"Nicht sinnfrei" Lauterbach: Bürgertests werden bleiben
01.07.2022, 10:34 Uhr
Lauterbach beharrt auf den Bürgertests, will aber auf die Kassenärzte zugehen.
(Foto: dpa)
Die Kassenärzte fordern ein Ende der Corona-Bürgertests, doch Bundesgesundheitsminister Lauterbach hält dagegen. Schließlich würden sie Ansteckungen verhindern. Er will in einem Punkt jedoch auf die Kritik eingehen.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach von der SPD will trotz der Kritik der Kassenärzte an den Corona-Bürgertests festhalten. "Die Tests werden bleiben und ab heute korrekt abgerechnet", twitterte Lauterbach. Sein Ministerium sei mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) "in konstruktiven Gesprächen zur Abrechnung der Bürgertests". Die Tests seien "nicht sinnfrei, sondern helfen, dass Infizierte andere nicht anstecken".
KBV-Chef Andreas Gassen hatte zuvor eine komplette Einstellung der Corona-Bürgertests gefordert. "Diese unsinnigen Tests müssen abgeschafft werden", sagte er der "Bild"-Zeitung. "Sie sind viel zu teuer, der bürokratische Aufwand ist riesig und die epidemiologische Aussagekraft ist null."
In einem Brief an Lauterbach kündigten die Kassenärztlichen Vereinigungen laut mehrerer Medien an, dass sie fortan keine Corona-Bürgertests mehr "abrechnen und auszahlen können". Sie könnten "nicht verantworten, sehenden Auges Auszahlungen auf Abrechnungen zu leisten, deren Richtigkeit sie nicht ansatzweise prüfen können".
Die bislang für alle Menschen kostenlosen Bürgertests gibt es seit Donnerstag nur noch eingeschränkt. Im Normalfall muss nun eine Selbstbeteiligung von drei Euro gezahlt werden. Gratis-Tests gibt es etwa nach wie vor für Kinder bis fünf Jahre, Schwangere in den ersten drei Monaten, Krankenhaus- und Pflegeheimbesucher, Haushaltsangehörige von Infizierten, sowie Bewohner von Einrichtungen der Eingliederungshilfe. Auch all jene, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, dürfen sich weiterhin kostenlos testen lassen. Ansonsten kostet ein Test drei Euro.
Quelle: ntv.de, kst/AFP