Was sonst noch passierte Braut kauft Bräutigam frei
19.06.2010, 14:34 UhrDie einen opfern ihre Hochzeitsgeschenke, um nicht ins Gefängnis zu müssen und ein anderer rennt Mauern ein, um endliche wieder hinter Gittern leben zu dürfen. Auch die serbische Kirche läuft Sturm. Der Grund: ein Vampir soll Werbung machen. Und in Dubai sind Frauen gegenüber sexueller Belästigung machtlos: Sie merken nicht, dass ihnen ein Spanner unter die Röcke guckt.
Mit dem Geld aus den Hochzeitskarten hat eine frisch verheiratete Frau die Verhaftung ihres Mannes abgewendet. Das Pärchen aus dem Raum Konstanz kam auf dem Rückflug von der Hochzeitsreise in eine Kontrolle am Bremer Flughafen. Dort stellten Bundespolizisten fest, dass gegen den 26- Jährigen zwei Haftbefehle über 110 Tage wegen Diebstahls und Körperverletzung vorlagen. Nur durch sofortige Zahlung der Geldstrafe von 1727 Euro ließ sich der Gang ins Gefängnis verhindern. Die 25-jährige Frau reiste kurzerhand allein heim und zahlte die Summe mit dem Geld aus den Hochzeitsgeschenken ein. Darauf kam der Mann frei.
Kirche protestiert gegen Vampir
Ein Vampir als Werbegag für den Tourismus? Die orthodoxe Kirche in der zentralserbischen Stadt Valjevo läuft Sturm gegen die Idee, den berühmt-berüchtigten Blutsauger Sava Savanovic als Markenzeichen zu benutzen. Solche Gedanken seien ein Überbleibsel von "Aberglaube und Paganismus", schimpfte das Bistum.
Savanovic ist eine der berühmtesten Vampirfiguren des serbischen Volksglaubens. Ihm wird nachgesagt, dass er im 18. Jahrhundert die Bauern, die mit ihrem Getreide zu seiner Mühle gekommen waren, tötete und ihr Blut trank. Er gilt als erster angeblich dokumentierter serbischer Vampir.
Savanovic war auch Hauptfigur der Geschichte "Nach 90 Jahren" des serbischen Schriftstellers Milovan Glisic im 19. Jahrhundert.
Spanner versteckt Kamera in der Socke
In Dubai soll ein junger Mann ein Handy in eine durchlöcherte Socke gesteckt und damit Frauen heimlich unter ihren Röcken gefilmt haben. Wie die Behörden mitteilten, legte er seine mit einer Kamera präparierte Socke im Supermarkt in einen Einkaufskorb. Diesen stellte er neben eine Gruppe von vier Frauen in Miniröcken. Während die Frauen gemeinsam Kleidungsstücke begutachteten, schob er den Einkaufskorb mehrfach hin- und her, um "bessere" Aufnahmen zu machen. Dadurch wurden die Wachleute des Supermarktes auf ihn aufmerksam und übergaben den Spanner der Polizei. Dem ägyptischen Bauern drohen jetzt bis zu 15 Jahre Haft wegen sexueller Belästigung.
Laut Berichten der emiratischen Presse wurde der Prozess gegen den 29-Jährigen am 15. Juni in Dubai eröffnet. Er bestreitet, dass er unter den Röcken der Frauen filmen wollte. Die Videoaufnahmen wurden vor Gericht als Beweismaterial gezeigt.
In den vergangenen Monaten waren in den Vereinigten Arabischen Emiraten, wo sich die Rechtsprechung am islamischen Recht ("Scharia") orientiert, mehrere Fälle von sexueller Belästigung vor Gericht gelandet. In den Emiraten gibt es, anders als in Saudi-Arabien, keine Kleidervorschriften. Araberinnen mit langen Gewändern und Schleiern gehören in Dubai ebenso zum Straßenbild wie Europäerinnen in Shorts.
In dem Emirat leben dreimal so viele Männer wie Frauen. Ein großer Teil der Männer sind Bauarbeiter aus Südostasien, die sich fast nur auf der Baustelle und in den Arbeiterunterkünften ihrer Firmen aufhalten.
Ins Gefängnis eingebrochen
Weil er mit dem Leben in Freiheit nicht klar kam, ist ein auf Bewährung freigelassener Häftling in Mosambik kurzerhand in sein Gefängnis eingebrochen. Camilo Antonio war wegen Mordes an seinem Stiefvater zu zehn Jahren Haft verurteilt, nach fünf Jahren aber auf Bewährung aus der Haftanstalt von Manica entlassen worden, wie die staatliche Zeitung "Noticias" berichtete. Nach kurzer Zeit sehnte sich der 28-Jährige jedoch nach dem sicheren Leben hinter Gittern zurück, da er keine Arbeit finden konnte und zudem in ständiger Angst vor der Rache seiner Stieffamilie war.
Er entschloss sich zur Rückkehr ins Gefängnis und riss dafür einen Teil der Gefängnismauer ein. Antonio wurde daraufhin verhaftet und wegen Zerstörung fremden Eigentums zu einem Jahr Haft verurteilt. "Für mich ist das Gefängnis einfach der sicherste Ort", sagte Antonio dem Blatt. "Ich will nicht ewig hier bleiben, doch gegenwärtig ist es einfach der beste Platz für mich."
Quelle: ntv.de