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"Wer wird Millionär" Jauch überrascht Kandidaten: "Das Ende unserer Freundschaft"

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Wegducken ist nicht: Jauch fischt beim Überraschungs-Special erbarmungslos Klugscheißer aus dem Publikum. Die reagieren mit Panik oder Tränen der Rührung. Ein reingelegter Kollege spricht Klartext: "Ich hasse dich."

Die schlimmsten Klugscheißer-Kollegen, aber auch ein "Bombenchef" wurden zu Pfingsten von Günther Jauch überrumpelt. "Er hat keine Ahnung und sie hat ihn richtig reingelegt", freute sich der Moderator beim großen Überraschungs-Special von "Wer wird Millionär?" (WWM) bereits hinter den Kulissen. Da glaubten noch die allermeisten Zuschauer im Studio, dass sie einer ganz normalen Ausgabe der RTL-Quizshow beiwohnen werden. Der Herr mit dem Traum vom Pyrotechnikerschein musste als Erster dran glauben.

Als zu Beginn der am Pfingstsonntag ausgestrahlten Sendung plötzlich Glitzerkonfetti von der Studiodecke fiel, nahm Jauch die vermeintliche Panne zum Anlass, um locker mit den Zuschauern ins Gespräch zu kommen. Als er sich neben Tom Ullrich aufbaute, ließ Jauch die Maske fallen. "Er glaubt, er ist zufällig da, oder?", fragte er die Ehefrau des 31-Jährigen, die das Ganze eingefädelt hatte.

"Wer wird Millionär?" wider Willen

Tom Ullrich merkte schnell, dass er nicht zufällig im WWM-Publikum saß.

Tom Ullrich merkte schnell, dass er nicht zufällig im WWM-Publikum saß.

(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)

Der Kandidat wider Willen erbleichte sichtlich - dabei hatte ihn seine Frau nur dem ersehnten Pyrotechnikerschein näher bringen wollen. Denn der wird alles in allem schon einige Tausend Euro kosten, erzählte der Feuerwerksenthusiast bei Jauch. Seine Begeisterung hielt sich anfangs dennoch in Grenzen. Als der Moderator die obligatorische "Wollen Sie wirklich hier um die Million spielen?"-Frage stellte, meinte Ullrich: "Was bleibt mir jetzt groß übrig?" Jauch sah durchaus eine Alternative: "Wir können Sie auch wieder in den Keller schicken."

Zwar brauchte der Überraschungskandidat aus Zeitz bei Gera bereits bei der 4000-Euro-Frage seinen ersten Joker. Anschließend aber kam er trotz des Schocks und der fehlenden Vorbereitung gut durch die Runden. Ullrich tippte ganz richtig, dass in Deutschland mittlerweile mehr E-Bikes als reguläre Fahrräder verkauft werden. Dank seines sechsjährigen Sohns wusste er außerdem, dass sich Mieter ab 1. Juli selbst um das Kabelfernsehen kümmern müssen.

Die letzten beiden Joker waren dann aber nötig, um sich den höchsten Gewinn dieses Abends zu sichern. Ein Lehrer aus Braunschweig konnte helfen, dass Wien nach dem Zweiten Weltkrieg wie Berlin in vier Sektoren der Besatzungsmächte aufgeteilt worden war. Dass der Begriff "Felsenbeinpyramide" auf den härtesten Teil des Schädels verweist, wusste Ullrich anschließend nicht und stieg aus.

"Bitte nicht alles an einem Tag ausgeben", bremste Jauch den Pyrofan. Dem hatte RTL auch gleich einen Schnuppertag bei einem großen Unternehmen in Berlin vermittelt, das bei Coldplay-Konzerten und auch bald bei der Fußball-Europameisterschaft Raketen zündet. "Der Shopping-Gutschein kommt auf jeden Fall", versprach Ullrich seiner Frau. Die träumte aber vor allem von einer Mülltonnen-Überdachung.

"WWM-Queen" Eva Vees soll mit ihren Freunden mit ihrem Gewinn den Mexikourlaub finanzieren.

"WWM-Queen" Eva Vees soll mit ihren Freunden mit ihrem Gewinn den Mexikourlaub finanzieren.

(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)

Die nächste Kandidatin Eva Veeser guckte schon nervös, als Jauch erneut im Studio auf Pirsch ging. Tatsächlich blieb er neben der Studentin für soziale Arbeit aus Freiburg stehen. Deren Nominierung war nicht ganz uneigennützig. Ihre Freunde, mit denen Veeser regelmäßig "Wer wird Millionär?" schaut, trauten ihr die größten Gewinnchancen zu. Denn die Gruppe braucht Geld, um einen Freund in Mexiko zu besuchen.

"WWM-Queen" muss ran

Jauch baute von Anfang an Druck auf. Veeser müsse ihren "Ruf als WWM-Queen verteidigen", verlangte er von der 22-Jährigen. Die fühlte sich klar überfordert, nahm das Ganze aber mit Humor. Zwar kannte Veeser keinen einzigen ihrer Telefonjoker persönlich. Der wegen eines Jobs bei der Telekom ausgewählte Helfer konnte ihr aber sagen, dass ein Flügelradzähler nicht bei Gas oder Strom, sondern bei Wasser zum Einsatz kommt.

"Jetzt geht es in Richtung Luxusurlaub in Acapulco", freute sich Jauch nach dieser überstandenen 16.000-Euro-Frage. Leider trat Veesers Zusatzjoker bei einer Tennisfrage weniger kompetent auf und die Studentin tütete lieber das Urlaubsbudget ihrer Clique ein. "Das ist gerade noch mal gut gegangen", war auch Jauch erleichtert. "Dann wünsche ich eine schöne Reise nach Mexiko!"

Die Freundschaft kündigte Adrian Gruber seiner Begleitung (r.) nicht, sondern versprach ihr stattdessen eine Ibizareise.

Die Freundschaft kündigte Adrian Gruber seiner Begleitung (r.) nicht, sondern versprach ihr stattdessen eine Ibizareise.

(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)

Weit weniger harmonisch ging es anschließend beim Überraschungskandidaten Adrian Gruber zu. "Ich hasse dich. Das Ende unserer Freundschaft", verkündete er seiner Kollegin, die ihn aus Rache bei "Wer wird Millionär" vorgeschlagen hatten. Sie hatte im vergangenen Jahr bei Jauch 32.000 Euro geholt und sich seitdem von Gruber anhören müssen, dass er es viel besser gemacht hätte.

"Er denunziert mich ständig. Das geht so nicht mehr weiter", begründete die Kollegin des kaufmännischen Angestellten aus Saarbrücken die Aktion. Bei Jauch wurde der 23-Jährige hingegen schlagartig kleinlaut. "Ist ja wie in einer Arena", stellte er fest, als er auf dem heißen Stuhl Platz nahm und warnte: "Ich glaube, ich falle hier gleich um."

Am Ende schien Gruber schlicht die Kraft zu fehlen, sich über seinen Gewinn von 16.000 Euro zu ärgern. Seiner in "Hassliebe" verbundenen Kollegin versprach er, sie mit auf eine Ibizareise zu nehmen. Lange dauerte es aber nicht, bis der 23-Jährige wieder Oberwasser hatte. "In Österreich klappt es dann mit der Million", meinte der Kandidat, der sich bei der dortigen Version von "Wer wird Millionär?" beworben hat. Dann müsse man ja verzweifelt sein, lautete Jauchs Kommentar: "Liebe Grüße nach Wien!"

Jauch beglückt "Bombenchef"

"Ein guter Mann": Michael Maurus.

"Ein guter Mann": Michael Maurus.

(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)

Vollends harmonisch wurde es dann wieder mit Michael Maurus. "Ein Bombenchef, dem wir das alle gönnen", begründete eine Mitarbeiterin die Bewerbung für das Überraschungs-Special. Als in einer Videomontage zahlreiche Kollegen Maurus anpriesen, bekam der Manager einer Hotelgruppe aus Dülmen feuchte Augen.

"Er ist ein guter Mann", meinte beispielsweise ein Küchenchef. Am Herd hatte auch Maurus seine Hotelkarriere begonnen. "Ich habe wirklich mit der Bratpfanne angefangen", erklärte er seine Philosophie, für wirklich alle Angestellten ein offenes Ohr zu haben.

Der 55-Jährige, der sich bereits dreimal bei "Wer wird Millionär?" beworben hat, strich bei der 32.000-Euro-Frage die Segel - zum Glück. Er und sein Telefonjoker hatten bei Jauchs Frage, welches Treffen letztmals 2013 stattgefunden hat, auf die Potsdamer Konferenz getippt. Gesucht wurde jedoch der G8-Gipfel. Nach der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim trafen sich die Staats- und Regierungschefs ohne Russland.

Kandidatin mit Hang zu Klugscheißerei verstummt vor Jauch

Die letzte Kandidatin der Sendung am Pfingstsonntag hatte die Überraschung bereits hinter sich. Amelie Kögelmeier aus Wuppertal hatte in der Sendung zuvor als vermeintliche Ersatzspielerin darauf gehofft, dass einer der Kandidaten ausfallen könnte. Eine versteckte Kamera in der Garderobe hielt fest, wie sehr Kögelmeier bei Lots Frau oder den Spice-Girls-Sonderbriefmarken ihrem Hang zur Klugscheißerei freien Lauf ließ - bis dann plötzlich Jauch vor ihr stand.

Amelie Kögelmeier kehrt am Pfingstmontag auf den heißen Stuhl zurück.

Amelie Kögelmeier kehrt am Pfingstmontag auf den heißen Stuhl zurück.

(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)

Eingebrockt hatte das Kögelmeier ihr Mann, ein Schönheitschirurg. Die 51-Jährige arbeitet in seiner Praxis sowie in einer Rechtsanwaltskanzlei als Sekretärin. "Hol dir die Million", forderte ihr Mann per Videobotschaft. Tatsächlich kam sie von allen Kandidaten am leichtesten durch die Runden, vielleicht auch dank der extra langen Vorbereitungszeit infolge ihres Fake-Einsatzes als Ersatzkandidatin.

Kögelmeier, die es 2021 als Auswahlkandidatin bei "Wer wird Millionär?" nicht auf den heißen Stuhl geschafft hatte, kam auch ihre Vorliebe für Drafi Deutscher zugute. Dank der konnte sie die 32.000-Euro-Frage aus dem Stand beantworten.

Sie wusste, dass der Bayrische Rundfunk sich anfangs wegen vermeintlich falscher Grammatik geweigert hatte, Deutschers Hit "Marmor, Stein und Eisen bricht" zu spielen. Deshalb beginnt das zweite große Überraschungs-Special am Pfingstmontag spannend. Kögelmeier steigt mit der Frage für 64.000 Euro ein und hat noch drei ihrer vier Joker zur Verfügung.

Quelle: ntv.de

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