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Frau überlebte schwer verletzt 17-Jähriger gesteht Mord an Obdachlosen in Wien

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Am 12. Juli wurde ein Mann erstochen auf einer Parkbank in Wien gefunden, es folgten weitere Angriffe auf Obdachlose.

Am 12. Juli wurde ein Mann erstochen auf einer Parkbank in Wien gefunden, es folgten weitere Angriffe auf Obdachlose.

(Foto: dpa)

Im Sommer attackiert ein 17-Jähriger drei Obdachlose in Wien brutal mit einem Messer, zwei von ihnen sterben an ihren Verletzungen. Jetzt stellt sich der Jugendliche der Polizei. Er soll sich akribisch auf die Taten vorbereitet haben.

Ein 17-Jähriger hat die Tötung von zwei Obdachlosen in Wien gestanden. Der Jugendliche habe nach eigenen Worten aus Wut gehandelt und sich gezielt wehrlose und "leicht verfügbare" Opfer ausgesucht, sagte Gerhard Winkler vom Landeskriminalamt Wien. "Es kam dem Täter nicht auf die Obdachlosigkeit an." Der Jugendliche hatte sich im Beisein seines Anwalts am Montag bei einer Polizeiwache gestellt, bestätigte die Behörde einen Bericht der "Kronen Zeitung".

Bei den Messerattacken auf schlafende Obdachlose im Juli und August 2023 waren ein 56- und ein 55-Jähriger getötet worden. Einen weiteren Angriff hatte eine 51-Jährige mit Verletzungen überlebt. Der Tatverdächtige habe sich sehr sorgfältig auf die Attacken vorbereitet, so Winkler weiter. So habe er bei nächtlichen Streifzügen unter anderem gecheckt, ob Überwachungskameras in der Nähe des Tatorts seien. Außerdem habe er sich vermummt. Dennoch war es den Fahndern gelungen, eine verdächtige Person auf einer Kameraaufzeichnung zu entdecken.

Die Veröffentlichung, der allgemeine Fahndungsdruck und auch das schlechte Gewissen hätten den 17-Jährigen wohl letztlich veranlasst, zur Polizei zu gehen, hieß es. Er habe mit dieser Last nicht mehr leben können und "wollte sich die Schuld von der Seele reden", so Winkler. Die Zeitung "Der Standard" berichtete, dass das Motiv für die Taten der Polizei zufolge zum einen in den zerrütteten Familienverhältnissen zu suchen sei. Er habe ein Ventil für seine Aggressionen und nach Aufmerksamkeit gesucht.

Zum anderen habe sich seine private Situation im Februar dieses Jahres verschlechtert. Der Tatverdächtige brach die Schule ab, und seine Drogensucht habe sich verschlimmert - Drogen konsumiert er laut eigenen Angaben seit seinem 16. Lebensjahr. Die vermutliche Tatwaffe, ein 23 Zentimeter langes Messer, wurde nach einem Hinweis des 17-Jährigen versteckt in einem Sofa gefunden. Betreuungseinrichtungen für Obdachlose hatten auf die drei Bluttaten mit mehr Schlafplatzangeboten reagiert.

Quelle: ntv.de, lar/dpa

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