Panorama

Eltern starben in Highland Park Tausende spenden für überlebenden Zweijährigen

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Ein Bild des zweijährigen Aiden McCarthy geht nach dem tödlichen Angriff auf die Parade in der US-Stadt Highland Park viral. Die Hoffnung, dass der Junge bald wieder mit seinen Eltern vereint ist, erfüllt sich nicht, beide sterben. Die Großeltern, bei denen Aiden nun aufwächst, erleben eine riesige Welle der Unterstützung.

Nach den tödlichen Schüssen bei einer Parade zum Nationalfeiertag ist die Trauer in der Kleinstadt Highland Park im US-Bundesstaat Illinois überwältigend. Unter den sieben Toten sind auch Irina und Kevin McCarthy. Als Gerichtsmedizinerin Jennifer Banek mit stockender Stimme die Liste der Todesopfer verlas, wurden auch ihre Namen genannt. Das Paar hatte die Parade zusammen mit seinem zweieinhalbjährigen Sohn Aiden besucht.

Im Chaos der fallenden Schüsse wurde der kleine Junge offenbar von seinen Eltern getrennt. Dem US-Sender CBS zufolge entdeckte ein Paar den Jungen in der Obhut einer fremden Frau, die aber offensichtlich unter Schock gestanden habe. Das Paar habe das Kind daraufhin mit sich genommen und zur Feuerwehr gebracht.

Später sei Aiden dann von der Polizei an seine Großeltern Misha und Nina Levberg übergeben worden. Die Levbergs waren aus Russland in die Vereinigten Staaten gekommen. Irina war ihr einziges Kind, berichtet die "Chicago Sun Times". Misha erzählte der Zeitung, dass Irina ihren Ehemann Kevin, der für ein Gentherapie-Startup arbeitete, durch ihren Job bei einem Pharmazieunternehmen kennengelernt habe.

Warten auf die Eltern

Er berichtete, dass er Aiden von der Polizeiwache abgeholt habe, nachdem ihm ein Nachbar ein Foto eines verloren gegangenen Jungen gezeigt habe. Das Foto des Kindes war in Social-Media-Gruppen im Raum Chicago geteilt worden, um Menschen zu finden, die ihn identifizieren können. Es war weltweit viral gegangen. Aiden war auf dem Bild blutverschmiert. Als er seinen Enkel bei der Polizeistation im Highland Park abholte, habe Aiden ihm gesagt: "Mama und Papa kommen bald." Berichten lokaler Medien zufolge überlebte Aiden, weil sein Vater ihn mit seinem Körper vor den Schüssen schützte.

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Auf einer inzwischen für den kleinen Jungen eingerichteten "Gofundme"-Seite heißt es: "Aiden wird von seinen liebevollen Großeltern Misha und Nina Levberg betreut und er wird einen langen Weg vor sich haben, um zu heilen, Stabilität zu finden und schließlich das Leben als Waise zu meistern." Der Zweijährige sei umgeben von einer Gemeinschaft von Freunden und einer erweiterten Familie, "die ihn mit Liebe und allen verfügbaren Mitteln umarmen werden, um sicherzustellen, dass er alles hat, was er braucht, während er heranwächst".

Die angestrebte Spendensumme von 500.000 Euro ist inzwischen schon weit überschritten. Tausende Menschen spendeten, um die Großeltern zu unterstützen, bei denen Aiden nun aufwachsen soll. Am Mittwoch näherte sich die Spendensumme den zwei Millionen Dollar. Viele der Spenderinnen und Spender drückten ihre Trauer aus und verbanden damit Wünsche, dass es der Familie gelingen möge, mit dem Verlust umzugehen.

Quelle: ntv.de, sba

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