Tausende pendeln täglichRKI erklärt nun auch Elsass zum Risikogebiet

Mit dem Elsass grenzt nun erstmals ein internationales Coronavirus-Risikogebiet direkt an Deutschland. Das RKI rät zur Vorsicht in der Region Grand Est, die auch Lothringen und Champagne-Ardenne umfasst. Tausende Schul- und Berufspendler sind betroffen.
Das Robert-Koch-Institut hat die Coronavirus-Risikogebiete erstmals um Gegenden in Frankreich erweitert. Mittlerweile zählt das RKI auch die Region Grand Est, die das Elsass, Lothringen und Champagne-Ardenne umfasst, dazu. Die Situation wird derzeit täglich von der Behörde neu bewertet. Das Elsass grenzt an Baden-Württemberg, das Saarland und an Rheinland-Pfalz.
Eine Sprecherin der Industrie- und Handelskammer Karlsruhe sagte, es gebe Anfragen besorgter Unternehmen wegen der Situation im Elsass, ohne das konkret auszuführen. Die höchste Pendlerzahl im Bereich Mittlerer Oberrhein hat der Kreis Rastatt mit 5100. In Karlsruhe sind es knapp 2500, im ganzen Bereich knapp 10.000.
Besonders betroffen von der Epidemie ist das südelsässische Département Haut-Rhin. Das baden-württembergische Gesundheitsministerium in Stuttgart empfahl bereits am Montag all denen, die von dort aus zur Schule oder zur Arbeit nach Baden-Württemberg pendeln, nach Möglichkeit zunächst für zwei Wochen zu Hause zu bleiben. Rund 46.000 Berufstätige pendeln täglich aus dem gesamten Elsass ins Badische zur Arbeit, in der Gegenrichtung sind es 2000.
Risikogebiete sind nach RKI-Angaben Gegenden, in denen eine fortgesetzte Virus-Übertragung von Mensch zu Mensch vermutet werden kann. Neben Grand Est in Frankreich rät das RKI bereits zur Vorsicht in Italien, dem Iran, der chinesischen Provinz Hubei sowie einer südkoreanischen Region. In Deutschland gilt der Landkreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen als besonders betroffenes Gebiet.