Hildmann vor Haftbefehl gewarnt Geldstrafen für zwei Maulwürfe in Berliner Justiz
17.04.2023, 11:14 Uhr Artikel anhören
Attila Hildmann ist seit Dezember 2020 auf der Flucht und in der Türkei untergetaucht.
(Foto: picture alliance / Eventpress Hoensch)
Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt seit Längerem gegen Attila Hildmann. Zwei ehemalige Justiz-Angestellte müssen nun Geldstrafen zahlen, weil sie Dienstgeheimnisse an den rechtsradikalen Verschwörungstheoretiker weitergegeben haben.
Der rechtsradikale Verschwörungserzähler Attila Hildmann hat nach Angaben der Staatsanwaltschaft von zwei in der Berliner Justiz beschäftigten Schwestern interne Informationen zu Ermittlungen gegen ihn erhalten. Die Behörde wirft ihnen Verletzung von Dienstgeheimnissen vor, wie ein Sprecher mitteilte. Unter anderem sollen die Ex-Mitarbeiterinnen den früheren Autor veganer Kochbücher im Februar 2021 von einem Haftbefehl gegen ihn informiert haben. Per Strafbefehl - also ohne mündliche Verhandlung - sollen die Frauen zu Geldstrafen von 2700 und 3500 Euro verurteilt werden.
Der Fall war im November 2021 öffentlich gemacht worden. Allerdings hatte die Generalstaatsanwaltschaft damals nur eine 33 Jahre alte IT-Mitarbeiterin als Beschuldigte genannt. Inzwischen gehen die Ermittler aber davon aus, dass auch deren Schwester den rechtsradikalen Verschwörungserzähler mit Interna versorgt hat.
Beide sind laut Staatsanwaltschaft mittlerweile nicht mehr bei der Justiz. Die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt seit Längerem gegen Hildmann, der sich selbst als "ultrarechts" und einen Verschwörungsprediger bezeichnet, wegen Volksverhetzung, des Verdachts der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten und des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte. Seit Ende Dezember 2020 ist er auf der Flucht und hält sich in der Türkei versteckt.
Quelle: ntv.de, lar/dpa