Fährverbindungen fallen aus Es wird stürmisch an Nordsee und Elbe
20.12.2023, 13:54 Uhr Artikel anhören
Laut dem Bundesamt für Schifffahrt und Hydrographie wird das Elbgebiet am stärksten betroffen sein.
(Foto: dpa)
In Hamburg und Schleswig-Holstein könnte es vor den Feiertagen nochmal richtig ungemütlich werden. Die Wasserstände von Nordsee und Elbe sollen am Donnerstag und Freitag auf Sturmflutniveau steigen. Der Wetterdienst rechnet zudem mit Orkanen.
Für Donnerstagabend und Freitag erwartet das Bundesamt für Schifffahrt und Hydrographie (BSH) Sturmfluten in Schleswig-Holstein und Hamburg. Der Schwerpunkt werde im Elbegebiet liegen, sagte eine Sprecherin des BSH in Hamburg. Am Donnerstagabend wird laut Vorhersage des BSH etwa in Husum, am Eider-Sperrwerk bei Tönning und in Glückstadt an der Elbe die Sturmflutmarke von 1,5 Metern über dem mittleren Hochwasser erreicht. Am späten Abend werden solche Pegelstände auch in Hamburg erwartet.
Von einem Vorweihnachts-Sturm, "der es besonders im Norden in sich haben wird und sicherlich den einen oder anderen Weihnachtsmarkt frühzeitig beenden" wird, schreiben auch die Meteorologen von wetter.de. Ab jetzt bis zur Nacht zu Freitag legt der Wind demnach immer mehr zu. "Die höchsten Windgeschwindigkeiten werden wir wohl von Donnerstagnachmittag bis Freitagmorgen - je nach Region - erleben." Dabei seien im Bergland um 150, an den Küsten bis 130, im nordwestlichen Binnenland bis rund 100 und sonst bis etwa 80 km/h möglich. Der Wind baue sich danach nur langsam ab, heißt es weiter. "Es wird also bis Weihnachten kräftig pusten. Bedeutet auch: in Wäldern hat niemand etwas zu suchen."
Laut BSH sollen am Freitagvormittag die Pegelstände dann erneut Sturmflutniveau erreichen. Verbreitet werden etwas höhere Wasserstände erwartet als am Donnerstagabend. Ob die Marke einer schweren Sturmflut von 2,5 Metern über dem mittleren Hochwasser erreicht wird, ist nach Angaben der BSH-Sprecherin unklar. Die Lage entwickle sich noch, sagte sie. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte für Donnerstag vor orkanartigen Böen und Orkanen.
In exponierten Lagen auf Helgoland und an der Nordseeküste sowie auf Fehmarn in der Ostsee seien Windstärken der Stufen elf und zwölf nicht ausgeschlossen, sagte ein DWD-Meteorologe. Verbreitet werde für die Küsten schwerer Sturm der Windstärke zehn erwartet, im Binnenland Böen der Stärken acht bis neun. "Dazu wird es wolkenverhangen und regnerisch", sagte er. Einige Fähren zwischen den Halligen und dem Festland fallen wegen des vorhergesagten Sturmtiefs am Donnerstag aus, wie die Wyker Dampfschiffs-Reederei auf ihrer Webseite mitteilte. Bis Samstag könne es wegen des erwarteten Hochwassers zu weiteren Ausfällen und Fahrplanänderungen kommen.
In der Nacht zu Freitag soll der Sturm laut DWD-Angaben zunächst abnehmen. Für Freitag erwartet der Wetterdienst erneut teils schwere Sturmböen, die Windstärken elf und zwölf sollen aber nicht mehr erreicht werden. Wolken, Schauer und Graupel wechseln sich ab, an der Ostseeküste kann der Himmel zwischendurch auflockern. In Hamburg trat die Elbe bereits am Vormittag über die Ufer. In Övelgönne überspülte das Wasser einen Parkplatz und Teile des Strands. Beim Abendhochwasser sollte nach BSH-Angaben voraussichtlich noch kein Sturmflutniveau erreicht werden.
Quelle: ntv.de, lar/dpa