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Podcast zu China Was ist dran an der Schuldenfallen-Politik?

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(Foto: picture alliance/dpa)

China wird immer wieder vorgeworfen, dass es Entwicklungsländer mit großzügigen Krediten von sich abhängig macht. Vor allem westliche Politiker warnen davor. Als Beispiel bringen sie gern einen Bankrott-Hafen in Sri Lanka.

Für diese Folge von Wieder was gelernt haben wir nachgefragt, ob sich diese Art von Schuldenfallen-Politik auch belegen lässt. Lesen Sie hier einen kurzen Auszug.

China will im Rahmen der Neue-Seidenstraßen-Initiative zusammen mit 125 anderen Ländern neue Autobahnen, Brücken, Eisenbahntrassen, Pipelines und Häfen bauen. Das kostet insgesamt mehr als eine Billion Euro. Eine Summe, die Entwicklungsländer allein nicht stemmen können, sie bekommen deshalb großzügige Kredite von chinesischen Banken. Diese können aber viele Länder später nicht zurückzahlen, gerade wenn sich die Projekte nicht lohnen. Dann sind die Staaten finanziell von China abhängig. Aber das ist eigentlich ganz normal, sagt Andreas Fuchs vom Institut für Weltwirtschaft in Kiel.

"China ist einer der größten Kreditgeber in Entwicklungsländern, da überrascht es erst einmal nicht, dass damit auch diese finanzielle Abhängigkeit entsteht und dass China auch dementsprechend Einfluss auf politische Entscheidungen in Entwicklungsländern erhält."

Andreas Fuchs

Andreas Fuchs lehrt an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg Umwelt-, Klima- und Entwicklungsökonomik.

(Foto: http://www.andreas-fuchs.net)

Das bekannteste Beispiel für diesen Vorwurf ist Sri Lanka. Der kleine Inselstaat südöstlich von Indien hat mit chinesischem Geld einen neuen, aber nutzlosen Hafen aus dem Boden gestampft. Als die Verluste immer größer wurden, hat Sri Lanka den Hafen schließlich für 99 Jahre an China übertragen. Hauptsächlich schuld daran ist der Präsident von Sri Lanka, denn er hat nicht auf Warnungen von Experten gehört.

"Also, da gab es viele Projekte, die einfach unsinnig waren. Sie haben den Hafen genannt, aber es gab auch einen Flughafen, der in der Geburtsregion des Präsidenten gebaut wurde, auf dem fast keine Flugzeuge fliegen."

Ob andere Länder inzwischen vorsichtiger sind und was die Daten sagen, erfahren Sie durch einen Klick auf Wiedergabe. Alle Folgen von Wieder was gelernt finden Sie in der n-tv App, bei Audio Now, Deezer, iTunes, Soundcloud und Spotify. Für alle anderen Podcast-Apps finden Sie hier den RSS-Feed. Nehmen Sie die URL und fügen Sie Wieder was gelernt einfach zu Ihren Podcast-Abos hinzu.

Quelle: ntv.de, chr

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