Trotz Übergang zur Endemie Fast alle Bundesländer halten an Maskenpflicht fest
04.01.2023, 16:17 Uhr
Derzeit belastet eine Erkältungs- und Grippewelle das Gesundheitssystem - deshalb wollen viele Bundesländer an der Maskenpflicht im ÖPNV festhalten.
(Foto: picture alliance/dpa)
In den Wintermonaten müssen Bürger in 13 Bundesländern weiterhin Masken im Nahverkehr tragen. Als Grund wird das belastete Gesundheitssystem genannt - vermeidbare Infektionen sollen verhindert werden. Gleichzeitig peilen manche Länder ein Masken-Ende im Frühling an.
Die Corona-Pandemie in Deutschland ist aus Sicht führender Experten vorbei oder nähert sich ihrem Ende. Covid-19 könnte damit endemisch werden, also regelmäßig wie etwa die Grippe oder Masern auftreten. Dennoch wollen 13 von 16 Bundesländern noch mindestens im Januar und Februar die Maskenpflicht im ÖPNV beibehalten. Das ergab eine Umfrage des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) unter allen 16 Bundesländern. Bisher haben Schleswig-Holstein, Bayern und Sachsen-Anhalt die Maskenpflicht im ÖPNV abgeschafft.
In vielen Ländern verwiesen die Gesundheitsministerien zur Begründung auf das belastete Gesundheitssystem. So solle die Maskenpflicht im öffentlichen Personennahverkehr auch in den kommenden Wochen dazu beitragen, vermeidbare Infektionen zu verhindern, heißt es aus Hamburg. Ebenso begründen Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen das Aufrechterhalten der Maskenpflicht mit dem Wunsch, eine weitere Belastung von Praxen und Kliniken zu verhindern. NRW wolle "mit etwas Abstand zum Jahreswechsel" eine neue Bewertung der Corona-Lage vornehmen, heißt es aus dem Ministerium.
"Eine endemische Phase ist kein hinreichender Grund, alle bewährten Vorsichtsmaßnahmen plötzlich fallen zu lassen", sagte ein Sprecher der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit. Auch hier gibt es keine Pläne, Masken- oder Isolationspflicht aufzuheben.
Das bestätigten auch Niedersachsen und Bremen. Man habe sich aber bereits im Dezember darauf verständigt, in Abstimmung mit Niedersachsen eine Abschaffung der Maskenpflicht im ÖPNV zum 1. März zu avisieren, hieß es aus Bremen. Auch Thüringen hat angekündigt, die Maskenpflicht im März abschaffen zu wollen - vorausgesetzt bis dahin kommt es nicht zu einer Verschlechterung der Lage. Sachsen will sich Anfang Januar mit Krankenhäusern und Ärzten beraten.
Die Ärzteorganisation Marburger Bund hatte am Wochenende vor einer sofortigen Aufhebung aller Corona-Maßnahmen gewarnt. Für Fernzüge und Fernbusse bundesweit ist bis zum 7. April 2023 eine FFP2-Maskenpflicht festgeschrieben. Das Maskengebot gilt auch in Arztpraxen, Kliniken und Pflegeheimen.
Quelle: ntv.de, kst