vision für dieses Projekt verliebt. Wir haben das als großartige Chance gesehen. Er hat sich immer darum gesorgt, dass wir uns wohlfühlen. Und er hat uns nie dazu gedrängt, etwas zu tun, das wir nicht tun wollten.

Ihr habt ja nicht nur mit ihm hinter der Kamera zusammengearbeitet, sondern gleichzeitig auch mit seiner Frau Rachel vor der Kamera. War das nicht komisch?

Hudgens: Ach, nein, sie sind so süß …

Gomez: Rachel war ein bisschen wie unsere Mutti am Set. Sie hat ja auch eine vierjährige Tochter.

Hudgens ist 24 - ihre Fans indes oft jünger.

Hudgens ist 24 - ihre Fans indes oft jünger.

(Foto: AGENCY PEOPLE IMAGE)

Mal ehrlich: Vier Frauen die ganze Zeit zusammen auf einem Haufen - das kann nicht immer gut gehen. Da gab es doch bestimmt auch mal Zickenkrieg …

Gomez: Nein!

Hudgens: Wir waren mehr wie Schwestern. Nein, wir sind besser als Schwestern - weil wir uns nicht zoffen. (lacht) Diese Erfahrung zu teilen, war doch ein Riesenglück für uns. Das war schon etwas sehr besonderes und wir sind alle sehr stolz auf den Film. Uns hat das zusammengeschweißt. Ich liebe die Mädels.

Selena, als "Faith" spielst du in dem Film ja in gewisser Weise die "Gute". Warst du nicht ein wenig neidisch auf die anderen, die sich als böse Mädchen austoben dürfen?

Gomez: Nein. Ich spiele mit Faith eine wirklich süße Rolle. Sie ist ja so etwas wie das Baby in der Mädchengruppe, das auf die anderen wie auf ältere Schwestern blickt. Ich finde, die Rolle fügt dem Film ein wirklich cooles Element hinzu, auf das ich ebenfalls sehr stolz bin. Ja, ich hätte mir gewünscht, ich hätte bei den Mädels bleiben können. (lacht) Aber dass Faith im Lauf des Films abreist, war für die Handlung essenziell.

Es gibt diese skurrile Szene, in der James Franco als Bösewicht Alien einen Song von Britney Spears am Piano spielt und ihr mit Masken um ihn herum tanzt. Was denkt ihr darüber?

Hudgens: Wunderschön.

Gomez: Ich glaube, das hat etwas Kultiges. Und es ist genau eine dieser irren Sequenzen, für die Harmony bekannt ist. James hat das toll gemacht. Und der Song passt wie die Faust aufs Auge. Es ist ein wunderschönes Desaster.

Hudgens: Es ist dieser Kontrast zwischen der Melodie und dem Piano, was so wundervoll ist, auf der einen und der Härte dessen, was darum herum eigentlich passiert, auf der anderen Seite.

Gomez WAR die Freundin von Justin Bieber - und will darüber nicht unbedingt reden.

Gomez WAR die Freundin von Justin Bieber - und will darüber nicht unbedingt reden.

(Foto: Jordan Strauss/Invision/AP)

Weiß Britney Spears davon?

Hudgens: Das weiß ich gar nicht.

Gomez: Wir mussten auf jeden Fall die Rechte dafür einholen. Ich weiß nicht, ob sie persönlich darin involviert war, aber ihr Team war es auf jeden Fall. Und ich denke, dass ihr das auf jeden Fall gefallen wird.

Hudgens: Ich fände es jedenfalls großartig, wenn einer meiner Songs in so einer Szene vorkäme. (lacht)

Der Film entspricht nicht gerade dem, was eure Fans bislang von euch gewohnt waren. Wie werden sie eurer Meinung nach darauf reagieren?

Hudgens: Nun ja, wir werden älter. Wir sind jetzt in unseren 20ern. Aber auch unsere Fans werden älter. Insofern denke ich: Die, die den Film ansehen können, werden ihn sehr mögen (der Film ist in Deutschland ab 16 und in den USA ohne Erwachsenenbegleitung erst ab 17 freigegeben, Anm. d. Red.) Und den Jüngeren kann ich sagen: Das ist ja nicht unser letzter Film. Wir werden weitere machen. Aber am Ende des Tages ist es doch so: Wir sind Schauspielerinnen. Wir lieben es, zu unterhalten und uns dabei nach vorne zu treiben. Dies war die Gelegenheit, etwas Neues zu machen, Charaktere zu spielen, die wir noch nie zuvor gespielt hatten, und herauszufinden, wie weit wir dabei gehen können.

Das "Variety"-Magazin hat geschrieben, der Film werde ein "shock to the system" für eure jugendlichen Fans sein …

Hudgens: Der Film ist ein "shock to the system" von jedem, der ihn sieht. Ich sag dir was: Als ich mir den Film das erste Mal angesehen habe, hat es mich richtig geschüttelt. Aber genau das wollte Harmony erreichen. Er wollte den Zuschauer bewegen. Und der Film macht das - mit jedem.

Ich muss Selena eine Frage stellen - andernfalls werde ich bei der Rückkehr in die Redaktion geköpft …

Gomez: Aber vielleicht werde ich sie nicht beantworten.

Man darf gespannt sein, wohin ihre Schauspiel-Reise sie noch führt.

Man darf gespannt sein, wohin ihre Schauspiel-Reise sie noch führt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Also, was ist mit Justin?

("Nein", "Stop" - sämtliche drei Betreuer der Schauspielerinnen, die im Hintergrund das Gespräch mit verfolgen, springen praktisch nahezu zeitgleich auf, gestikulieren wild und haben einen Gesichtsausdruck, als ob nun sie einen gleich köpfen werden. Na gut, wir ziehen die Frage zurück, Anm. d. Red.)

Ihr seid sehr jung ins Showbusiness gekommen. War das eigentlich immer euer Traum?

Gomez: Auf jeden Fall.

Hudgens: Ich habe schon immer gerne geschauspielert und gesungen. Ich fand es toll, auf der Bühne zu sein und eine Rolle zu spielen. Ich war früher wirklich schüchtern. Mich hinter einer Rolle zu verstecken, hat mir geholfen, mich frei zu fühlen. Jetzt bin ich nicht mehr schüchtern. (lacht)

Das bringt aber eben doch auch mit sich, dass immer alle alles über euch wissen wollen - sei es beruflicher oder privater Natur. Hattet ihr nie den Wunsch, einfach nur ganz normale Teenager zu sein?

Hudgens: Nein, weil ich das tun darf, was ich am meisten liebe. Das ist fantastisch. Ich kann um die Welt reisen. Und ich darf großartige und außergewöhnlich talentierte Menschen treffen und mit ihnen arbeiten. Ich bereue überhaupt nichts. Ich hatte solches Glück. Dass es dann Fans gibt, die mehr von dir wissen wollen, gehört einfach dazu.

Wo seht ihr euch in fünf oder zehn Jahren?

Gomez: Ich hoffe einfach nur, dass ich dann glücklich und gesund bin. Alles andere lasse ich auf mich zukommen.

Hudgens: Das sehe ich genauso.

Mit Vanessa Hudgens und Selena Gomez sprach Volker Probst

Quelle: ntv.de

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