Grippesaison startet erst noch Knapp neun Millionen Deutsche haben Atemwegserkrankungen
21.12.2023, 12:19 Uhr Artikel anhören
Deutschland liegt derzeit im Bett.
(Foto: picture alliance/dpa)
Auf der Arbeit und in der Familie merken es derzeit viele: Immer mehr Deutsche sind krank. Das belegt auch der aktuelle Bericht des RKI. Demnach leiden allein fast neun Millionen Deutsche unter Atemwegserkrankungen. Vor allem in zwei Gruppen steigt die Zahl der Erkrankten zuletzt deutlich.
Mehr als jeder Zehnte ist noch oder war gerade betroffen: Die Zahl der akuten Atemwegserkrankungen in Deutschland ist vergangene Woche weiter angestiegen. Die Inzidenz der akuten Atemwegserkrankungen gibt das Robert-Koch-Institut (RKI) aktuell mit 10.600 Fällen je 100.000 Einwohnern an. Dies entspreche hochgerechnet einer Zahl von etwa 8,9 Millionen Erkrankten, unabhängig von einem Arztbesuch, heißt es im aktuellen RKI-Wochenbericht. In der Vorwoche waren es rund 7,9 Millionen Infektionsfälle. Insgesamt sei dies ein ähnlich hohes Niveau wie im Vorjahr um diese Zeit.
Im Wochenvergleich seien die Werte insbesondere bei den Kindern im Schulalter und jungen Erwachsenen gestiegen, schreibt das RKI. Neben Corona gebe es für diese Zeit ungewöhnlich viele Rhinovirusinfektionen (Erkältungen) sowie zunehmend RSV- und Grippefälle. RSV steht für das Respiratorische Synzytial-Virus - eine Infektion, mit der derzeit insbesondere Kinder im Alter unter zwei Jahren ins Krankenhaus kommen.
Die Grippewelle hat nach RKI-Definition nach wie vor nicht begonnen. Allerdings sprechen die Fachleute mit Blick auf stichprobenartige virologische Untersuchungen von einem auffällig steilen Anstieg der Rate positiver Proben von sogenannten Influenza A(H1N1)pdm09-Viren. Zu diesem Subtyp schreibt das RKI auf seiner Webseite, er sei während der Grippe-Pandemie 2009 erstmals aufgetreten: als sogenannte Schweinegrippe. Er zirkuliere seitdem auch saisonal in Deutschland, zuletzt deutlich in der Saison 2018/19.
Bei Grippewellen, in denen dieser Erreger dominierte, sei bislang zu beobachten gewesen, dass es auch bei jüngeren Erwachsenen und Kindern zu sehr schweren Erkrankungen und Todesfällen gekommen sei, insbesondere wenn Grundkrankheiten vorlagen. "Insgesamt sind solche schweren Verläufe bei jungen Menschen aber selten."
Quelle: ntv.de, als/dpa