Panorama

Nach tödlicher Massenpanik Kritik an Polizei in Seoul wird laut

382386599.jpg

Die Polizei richtet eine Arbeitsgruppe ein, um die Unglücksursache untersuchen.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Am Samstag sterben bei einer Massenpanik in Seoul mehr als 150 Menschen, viele weitere werden verletzt. Präsident Yoon Suk Yeol weiht nun eine Gedenkstätte für die Opfer ein. Indes wächst die Kritik an der Polizei. Sie hätte unzureichende Sicherheitsvorkehrungen getroffen.

Nach der Massenpanik in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul mit mehr als 150 Toten hat Präsident Yoon Suk Yeol eine Gedenkstätte für die Opfer eingeweiht. Yoon und seine Frau legten jeweils eine weiße Blume vor einem großen Altar nieder, der im Zentrum Seouls zu Ehren der Opfer errichtet worden war.

Anschließend wurde der Gedenkort für die Öffentlichkeit geöffnet. Einige Trauernde versammelten sich unter Tränen an der Gedenkstätte. Im wegen seines Nachtlebens beliebten Itaewon-Viertel in der südkoreanischen Hauptstadt, wo sich die tödliche Massenpanik ereignet hatte, wurde vor einer U-Bahn-Station eine weitere provisorische Gedenkstätte errichtet.

Rund 100.000 vor allem junge Menschen hatten sich zu Halloween-Feiern in den engen Straßen von Itaewon versammelt. Dabei entstand eine Massenpanik, bei der mehr als 150 Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt wurden. Mindestens 33 Verletzte schweben nach Behördenangaben in Lebensgefahr.

Kritik an Sicherheitsvorkehrungen

Unterdessen wurde Kritik an den Behörden laut, wonach zu lasche Kontrollen die Tragödie verursacht hätten. Im Internet warfen Menschen der Polizei unzureichende Sicherheitsvorkehrungen vor. Die Polizei erklärte, sie habe eine Arbeitsgruppe eingerichtet, um die Ursache für die tödliche Massenpanik zu untersuchen. Sie beschlagnahmte Aufzeichnungen von Überwachungskameras von Geschäften in der Nähe des Unglücksortes und befragte Zeugen.

Die Polizei erklärte zudem, dass 137 Beamte in Itaewon im Einsatz gewesen seien. Damit seien es deutlich mehr gewesen als bei den Halloween-Feiern in den vergangenen Jahren. Örtlichen Medien zufolge wurden die meisten Beamten jedoch vor allem dafür eingesetzt, um Drogenkonsum der Feiernden zu verhindern und nicht, um die Menschenmenge unter Kontrolle zu halten. Die Behörden räumten indes ein, nicht damit gerechnet zu haben, dass es aufgrund der vielen Menschen zu "so vielen Opfern" kommen könnte.

In Südkorea begann angesichts der Tragödie eine einwöchige Staatstrauer. Veranstaltungen und Konzerte wurden abgesagt, die Flaggen sollen landesweit auf Halbmast wehen.

Quelle: ntv.de, lar/AFP

ntv.de Dienste
Software
Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen