Panorama

Nach Flutkatastrophe Landrat von Ahrweiler beantragt Dienstunfähigkeit

Der Landrat von Ahrweiler, Jürgen Pföhler, will nach seiner Krankschreibung nicht mehr in sein Amt zurück.

Der Landrat von Ahrweiler, Jürgen Pföhler, will nach seiner Krankschreibung nicht mehr in sein Amt zurück.

(Foto: picture alliance/dpa)

Rufe nach seiner Absetzung waren nach dem verheerenden Hochwasser in Ahrweiler laut geworden. Jetzt will CDU-Landrat Pföhler selbst nicht mehr zurück in sein Amt. Nach längerer Krankheit hat er eine dauerhafte Dienstunfähigkeit beantragt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt jedoch weiter gegen ihn.

Der Landrat von Ahrweiler, Jürgen Pföhler, war nach der tödlichen Flutkatastrophe in die Kritik geraten. Nach vorherigen Rufen zu seiner Absetzung hat er nun selbst entschieden, nicht mehr in sein Amt zurückzukehren. Pföhler hat einen Antrag auf dauerhafte Dienstunfähigkeit gestellt. Der Christdemokrat ist schon länger krankgeschrieben. Eine Sprecherin der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier teilte mit: "Der Antrag von Landrat Dr. Pföhler liegt der ADD seit kurzem vor und wird zeitnah bearbeitet."

Schon ein fraktionsübergreifender Appell des Kreistages im Landkreis Ahrweiler hatte Pföhler aufgefordert, den Weg für einen Neuanfang freizumachen und seinen Posten zu räumen. Auch seine eigene Partei, die CDU, stellte sich dahinter. Der Landrat, der seit 2002 im Amt ist, habe nicht mehr das Vertrauen der Menschen. Die Grünen-Fraktion im Landtag wollte Pföhler sogar abwählen. Er selbst hatte zuvor appelliert, die Ereignisse während der Sturzflut besonnen zu beurteilen. Er war bisher für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

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Gegen Pföhler und ein weiteres Mitglied des Krisenstabs wird wegen mutmaßlicher Versäumnisse im Zusammenhang mit der Flut ermittelt. Die Staatsanwaltschaft Koblenz kümmere sich um den Anfangsverdacht der fahrlässigen Tötung und fahrlässigen Körperverletzung durch Unterlassen am Katastrophenabend des 14. Juli.

Viele Anwohner werfen Pföhler mit Blick auf späte Warnungen vor, damals zu zögerlich gehandelt zu haben. Nach seinen Worten war auch sein eigenes Haus vom Hochwasser betroffen. Nach Starkregen waren bei einem extremen Hochwasser im Ahrtal 133 Menschen ums Leben gekommen.

Quelle: ntv.de, ysc/dpa

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