Fast alle Maßnahmen aufgehoben Jeder dritte Däne hat sich wohl mit Corona infiziert
03.02.2022, 18:29 Uhr
Dänemark hat am Dienstag praktisch alle Corona-Beschränkungen im Land aufgehoben. Masken müssen unter anderem nicht mehr getragen werden.
(Foto: picture alliance/dpa)
Als erstes EU-Land seit Beginn der Omikron-Welle verabschiedet sich Dänemark von Regeln zur Eindämmung der Pandemie. Die Gesundheitsbehörden schätzen nun, dass sich in den vergangenen drei Monaten 32 Prozent der Erwachsenen mit dem Virus angesteckt haben.
Bereits jeder dritte Erwachsene in Dänemark hat sich nach Schätzungen der Gesundheitsbehörden in der derzeitigen Omikron-Welle mit dem Coronavirus infiziert. In der am heftigsten betroffenen Hauptstadtregion Kopenhagen seien vermutlich sogar mehr als 40 Prozent betroffen. Die Angaben stützen sich auf die Untersuchung der Blutproben von 5000 Blutspendern - mit ihr sollte der wahre Infektionsgrad in der Bevölkerung festgestellt werden.
"Wir schätzen, dass sich 32 Prozent der erwachsenen Bevölkerung im Alter von 18 bis 72 Jahren und bei guter Gesundheit zwischen dem 1. November des vergangenen Jahres und dem 28. Januar dieses Jahres angesteckt haben", erklärte die zuständige Behörde SSI. Im November hatte in Dänemark die neue Corona-Welle mit der Omikron-Variante des Virus begonnen. Am Dienstag vermeldete die SSI, dass der Höhepunkt der Welle in der besonders betroffenen Hauptstadtregion Kopenhagen erreicht sei.
60 Prozent der Dänen sind geboostert
Als erstes EU-Land seit Beginn der Omikron-Welle hatte Dänemark am Dienstag fast alle Corona-Maßnahmen aufgehoben: Unter anderem wurden die Gesundheitspass-Pflicht, die Maskenpflicht und verkürzte Öffnungszeiten für Lokale gestrichen. Die Regierung begründete das Ende der Beschränkungen mit der hohen Impfquote in Dänemark und einem milderen Krankheitsverlauf bei einer Infektion mit der Omikron-Variante. Bereits mehr als 60 Prozent der Dänen haben ihre Auffrischungsimpfung erhalten - das sind deutlich mehr als der EU-Durchschnitt von knapp 45 Prozent.
Auch in Deutschland rücken immer mehr Bundesländer von der 2G-Regel im Einzelhandel ab: Am heutigen Donnerstag kündigte auch Mecklenburg-Vorpommern Lockerungen an. Die als bundesweit einheitliche Schutzmaßnahme gedachte Regelung werde immer mehr zum Flickenteppich und es drohe die Gefahr eines Einkaufstourismus, sagte ein Sprecher von Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig.
Am Mittwoch hatten Schleswig-Holstein und Hessen ein Ende von 2G im Handel angekündigt. In Bayern, Niedersachsen und dem Saarland darf schon seit längerem wieder ohne Impf- oder Genesenen-Nachweis eingekauft werden, weil Gerichte die 2G-Regel gekippt hatten.
Quelle: ntv.de, lve/AFP