Zerstörte Fläche groß wie Berlin Griechenland plant schnelle Wiederaufforstung
29.08.2023, 18:12 Uhr Artikel anhören
In den verbrannten Gebieten finden aktuell weder Nutz- noch Wildtiere Futter und sauberes Wasser.
(Foto: IMAGO/Nicolas Koutsokostas)
Rund 81.000 Hektar verbrannte Erde - und noch immer stehen weite Teile Griechenlands in Flammen. Mit Hubschraubern und einem umgebauten Panzer kämpfen hunderte Einsatzkräfte weiterhin gehen die Feuerfronten. Derweil berät die Regierung über eine zügige Aufforstung und Vorsorgemaßnahmen.
Den elften Tag in Folge hat ein Großaufgebot der Feuerwehr im Nordosten Griechenlands gegen große Feuerfronten gekämpft. Nach Angaben der Behörden waren am heutigen Dienstag 475 Feuerwehrleute im Einsatz - auch mit sechs Löschflugzeugen und vier Hubschraubern. Außerdem wurde aus Mittelgriechenland ein Spezialfahrzeug in die Region transportiert, wie der Nachrichtensender Skai zeigte: ein zum Löschen umgebauter Leopard-Panzer mit einer Kapazität für 15.000 Liter Löschwasser, einer Schaufel für unwegsames Gelände und einer Rettungskammer für zehn Menschen.
Auch viele internationale Helfer sind im Einsatz: Seit Griechenland zum zweiten Mal in diesem Sommer das EU-Katastrophenschutzverfahren aktiviert hat, hat die Europäische Union elf Löschflugzeuge und einen Hubschrauber aus verschiedenen Ländern eingesetzt. Zudem haben sechs Länder Bodenteams mit mehreren hundert Feuerwehrleuten zur Verfügung gestellt, wie die EU-Kommission in Brüssel mitteilte. Es seien die größten Brände seit 2000. Seitdem erhebt das Europäische Waldbrandinformationssystem (EFFIS) entsprechende Daten.
Aufforstung und Brandbekämpfung
In der Region sind laut des Erdbeobachtungssystems Copernicus der EU bislang rund 81.000 Hektar Fläche verbrannt - das entspricht fast der Fläche des Stadtstaates Berlin (89.000 Hektar). Die Waldgebiete sollen so schnell wie möglich wieder aufgeforstet werden, wie die griechische Regierung bei einer Sondersitzung zu den Bränden beschlossen hat.
Außerdem sollen umgehend Maßnahmen gegen Überflutungen der Gebiete im Winter getroffen werden. So müssten die Flüsse der Region gereinigt und ein Hochwasserschutz installiert werden. Zudem wolle man sich um die Tierwelt kümmern und in den nächsten Monaten Futter und Wasser bereitstellen. In den verbrannten Gebieten finden aktuell weder Nutz- noch Wildtiere Futter und sauberes Wasser. Auch am Gebirge Parnitha nordwestlich von Athen sowie auf den Inseln Andros und Euböa brannte es am Dienstag weiter.
Bei einer Krisensitzung mit Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis sollte im Laufe des Tages über die Brandbekämpfung und Wiederaufforstung der Region gesprochen werden. Auch im griechischen Parlament wird die Handhabung der schweren Brände am kommenden Donnerstag Thema sein. Für viele Teile Griechenlands wurde die Waldbrandgefahr für Mittwoch vom Zivilschutz weiterhin mit "hoch" angegeben, darunter für weite Teile der Halbinsel Peloponnes, die Region Attika rund um die Hauptstadt Athen, die Kykladeninseln und Kreta.
Quelle: ntv.de, lno/dpa