Panorama

Europas Reaktionen auf Papstwahl "Möge es ein Pontifikat des Friedens und der Hoffnung sein"

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"Ad multos annos!" - "auf viele Jahre", wünscht der ukrainische Präsident Selenskyj dem neu gewählten Papst Leo XIV.

"Ad multos annos!" - "auf viele Jahre", wünscht der ukrainische Präsident Selenskyj dem neu gewählten Papst Leo XIV.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Staats- und Regierungschefs aus Europa senden dem neuen Papst ihre Glückwünsche. Sie verbinden diese zumeist mit Hoffnungen auf Frieden und Orientierung.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dem neuen Papst Leo XIV. im Namen Deutschlands "herzliche Segenswünsche" übersandt. "Mit dem Amt des Nachfolgers Petri übernehmen Sie in einer von Unfrieden und tiefgreifenden globalen Herausforderungen geprägten Zeit eine bedeutende geistliche und moralische Verantwortung", erklärte Steinmeier in Berlin. Er wünschte dem katholischen Kirchenoberhaupt "Kraft, Liebe und Besonnenheit".

"Möge Ihnen Ihre persönliche Prägung als Brückenbauer zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und den Ländern Lateinamerikas helfen, den Sorgen und Hoffnungen von Menschen aus der ganzen Welt Gehör zu verschaffen", hieß es in Steinmeiers Glückwunschschreiben an den Vatikan. Die Menschen in Deutschland, insbesondere die Katholikinnen und Katholiken, blickten dem Pontifikat Leos XIV. "mit großer Erwartung und herzlicher Verbundenheit entgegen".

Bundeskanzler Friedrich Merz hat Papst Leo XIV. zu seiner Wahl "sehr herzlich" gratuliert. "Durch Ihr Amt geben Sie in diesen Zeiten großer Herausforderungen Millionen von Gläubigen weltweit Hoffnung und Orientierung. Für viele Menschen sind Sie ein Anker für Gerechtigkeit und Versöhnung. In Deutschland blicken die Menschen mit Zuversicht und positiver Erwartung auf Ihr Pontifikat. Ich wünsche Ihnen für die vor Ihnen liegenden Aufgaben viel Kraft, Gesundheit und Gottes Segen."

Außenminister Johann Wadephul sagte, jeder "Papst ist die Stimme der weltweiten Christenheit. Ich wünsche ihm & uns allen Gehör, denn wir Christen müssen gerade in der aktuellen Weltlage für Verbindung & Versöhnung eintreten."

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, schrieb, dass die Kardinäle "wohl ein Kontinuum zu Papst Franziskus, aber keine Kopie" wollten. Irme Stetter-Karp, Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken sprach von einem "Mann der Mitte, politisch versiert, international vernetzt und zudem bestens informiert über die katholische Kirche in Deutschland".

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner zeigte sich überzeugt, dass Papst Leo XIV. "mit seiner weltzugewandten Perspektive und großen internationalen Erfahrung ein tiefes Verständnis für die Anforderungen unserer Zeit mitbringen" werde. "Als Ordensmann, geprägt von den Werten der Augustiner - Demut, Dienst, Gemeinschaft -, kann er als Brückenbauer innerhalb der Kirche wirken."

Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni sagte, "in einer Zeit, die von Konflikten und Unruhe geprägt ist, sind seine Worte von der Benediktionsloggia ein kraftvoller Aufruf zu Frieden, Brüderlichkeit und Verantwortung".

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb, "wir wünschen, dass sein Pontifikat von Weisheit und Stärke geleitet sein möge, während er die katholische Gemeinschaft führt und die Welt durch sein Engagement für Frieden und Dialog inspiriert." In der gemeinsam mit EU-Ratspräsident António Costa veröffentlichten Erklärung heißt es weiter, dass Millionen von Europäern täglich Inspiration aus dem Engagement der Kirche für Frieden und Menschenwürde schöpften. "Wir sind zuversichtlich, dass Papst Leo XIV. seine Stimme auf der Weltbühne nutzen wird, um diese gemeinsamen Werte zu fördern." Die EU sei bereit, eng mit dem Heiligen Stuhl zusammenzuarbeiten, um den globalen Herausforderungen zu begegnen.

Frankreichs Emmanuel Macron schrieb bei X von einem historischen Moment für die katholische Kirche und ihre Millionen Gläubigen. "An Papst Leo XIV. und alle Katholiken in Frankreich und weltweit richte ich eine Botschaft der Brüderlichkeit. Möge dieses neue Pontifikat an diesem 8. Mai ein Pontifikat des Friedens und der Hoffnung sein." Großbritanniens Premierminister Keir Starmer sprach von einem bedeutsamen Augenblick.

Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez wünschte dem Papst, dass "sein Pontifikat dazu beitragen" möge, "den Dialog und die Verteidigung der Menschenrechte in einer Welt zu stärken, die Hoffnung und Einheit braucht".

Polens Präsident Andrzej Duda teilte mit: "Aus tiefstem Herzen möchte ich seiner Heiligkeit Papst Leo XIV. im Namen der polnischen Nation und in meinem eigenen Namen meine herzlichsten Glückwünsche zu seiner Wahl auf den Heiligen Stuhl übermitteln."

Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda schrieb: "Möge Papst Leo XIV. die Kirche mit Glauben, Hoffnung und Liebe führen."

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hofft auf eine fortdauernde Unterstützung des Vatikans. Die Ukraine schätze die konsequente Haltung des Heiligen Stuhls zur Wahrung des Völkerrechts, zur Verurteilung der russischen Aggression gegen die Ukraine und zum Schutz der Rechte unschuldiger Zivilisten sehr, schrieb Selenskyj bei X. "In diesem für unser Land entscheidenden Moment hoffen wir auf die fortgesetzte moralische und geistliche Unterstützung des Vatikans bei den Bemühungen der Ukraine, Gerechtigkeit wiederherzustellen und einen dauerhaften Frieden zu erreichen." Er wünsche Leo XIV. Weisheit, Inspiration und Kraft und fügte den lateinischen Glückwunsch "Ad multos annos!" an - was so viel bedeutet wie "auf viele Jahre".

Russlands Präsident Wladimir Putin: "Ich bin zuversichtlich, dass sich der konstruktive Dialog und die Interaktion zwischen Russland und dem Vatikan auf der Grundlage der christlichen Werte, die uns verbinden, weiter entwickeln werden."

Israels Staatspräsident Izchak Herzog: 2Mögen wir die sofortige und sichere Rückkehr der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln erleben – und eine neue Ära des Friedens in unserer Region und in der ganzen Welt."

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wünschte "dem ersten Papst aus den Vereinigten Staaten viel Erfolg bei der Förderung von Hoffnung und Versöhnung zwischen allen Glaubensrichtungen".

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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