Panorama

Tödlicher Unfall auf A40Geisterfahrerin fuhr absichtlich falsch

23.10.2022, 15:00 Uhr
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Bei dem Unfall auf der A40 starben die Geisterfahrerin und ein junger Familienvater. (Foto: dpa)

Am Freitag sterben auf der A40 im Ruhrgebiet zwei Menschen bei einem Unfall - eine Geisterfahrerin und ein junger Familienvater von zwei kleinen Kindern. Die Polizei ermittelt nun, dass die Frau absichtlich falsch fuhr und so den Crash provozierte.

Die 54-jährige Frau, die am Freitag in Bochum als Geisterfahrerin einen Unfall mit zwei Toten verursacht hat, hat zuvor auf der Autobahn gewendet. Sie sei also nicht versehentlich in der falschen Richtung aufgefahren, sondern habe laut den Ermittlungen bewusst die Fahrtrichtung gewechselt, sagte ein Polizeisprecher. "Damit deutet alles auf Absicht."

Bei dem schweren Unfall war die 54-Jährige am frühen Freitagmorgen mit ihrem Geländewagen in falscher Fahrtrichtung auf der A40 gefahren. Zwischen Bochum-Wattenscheid-West und Gelsenkirchen-Süd kam es zum Zusammenstoß mit zwei anderen Autos. Die Falschfahrerin und ein 35 Jahre alter Mann aus einem der erfassten Autos seien gestorben, der 36-jährige andere Fahrer sei schwer verletzt worden, hieß es von der Polizei.

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  • Bei der Deutschen Depressionshilfe sind regionale Krisendienste und Kliniken zu finden, zudem Tipps für Betroffene und Angehörige.
  • In der Deutschen Depressionsliga engagieren sich Betroffene und Angehörige. Dort gibt es auch eine E-Mail-Beratung für Depressive.
  • Eine Übersicht über Selbsthilfegruppen zur Depression bieten die örtlichen Kontaktstellen (KISS).

Die Polizei hat eine Mordkommission gebildet. Die Ermittlungen und Zeugenbefragungen liefen auf Hochtouren, sagte der Polizeisprecher. Dabei würden auch Hinweise untersucht, nach denen die Frau sich in einem "psychischen Ausnahmezustand" befunden haben könnte. Die Leiche der Frau werde voraussichtlich Mitte der kommenden Woche obduziert und auf Alkohol oder andere Substanzen untersucht. Außerdem werde der Geländewagen der Frau kriminaltechnisch untersucht.

Die NRW-Polizeistiftung "David und Goliath" stiftete für die Familie des 35-jährigen Opfers 2000 Euro und rief zu weiteren Spenden auf. Der Mann sei Familienvater mit Ehefrau und zwei kleinen Kindern im Alter von zwei und fünf Jahren gewesen. Der Stiftungsvorsitzende Thomas Weise sagte, er sei "zutiefst schockiert über das fürchterliche Ereignis". "Dass der Unfall möglicherweise vorsätzlich verursacht wurde, verstört unbeschreiblich."

Laut Feuerwehr war in den drei Unfallautos jeweils eine Person. Für die beiden tödlich Verletzten sei jede Hilfe zu spät gekommen, sie seien noch in ihren Autos gestorben, sagte ein Sprecher. Für die Einsatzkräfte sei es mit Sicherheit ein dramatischer Anblick gewesen, diese "wirklich starke Verwüstung" an der Unfallstelle zu sehen, sagte er.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa

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