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Deklinieren? Fritz Walter? Lehrer zockt bei Jauch gegen Wissenslücken

Günther Jauch ließ Lehrer Falko Schulze aber nicht im "Fritz-Walter-Wetter" stehen.

Günther Jauch ließ Lehrer Falko Schulze aber nicht im "Fritz-Walter-Wetter" stehen.

(Foto: RTL)

Dieser Lehrer scheiterte bereits an der RTL-Parkschranke. So leer wie sein Portemonnaie ist häufig auch der Blick bei Jauch. Fritz Walter? "Nie gehört." Deklinieren? "Heißt das steigerbar?" Ausgerechnet Boris Johnson bringt die Rettung.

Von seiner Freundin brauchte Falko Schulze im Zocker-Special von "Wer wird Millionär?" keine Hilfe zu erwarten. "Er ist sehr verpeilt, ja", bestärkte sie Günther Jauch in dessen Urteil über den Lehrer für Chemie und Physik. Der hat es unter anderem einfach nicht mit Namen, weshalb ihm bei einer Fußballfrage zum Stichwort "Fritz Walter" nur einfiel: "Noch nie gehört." Bei der Grammatik bewies der 34-Jährige am Montagabend ebenfalls erhebliche Wissenslücken. Was bedeutet noch mal deklinieren? Hoffentlich "steigern", drückte sich Schulze die Daumen: "Das ist das Einzige, was ich kenne, was man mit Adjektiven macht." "Diese Annahme ist falsch", musste ihn Jauch enttäuschen.

Der Lehrer aus Hanau in Hessen sollte bei der 16.000-Euro-Frage wissen: "Wobei handelt es sich um ein indeklinables Adjektiv? A: rot, B: violett, C: rosé, D: purpurn." Schulze ging davon aus, dass nach einem nicht steigerbaren Eigenschaftswort gesucht wurde und entschied sich notgedrungen für rosé. Denn im Zocker-Special werden die vier Joker erst ab der Frage für 64.000 Euro freigeschaltet. Wer vorher Hilfe braucht, verwirkt die übrigen drei Joker. Dafür winken hier aber auch zwei Millionen Euro Hauptgewinn. Nachdem die versehentlich richtige Antwort eingeloggt war, wollte Jauch den Kandidaten erlösen. Indeklinieren heiße "ungebeugt", ließ er Schulze wissen. "Das sagt mir leider auch nichts", kam es kleinlaut zurück.

Was haben Trump und Johnson gemeinsam?

Mit mehr Glück als Durchblick rettete sich der sympathische Lehrer aber zu den vier Jokern, die er in den folgenden Runden umgehend einsetzte. Auch sie brachten ihm Glück. Eine Eins mit Sternchen verdiente der junge Herr im Publikum, der wusste, dass mindestens 70 Prozent der Abschnitte auf deutschen Autobahnen kein Tempolimit haben. "Hätte ich nie gedacht", gestand Jauch. In der Runde für 125.000 Euro wurde gefragt, was Donald Trump und Boris Johnson gemeinsam haben. "Ich bin mir relativ sicher", meinte Telefonjoker Jakob Langenohl und tippte korrekterweise auf den Geburtsort New York City.

So ganz traute sich der Lehrer aber nicht. "Was sagt denn das Gesicht meiner Freundin?", fragte er den Moderator. "Bisschen verkrampft", urteilte der. "Sie hat den Autoschlüssel, fällt mir gerade ein", sagte der Hesse, der sich offenbar im Falle des Sturzes auf 1000 Euro schon in Köln zurückgelassen sah. Ein Hoffnungsschimmer blieb jedoch: "Aber wir kommen ja eh nicht weg." Der Kandidat hatte nämlich erst an der Schranke zum Studioparkplatz gemerkt, dass in seinem Portemonnaie Ebbe herrschte. Wird denn wohl noch gemeinsam Weihnachten gefeiert?, wollte Jauch deshalb gleich zu Beginn der Sendung von Schulzes leidgeprüfter Lebensgefährtin wissen. "Mal gucken", entgegnete die trocken.

Durfte bei Jauch über die Schulter schauen: Student Erik Asmus.

Durfte bei Jauch über die Schulter schauen: Student Erik Asmus.

(Foto: RTL)

Der Lehrer nahm sich glücklicherweise das Motto der Spezialausgabe zu Herzen, loggte New York ein und wurde am Ende mit 125.000 Euro belohnt. Von dem Gewinn kauft sich das Paar zwei Zwergalpakas. Von so viel Verantwortung für Lebewesen ist Erik Asmus noch weit entfernt. Der angehende Mediziner konnte verkünden: "Ich bin seit zwei Wochen der stolze Besitzer meiner ersten Pflanze." Gefragt nach der Art vermochte er lediglich einzugrenzen: "Die soll echt sein."

Klugscheißer-Student wurde heimlich angemeldet

So richtig Ahnung von den Spielregeln der Sendung hatte der 21-Jährige ebenfalls nicht. Für ihn war die Teilnahme einfach ein großes Abenteuer. Seine Tante hatte ihn heimlich angemeldet, nachdem ihr beim letzten Weihnachtsfest die Klugscheißerei des Juniors auf die Nerven gegangen war. "Dass ich hier noch Geld gewinnen könnte, ist das i-Tüpfelchen auf der Sahne", freute sich der Student. Dann vergewisserte er sich, dass er die tausend Euro sicher hatte. "Hammer!", strahlte Asmus.

Diese Art von fehlendem Ehrgeiz kommt bei Jauch nie gut an. Zum Glück bewies der ehemalige Förderschüler, der schließlich das Einser-Abitur geschafft hatte, aber eine gute Mischung aus Wissen, logischem Denkvermögen und Risikobereitschaft. Als vor der 125.000-Euro-Frage die Tröte ertönte, war der Medizinstudent aber schon wieder verwirrt: "Ich muss noch mal wiederkommen?" Ja, beim dreistündigen Zocker-Spezial am Donnerstag. RTL gibt den Auswahlkandidaten in gleich drei Sonderausgaben bis nächsten Montag die Chance auf zwei Millionen Euro.

Kurz vor dem Fest kann die Fragenredaktion dann noch mal glänzen. Sie erfreute am Montagabend wieder mit Perlen wie dieser: "Wenn ein Engländer unter Drogeneinfluss seine Ablehnung kundtut, sagt er sozusagen ... " Richtige Antwort: nicht tonie "marshall", deejay "ötzi", robearto "blanco", sondern selbstverständlich high "no". Könne man diese Magier der deutschen Sprache eigentlich mal kennenlernen, sprach Asmus vielen Zuschauern aus der Seele. Leider nein, musste ihn Jauch enttäuschen: "Wir halten sie seit vielen Jahren gefangen." Tageslicht würden die Geknechteten nicht überleben. "Sie werden in Ketten gehalten. Sitzen ansonsten vor Bildschirmen und werden großzügig mit Drogen versorgt. Das ist in der Öffentlichkeit bekannt", erklärte Jauch. Von grausamer Käfighaltung wollte er nichts wissen: "An das Leben haben die sich gewöhnt. Die würden sich gar nicht mehr in der normalen Welt zurechtfinden." "Die kommen gleich raus, wenn Sie so weitermachen", erschien umgehend die Drohung auf Jauchs Bildschirm.

Quelle: ntv.de

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