Zerstörte Veranstaltungshalle Trump feierte Miss-Wettbewerb in der "Crocus City Hall"
23.03.2024, 18:11 Uhr Artikel anhören
2013 veranstaltete Donald Trump einen Miss-Universe-Wettbewerb in der Veranstaltungshalle.
(Foto: picture alliance / Russian Look)
Bis zu ihrem gestrigen Angriff mit mindestens 133 Toten ist die "Crocus City Hall" eine der wichtigsten Veranstaltungsorte Russlands. Zu den Besitzern pflegt Ex-US-Präsident Trump besten Kontakt. Diese sollen ihm 2016 sogar belastendes Material zu Hillary Clinton angeboten haben.
Die Crocus City Hall ist eine große Veranstaltungshalle in der Region Moskau, die in den vergangenen Jahren einigen russischen und internationalen Stars eine Bühne bot - und Donald Trump einst dazu diente, den Miss-Universe-Wettbewerb auszurichten. Die Halle befindet sich außerhalb der Stadtgrenze, ist aber durch die Moskauer U-Bahn sowie einer Ringstraße mit der russischen Hauptstadt verbunden.
Der Komplex verfügte nicht nur über eine Konzertbühne, sondern auch über eine Einkaufsmeile sowie ein Konferenzzentrum. Häufig fanden dort Autoshows statt. 2013 trat in der Konzerthalle die britische Komikerin Eddie Izzard mit einem Soloprogramm auf. Als das bewaffnete Kommando am Freitagabend in die Crocus City Hall eindrang, sollte dort die bereits zu Sowjetzeiten populäre Rockband Piknik spielen.
Die Halle wurde 2009 zu Ehren des ein Jahr zuvor verstorbenen Sängers Muslim Magomajew eröffnet. Bauherr war der in Russland bekannte und einflussreiche Immobilienunternehmer Aras Agalarow. Der 68-Jährige mit Verbindung zu Trump wurde in Aserbaidschan geboren, besitzt aber die russische Staatsbürgerschaft.
Agalarows Unternehmen, die Crocus Group, ist auf den Handel mit Luxus- und Freizeitartikeln spezialisiert. Sein Vermögen wurde 2021 vom US-Magazin "Forbes" auf 1,2 Milliarden US-Dollar geschätzt. Agalarows Sohn Emin ist Popsänger und Geschäftspartner seines Vaters. In den vergangenen Jahren hat er selbst schon mehrere Konzerte in der Halle gegeben.
Trump lud Putin 2013 ein
Donald Trump veranstaltete 2013 dort den Miss-Universe-Wettbewerb und lud seinen Angaben zufolge sogar Putin zu dem Wettbewerb ein, welcher der Show allerdings fernblieb. Kurz danach tauchte Trump in einem Popvideo von Emin Agalarow auf. Seine Verbindungen zur Familie Agalarow kamen ans Licht, als Trump bei der US-Präsidentenwahl 2016 als Kandidat der Republikaner gegen Hillary Clinton antrat und gewann.
. Wenige Monate vor der Wahl, im Juni 2016, arrangierte Emin Agalarow für Trumps Sohn Donald Trump junior, seinen Schwiegersohn Jared Kushner sowie seinen Kampagnenchef Paul Manafort ein Treffen mit der russischen Anwältin Natalia Weselnizkaja, die belastendes Material über Hillary Clinton angeboten hatte. Später sagte Emin Agalarow der britischen "Daily Mail", er habe auf Anweisung seines Vaters hin geholfen, das Treffen zu arrangieren - dieses sei aber "unproduktiv und nutzlos" gewesen.
Quelle: ntv.de, gri/AFP