Verkehrsunglück in Schweden Mohammed-Karikaturist bei Unfall gestorben
04.10.2021, 01:54 Uhr
Lars Vilks wurde 75 Jahre alt.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Vor sechs Jahren ist Lars Vilks Ziel eines Anschlags in Dänemark. Der Karikaturist entkommt, doch ein dänischer Filmemacher verliert sein Leben. Seitdem lebt Vilks unter Polizeischutz. Er und zwei seiner Bewacher sind nun tödlich verunglückt.
Der schwedische Karikaturist Lars Vilks, der wegen einer Mohammed-Karikatur unter Polizeischutz stand, ist bei einem Verkehrsunfall in Schweden gestorben. Neben dem 75-Jährigen seien auch die beiden Polizeibeamten getötet worden, die zum Schutz des Künstlers abgestellt waren, teilte die schwedische Polizei mit. "Dass die Person, die wir schützen wollten, und zwei Kollegen bei dieser Tragödie ums Leben kamen, ist unfassbar und sehr traurig", sagte Carina Persson, Leiterin der Regionalpolizei.
Der Unfall ereignete sich demnach am Nachmittag auf der Autobahn E4 in der Nähe der Stadt Markaryd im Süden des Landes, als der Pkw mit Vilks und den Polizisten mit einem in der Gegenrichtung fahrenden Lkw zusammenstieß. Einen Angriff auf Vilks schlossen die Behörden aus. Der Fall werde "wie jeder andere Verkehrsunfall untersucht".
Nach Angaben der Tageszeitung "Expressen" durchbrach das Fahrzeug mit Vilks aus noch ungeklärter Ursache eine Leitplanke, bevor es mit dem Lastwagen zusammenstieß. Der Lkw-Fahrer wurde der Polizei zufolge ins Krankenhaus eingeliefert.
Vilks stand seit 2007 unter Polizeischutz, nachdem er Mohammed als Hund gemalt hatte. Am 14. Februar 2015 wurde der Karikaturist in Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen Ziel eines Anschlags. Zwar entkam Vilks dem 22-jährigen dänischen Attentäter mit palästinensischen Wurzeln bei einer Veranstaltung zur Meinungsfreiheit, dieser tötete jedoch den dänischen Filmemacher Finn Nörgaard und verletzte drei Polizisten. Später tötete der vorbestrafte Täter vor einer Synagoge einen jüdischen Wachmann und verletzte zwei Polizisten, bevor ihn die Polizei vor seiner Wohnung erschoss.
Quelle: ntv.de, jwu/AFP