Panorama

Verbreitung von SchadsoftwareFBI nimmt gefeierten "WannaCry"-Retter fest

04.08.2017, 08:19 Uhr
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Marcus Hutchins - vom gefeierten Helden zum Betrüger? (Foto: AP)

Ein junger Brite stoppt im Mai einen weltweiten Cyberangriff einer Erpressersoftware. Doch der IT-Fachmann hat möglicherweise eine kriminelle Vergangenheit. Auf dem Heimweg von einer Hackerkonferenz nehmen ihn die US-Behörden fest.

Die US-Bundespolizei FBI hat den britischen IT-Experten Marcus Hutchins verhaftet, der eine große Rolle im Kampf gegen den "WannaCry"-Trojaner gespielt haben soll. Das US-Justizministerium teilte mit, Hutchins sei am Mittwoch in Las Vegas auf dem Heimweg von einer Hacker-Konferenz festgenommen worden. Der Brite sei an der Entwicklung und Verbreitung der Schadsoftware "Kronos" beteiligt gewesen.

Mit "Kronos" sollen Hacker 2014 und 2015 in der Lage gewesen sein, Zugangsdaten von Online-Banking-Nutzern abzugreifen. Die Schadsoftware wurde auch zum Verkauf auf einer mittlerweile geschlossenen Plattform im Darknet angeboten.

Hutchins ist 22 Jahre alt, wohnt in einer Küstenstadt im Südwesten Englands und betreibt den Blog "Malware Tech". Er war nach der Attacke des "WannaCry"-Trojaners von den Medien als "unfreiwilliger Held" gefeiert worden. Nach eigenen Angaben hatte er damals zufällig den "Ausschaltknopf" der Schadsoftware gefunden und damit die Infektion weiterer Computer verhindert.

"WannyCry" hatte im Mai 300.000 Computer in 150 Ländern befallen, Daten auf den Rechnern verschlüsselt und Lösegeld gefordert. In Großbritannien waren unter anderem viele Krankenhäuser von der Attacke betroffen, in Deutschland die Deutsche Bahn.

Quelle: chr/dpa

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