Aufruf zu Straftaten Britischer Corona-Leugner muss fünf Jahre ins Gefängnis
11.11.2024, 17:21 Uhr Artikel anhören
Die Äußerungen des Angeklagten seien "extrem gefährlich" gewesen, sagte der Richter im Londoner Strafgericht Old Bailey.
(Foto: picture alliance / empics)
Während der Corona-Pandemie werden Mediziner und Impfstoffentwickler massiv angefeindet. Auch der Brite Patrick R. ruft in sozialen Netzwerken zu Gewalt auf. Ein Londoner Gericht verurteilt ihn zu einer mehrjährigen Haftstrafe.
Ein britisches Gericht hat einen Corona-Leugner, der während der Pandemie in sozialen Netzwerken zu Gewalt aufgerufen hatte, zu fünf Jahren Haft verurteilt. Das Londoner Strafgericht Old Bailey verurteilte den 55-jährigen Patrick R. wegen Terrorvorwürfen zu der Gefängnisstrafe.
R. hatte im Jahr 2021 unter anderem dazu aufgerufen, Englands obersten Amtsarzt Chris Whitty mit einer mit Stacheln besetzten Keule auf den Kopf zu schlagen. In zwei Chatgruppen im Onlinedienst Telegram mit mehreren tausend Mitgliedern rief R. zudem dazu auf, den Entwickler des Corona-Impfstoffs des britischen Pharmakonzerns Astrazeneca zu erschießen.
Der Richter Richard Marks sagte bei der Urteilsverkündung, solche Äußerungen seien damals "extrem gefährlich" gewesen. Es habe die Gefahr bestanden, dass Menschen sie in die Tat umgesetzt hätten. R. habe natürlich das Recht gehabt, öffentlich seine Meinung zu sagen und dies auch "auf nachdrückliche Art und Weise zu tun", betonte der Richter. "Sie sind aber noch viel weiter gegangen und haben dabei die Straftaten begangen, für die Sie verurteilt wurden."
Whitty, ein wichtiger Berater des damaligen Premierministers Boris Johnson, war während der Pandemie regelmäßig bei den im Fernsehen übertragenen Pressekonferenzen der Regierung zur Corona-Krise dabei. Im Internet und in anderen Foren wurde er von Corona-Leugnern massiv beschimpft.
Quelle: ntv.de, lar/AFP