Die Retterin der anderenDschungel-Kinder-Vater soll Tochter missbraucht haben
Nach einem Flugzeugunglück Anfang Mai, bei dem ihre Mutter stirbt, überleben vier kolumbianische Kinder wochenlang im Dschungel. Nun sorgt der Familienvater für Schlagzeilen. Ihm wird vorgeworfen, das älteste Mädchen der Gruppe - seine Stieftochter - jahrelang sexuell missbraucht zu haben.
Zwei Monate nach der Rettung von vier Kindern aus dem kolumbianischen Regenwald nach einem Flugzeugabsturz ist der Familienvater der Kinder wegen Missbrauchsverdachts festgenommen und angeklagt worden. Dem Mann werde vorgeworfen, seine ältere Stieftochter Lesly seit dem Alter von zehn Jahren sexuell missbraucht zu haben, erklärte die Staatsanwaltschaft der Stadt Florencia. Der 47-Jährige wurde demnach am Freitag festgenommen und soll vorerst in Haft bleiben. Er ist der biologischer Vater der zwei jüngsten der vier Kinder, die wochenlang im Dschungel überlebten, und Stiefvater der beiden älteren.
Die Kinder vom indigenen Volk der Huitoto hatten nach einem Flugzeugunglück Anfang Mai 40 Tage allein im Amazonas-Regenwald im Süden Kolumbiens überlebt. Der Pilot und die Mutter der Kinder waren bei dem Unglück ums Leben gekommen. Die Kinder im Alter von damals einem bis 13 Jahren schlugen sich wochenlang allein durch den gefährlichen Dschungel, ehe sie Anfang Juni gefunden wurden.
Streit ums Sorgerecht ist entbrannt
Die Älteste, Lesly, hatte sich nach dem Unglück um ihre Geschwister gekümmert und sie durch den Dschungel geführt - also eine besondere Rolle gespielt. Nach ihrer Rettung waren die vier völlig abgemagerten Kinder einen Monat lang in einem Krankenhaus aufgepäppelt worden. In den Tagen nach der Rettung berichtete der Vater gegenüber zahlreichen Medien, auch international, wie die Bergung verlief und wie er mit den Kindern nun umgehe.
Nach der Rettung kam es zwischen den Großeltern mütterlicherseits und dem jetzt festgenommenen Vater der beiden jüngsten Kinder dann zu einem Streit um das Sorgerecht für die Kinder. Die Kinder sind daher vorerst in einem Heim untergebracht.