Nach Attacke in Fitnessstudio DNA-Spur in Duisburg führt zu weiterer Tat
27.04.2023, 12:58 Uhr Artikel anhören
Der Tatverdächtige von Duisburg soll nicht nur vier Menschen schwer verletzt, sondern einen weiteren Menschen getötet haben.
(Foto: picture alliance/dpa)
Im Anschluss an den Vorfall in einem Fitnessstudio in Nordrhein-Westfalen kommt der Verdacht auf, dass es einen Zusammenhang zu einer anderen Tat in Duisburg geben könnte. DNA-Spuren bestätigen das jetzt laut Generalstaatsanwaltschaft.
Nach der Messerattacke in einem Duisburger Fitnessstudio hat eine DNA-Spur des Tatverdächtigen zu einer weiteren Bluttat geführt. Bei der DNA-Untersuchung sei ein Zusammenhang des mutmaßlichen Islamisten zu einer Attacke in Duisburg vom Osterwochenende festgestellt worden. Dem 26-Jährigen werde vorgeworfen, am Ostersonntag einem Opfer eine erhebliche Zahl von Stich- und Schnittwunden beigebracht zu haben, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf mit. Das Opfer starb einige Stunden später. Nach der Auswertung aufgefundener Spuren am Tatort und an Schuhen des Tatverdächtigen bestehe gegen diesen nun auch wegen dieser Tat dringender Tatverdacht.
Am Dienstag hatten die Ermittler mitgeteilt, dass es sich bei der Messerattacke auf das Fitnessstudio um einen Terroranschlag gehandelt haben könnte. Es gebe Hinweise auf eine islamistische Motivation des festgenommenen Syrers, hatten Sprecher der Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft mitgeteilt. Dies habe die Auswertung des Mobiltelefons des Verdächtigen ergeben. Zuvor hatte RTL West von den islamistischen Funden auf dem Mobiltelefon berichtet.
Bislang schweigt der Syrer zu den Vorwürfen. Seine mutmaßlichen Tatmotive seien damit weiter unklar, sagte der NRW-Innenminister Herbert Reul im nordrhein-westfälischen Innenausschuss. Das Schweigen des Verdächtigen sei "untypisch für einen Attentäter, der seine Tat einordnen will" und auch für einen Amoktäter, der aus seiner Sicht nichts mehr zu verlieren habe. Aber auch die Tatausübung passe nicht zu einem Anschlag oder einer Amoktat.
Angegriffene waren wohl Zufallsopfer
Bei der Messerattacke in dem Fitnessstudio wurden vier Menschen schwer verletzt. "Wir gehen eher davon aus, dass es sich bei allen vier um Zufallsopfer handelt", sagte Staatsanwältin Jill McCuller am Wochenbeginn. Ein 21-Jähriger schwebte laut Angaben vom Mittwoch weiter in Lebensgefahr. Spezialeinheiten der Polizei hatten den Verdächtigen in der Nacht zum Sonntag nach Hinweisen von zwei Bekannten des Mannes in seiner Duisburger Wohnung in der Nähe des Tatorts festgenommen. Er sitzt in Untersuchungshaft.
Nach früheren Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft Duisburg hatte der Syrer im April 2016 einen Asylantrag in Deutschland gestellt. 2018 sei er in zwei Fällen wegen geringfügiger Vermögensdelikte aufgefallen. Beide Verfahren seien eingestellt worden.
Quelle: ntv.de, rog/dpa