Panorama

Ermittler widerlegen Mörder Kein Mittäter bei Mord an 14-Jährigem in Wunstorf

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Der Täter muss zehn Jahre in Haft.

Der Täter muss zehn Jahre in Haft.

(Foto: picture alliance/dpa)

Es ist ein aufsehenerregender Fall von Jugendgewalt: Im Januar 2023 tötet ein 14-Jähriger in Niedersachsen einen Gleichaltrigen. Er muss lange in Haft, spricht aber von einem Mittäter. Die Ermittler fahnden, kommen nun aber zu einem anderen Ergebnis.

Nach dem gewaltsamen Tod eines 14-Jährigen in Wunstorf hat die Staatsanwaltschaft Hannover die Ermittlungen zu einem möglichen Mittäter des verurteilten Jugendlichen eingestellt. Es gebe keine Hinweise darauf, dass jemand an der Planung oder der Tat beteiligt oder bei dem Mord anwesend war, sagte eine Sprecherin der Anklagebehörde.

Ende August vergangenen Jahres war ein 15-Jähriger, der zur Tatzeit wie sein Opfer erst 14 war, am Landgericht Hannover zu einer zehnjährigen Jugendstrafe verurteilt worden. Es ist die Höchststrafe im Jugendstrafrecht.

Das Urteil in nicht-öffentlicher Verhandlung fiel wegen Mordes in Tatmehrheit mit versuchter räuberischer Erpressung in zwölf Fällen. Das Gericht behielt sich vor, die Sicherungsverwahrung anzuordnen. Der Jugendliche hatte außerdem in seiner Nachbarschaft Erpresserbriefe eingeworfen, in denen er drohte, den Nachbarn oder ihren Kindern "etwas anzutun". Zur Begründung des Urteils wurde wegen des Jugendschutzes nichts bekannt.

Teenager gesteht Mord

Die beiden Jungen hatten sich Ende Januar 2023 in Wunstorf nahe Hannover zum Spielen getroffen, einer von ihnen kam aber nicht zurück. Der Vater dieses Jungen meldete seinen Sohn als vermisst. Während der Suche sagte der andere Jugendliche der Polizei, dass er seinen Spielkameraden getötet und versteckt habe. Die Leiche des Jungen wurde auf dem Brachgelände einer Gärtnerei gefunden. Bei der Obduktion wurde stumpfe Gewalt als Todesursache festgestellt.

Im Prozess sprach der heute 15-Jährige nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur über einen möglichen weiteren Beteiligten. Die Staatsanwaltschaft nahm die Ermittlungen auf, die nun eingestellt wurden.

Quelle: ntv.de, als/dpa

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