In Gotteshäusern und Impfzentren Deutsche Städte impfen auch an Heiligabend
24.12.2021, 17:59 Uhr
Im Rahmen einer Sonderimpfaktion wurde am Vormittag am Heiligen Abend in der Vorhalle des Frankfurter Doms gegen Covid-19 geimpft.
(Foto: picture alliance/dpa)
Erst der Piks, dann das Fest: In einigen deutschen Städten gibt es auch an Heiligabend Impfangebote. Menschen können sich am Kölner oder am Frankfurter Dom die Spritze abholen. Und in Duisburg gibt es sogar einen Rund-um-die-Uhr-Impf-Marathon.
Nach dem schützenden Piks gemütlich Bescherung und Weihnachten feiern - nach diesem Motto gab es auch an Heiligabend noch in mehreren Städten Deutschlands Angebote, sich gegen Corona impfen zu lassen. Während in Hessen etwa in Offenbach und Kassel die Impfzentren auch an Heiligabend für ein paar Stunden auf hatten, ließen sich im Frankfurter Dom 120 Menschen impfen. Zwei Impfteams waren dreieinhalb Stunden lang im Einsatz, sagte eine Sprecherin der Stadtkirche. "Die Stimmung ist gelöst und fröhlich gewesen - für manchen war die heutige Impfung ein 'Geschenk Gottes'."
Zudem ist am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag auch das Frankfurter Impfzentrum geöffnet, wie die Stadt bereits am Donnerstag angekündigt hatte. "Wir rechnen alle damit, dass die Omikron-Variante das Infektionsgeschehen in Frankfurt innerhalb kürzester Zeit bestimmen wird", sagte Peter Tinnemann, der Leiter des Frankfurter Gesundheitsamtes. "Wer bis jetzt noch nicht geimpft ist, sollte die Möglichkeit, sich impfen zu lassen, jetzt nutzen."
Mit den zusätzlichen Öffnungszeiten über die Feiertage wolle man auch denjenigen einen Impftermin ermöglichen, die in Alltag und Beruf ansonsten stark eingebunden seien und wenig freie Zeit hätten, sagte Dierk Dallwitz, Geschäftsführer des DRK Frankfurt. Das Impfzentrum öffnet am 25., 26. und 31. Dezember von 9 bis 15 Uhr. Am 1. Januar ist es vom 12 bis 18 Uhr geöffnet. Lediglich an Heiligabend, also am 24. Dezember, blieb das Impfzentrum geschlossen.
Duisburger Arzt impft in Drei-Schicht-Betrieb
Auch Duisburger konnten sich an Heiligabend noch den Piks abholen - und bekommen ihn auf Wunsch sogar in den kommenden Tagen rund um die Uhr: In einem Hotel am Duisburger Hauptbahnhof startete der Neurologe Ahmad-Mujtaba Mostakiem einen 81-stündigen Corona-Impfmarathon. Dafür habe er rund 15 Mitarbeiter engagiert und mehrere tausend Impfdosen verschiedener Hersteller - auch Kinderimpfstoff - bestellt, sagte der Arzt. Bereits am Morgen bildete sich eine Schlange von rund 30 Impfwilligen. Geimpft werden sollte im Drei-Schicht-Betrieb rund um die Uhr.
Zu Weihnachten träfen sich viele Familien. Wenn noch Ungeimpfte dann zum Piks überredet würden, könne man in seiner Impfstelle gleich Nägel mit Köpfen machen - ohne Anmeldung, sagte Mostakiem. Er bietet zusammen mit seinem Team Impfungen durchgehend bis zum 27. Dezember um 18 Uhr an. Wie viele Menschen kommen, konnte er nicht vorhersagen. Es gehe ihm darum, die Impfzahlen weiter zu steigern. Der Arzt hat nach seinen Worten schon seit November in der Lobby des Hotels geimpft.
Zudem ließen sich im Kölner Dom an Heiligabend zahlreiche Menschen impfen. Schon am Morgen gegen 8.30 Uhr bildete sich eine kleine Schlange, die nach und nach immer länger wurde. "Wir gehen davon aus, dass wir vier- bis fünfhundert Impfdosen verabreichen können. Das Interesse und der Andrang sind sehr groß", sagte ein Domsprecher. "Die Menschen stehen schon um den halben Dom herum." Die Impfungen fanden allerdings nicht im Kirchenschiff statt, sondern im angrenzenden Dreikönigensaal.
Das Impfen sei ein Zeichen der Nächstenliebe, sagte Dompropst Guido Assmann. "Indem wir uns impfen lassen, schützen wir nicht nur uns selbst, sondern können auch Menschenleben retten." Damit passe die Impfaktion wunderbar zur Weihnachtsbotschaft, sagte Assmann. Weihnachten sei auch ein guter Zeitpunkt, den Helferinnen und Helfern in der Corona-Pandemie zu danken.
Quelle: ntv.de, lve/dpa