Lage entspannt sich insgesamt Touristen fliehen in Süditalien vor Flammen an den Strand
28.07.2023, 11:41 Uhr Artikel anhören
Die Brände haben nahe der Stadt Lecce eine Spur der Verwüstung hinterlassen.
(Foto: picture alliance / NurPhoto)
Langsam bekommt die Feuerwehr die Brände in Italien in den Griff. Dennoch müssen sich in Apulien Menschen vor Feuer in Sicherheit bringen. Auch aus Griechenland gibt es positive Nachrichten. Alle Feuer seien unter Kontrolle, heiß und trocken bleibt es aber weiterhin.
Im Süden Italiens lodern noch immer Wald- und Flächenbrände. Neben der großen Mittelmeerinsel Sizilien ist erneut die Adria-Region Apulien betroffen. In der Provinz Lecce im Salento im Süden der Region erreichte ein Brand am Donnerstagabend einige Häuser und näherte sich bedrohlich der Küste. Zwischenzeitlich mussten Ferienwohnungen evakuiert werden und in den sozialen Medien kursierten Videos, wie Menschen vom Strand der Gemeinde Ugento vor den sich nähernden Flammen flohen.
In langen Nachteinsätzen konnte die Feuerwehr dort jedoch die kritischsten Brände unter Kontrolle bringen, wie der Sprecher der Feuerwehr im italienischen Fernsehen sagte. Die Lage habe sich entspannt. In Apulien waren durch die Brände einige Bauernhöfe betroffen, viele Olivenbäume wurden zerstört. Seit vergangenen Sonntag seien die Feuerwehrleute in Süditalien - zwischen Sizilien, Sardinien, Apulien und Kalabrien - zu mehr als 3200 Einsätzen ausgerückt, hieß es von der Feuerwehr weiter.
Unterdessen sind die Feuerwehrleute auch weiterhin auf Sizilien im Einsatz. Vor allem der Norden rund um die Hauptstadt Palermo ist weiterhin betroffen. Die Lage sei jedoch nicht mehr so kritisch, wie in den vergangenen Tagen, hieß es. Bei den Bränden, die seit Ende der vergangenen Woche lodern, sind mindestens drei Menschen gestorben. Der italienische Zivilschutz geht davon aus, dass ein Großteil der Brände durch fahrlässiges oder gar vorsätzliches Verhalten, also Brandstiftung, ausgelöst wurde. Die Agrarvereinigung Coldiretti geht gar davon aus, dass sechs von zehn Bränden durch Brandstiftung entstanden sind. Die Trockenheit nach der Hitzeperiode begünstige jedoch die rasante Ausbreitung der Feuer.
Feuer in Griechenland unter Kontrolle
Positive Nachrichten gibt es auch aus Griechenland. Dort sind laut staatlichem Rundfunk die Feuer in allen Regionen unter Kontrolle gebracht worden. Die Brandgefahr ist aber nach mehreren Wochen Trockenheit weiterhin groß, hieß es seitens der Meteorologen.
Im mittelgriechischen Nea Anchialos mussten alle Einwohner am Donnerstagabend in einem Radius von drei Kilometer rund um ein Munitionslager in Sicherheit gebracht werden. Einer der Brände hatte dieses Lager erreicht. Dabei kam es zu mehreren Explosionen. Das Personal des Munitionslagers war rechtzeitig in Sicherheit gebracht worden. Der Brand sei gelöscht, teilte der Generalstab der griechischen Luftwaffe am späten Donnerstagabend mit.
Im Südosten der Ferieninsel Rhodos rund um Lindos seien fast alle Brände gelöscht, berichtete der staatliche Regionalsender der Stadt von Rhodos am Freitagmorgen. Einige wenige Brandherde werden nach und nach beseitigt. Die Einwohner kehrten zurück und fingen mit den Räumungsarbeiten an.
Der Zivilschutz warnte ebenfalls vor einer weiter großen Brandgefahr. In allen Landesteilen werden für die Jahreszeit normale Temperaturen um die 36 Grad erwartet, wie das Meteorologische Amt mitteilte.
Quelle: ntv.de, als/dpa