Noch keine Spur zu TäternNach Einbruch in Tresorraum soll Sparkassenfiliale wieder öffnen

In einer Bank in Gelsenkirchen brechen Unbekannte viele Schließfächer auf. Daraufhin versammeln sich aufgebrachte Kunden vor der Filiale, bei einigen fließen Tränen. Noch ist unklar, wie hoch der Schaden ist. Der Bund der Versicherten erklärt, worauf Kunden grundsätzlich achten sollten.
Die nach einem Einbruch in den Tresorraum vorübergehend geschlossene Filiale der Sparkasse Gelsenkirchen hat am Morgen noch nicht wieder geöffnet. Die Wiedereröffnung soll am späteren Vormittag erfolgen. Schon vor 9.00 Uhr hatten sich vor der Filiale im Stadtteil Buer etwa 20 Menschen eingefunden. Kunden der Bank sollen im Laufe des Tages erste Informationen erhalten.
Im Tresorraum der Sparkassenfiliale sind laut Polizei sehr viele Schließfächer von dem Täter oder den Tätern aufgebrochen worden. Ersten Erkenntnissen zufolge erfolgte der Vorstoß über ein Parkhaus. Der Weg führte dann durch mehrere Türen in einen Archivraum, an dessen Wand schließlich ein Durchbruch zu dem Tresorraum erfolgte. Dabei kam auch ein Spezialbohrer zum Einsatz.
Das Bekanntwerden des Einbruchs löste am Montag einen Andrang von Kunden aus, die Informationen einforderten. Die Polizei räumte den Vorraum der Filiale und beruhigte auch mit Lautsprecherdurchsagen die Situation. Zeitweise standen nach Schilderung eines Reporters schätzungsweise 200 Menschen vor dem Gebäude. Bei einigen der erschienenen Bankkunden flossen Tränen.
Ein Sprecher der Bank sagte, grundsätzlich habe die Sparkasse Gelsenkirchen jedes Fach mit 10.300 Euro versichert. Darüber hinaus bestehe für Kunden die Möglichkeit, eine höhere Versicherungssumme abzuschließen. Die Sparkasse befinde sich bereits im Gespräch mit der Versicherung. "Wir wollen die Kunden unterstützen, welche Unterlagen sie vorlegen müssen."
Der Einbruch ist in der Nacht zum Montag durch einen Brandmeldealarm aufgefallen. Als Feuerwehrleute und Polizisten das Gebäude nach einem Feuer durchsuchten, stießen sie auf die Einbruchsspuren im Keller. Eine "heiße Spur" zu dem oder den Tätern gab es laut Polizei bisher nicht. Es sollen umfangreiche Daten wie Fahrzeugbewegungen ausgewertet und Anwohner befragt werden.
Viele Fragen sind noch offen. Dazu gehört unter anderem auch die Höhe des Schadens. Da Banken selbst keine Kenntnis über den Inhalt der Schließfächer haben, müssen zunächst die Betroffenen festgestellt und kontaktiert werden. Auch ist noch nicht klar, wann genau der Einbruch erfolgte. Es wird von den Weihnachtsfeiertagen und dem anschließenden Wochenende ausgegangen.
Das rät der Bund der Versicherten
Der Bund der Versicherten rät bei Schließfächern, zuerst zu prüfen, ob für den Fall des Verlustes oder der Beschädigung eingelagerter Wertsachen ein Versicherungsschutz im Mietpreis des Schließfaches enthalten ist. Auch die maximale Entschädigungssumme sollte geprüft werden. Die Bandbreite der möglichen Versicherungssumme sei nach einem früheren Test enorm.
Bei den meisten Banken könne der Versicherungsschutz zusätzlich über deren Versicherer erhöht oder über einen Zusatzschutz neu abgeschlossen werden, erklärt der Bund der Versicherten. Eine weitere Möglichkeit sei die Absicherung über die Außenversicherung des eigenen Hausratversicherungsvertrages. Hier sollten sich Kunden informieren, ob und bis zu welcher Versicherungssumme Wertgegenstände in Bankschließfächern mitversichert sind, heißt es weiter.