Etwa eine Million Euro erbeutet Geldautomatensprenger in Niederlanden gefasst
23.05.2023, 13:26 Uhr Artikel anhören
Um an das Geld in den Automaten zu kommen, werden teils starke Sprengstoffe eingesetzt.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Zahl der Sprengungen von Geldautomaten steigt in den vergangenen Jahren rasant an. Eine Tatserie findet nun vermutlich ein Ende. In den Niederlanden werden nach länderübergreifenden Ermittlungen fünf mutmaßliche Täter und ihre Hintermänner festgenommen.
In den Niederlanden haben Ermittler fünf Tatverdächtige gefasst, die an insgesamt 22 Sprengungen von Geldautomaten überwiegend in Deutschland beteiligt gewesen sein sollen. Dabei machten die Täter rund eine Million Euro Beute, wie das Bundeskriminalamt in Wiesbaden mitteilte. Den Männern werden die Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion und schwerer Bandendiebstahl vorgeworfen. Einsatzkräfte durchsuchten seit dem Morgen neun Wohnobjekte in Amsterdam, Helmond und Utrecht.
Die Ermittlungen richten sich demnach gegen fünf niederländisch-marokkanische Staatsangehörige im Alter zwischen 23 und 38 Jahren. Sie sind dringend verdächtig, zwischen Mai 2021 und Ende August 2022 an insgesamt 22 Sprengungen von Geldautomaten als Täter beziehungsweise Hintermänner beteiligt gewesen zu sein.
Vorgeworfen werden ihnen allein zwölf Automatensprengungen in Nordrhein-Westfalen, vier in Niedersachsen, drei in Rheinland-Pfalz und jeweils eine Sprengung im Saarland, in Hessen sowie in Luxemburg. Dabei verursachten sie neben dem unmittelbaren Diebstahlschaden weitere Sachschäden in Höhe von mehr als zwei Millionen Euro.
Jede Menge Beweismittel
Bei den Durchsuchungen beschlagnahmten die Ermittler Vermögenswerte und Beweise - darunter Tatkleidung, Tatmittel sowie Mobiltelefone und Speichermedien. Deren Auswertung dauerte an. Beteiligt waren Einsatzkräfte der Staatsanwaltschaft Düsseldorf, des Bundeskriminalamts und der niederländischen Polizei.
Dem Einsatz waren umfangreiche länderübergreifende Ermittlungen vorausgegangen. Bereits im Vorfeld wurden fünf europäische Haftbefehle erwirkt. Die Festgenommenen sollten unverzüglich einem niederländischen Haftrichter vorgeführt werden, der auch über eine mögliche Auslieferung entscheiden sollte. Die Ermittlungen dauerten an.
Quelle: ntv.de, sba/AFP