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Antisemitismus nimmt extrem zu US-Student nach Aufruf zum Mord an Juden verhaftet

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Die Idylle trügt.

Die Idylle trügt.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Seit dem Angriff der Hamas auf Israel nimmt der Antisemitismus in den USA dramatisch zu. 400 Prozent mehr Vorfälle gibt es der Anti-Defamation League zufolge, auch an Universitäten. In New York wird ein Student festgenommen, der seine Gewaltfantasien inklusive Mord an Juden verbreitet.

Weil er zum Mord an Juden aufgerufen haben soll, ist in den USA ein Student verhaftet worden. Wie das US-Justizministerium bekannt gab, soll der 21-jährige Student der New Yorker Cornell University in einem universitären Online-Diskussionsforum unter anderem gedroht haben, alle jüdischen Männer, die er auf dem Campus sehe, zu "erstechen" und ihnen "die Kehle durchzuschneiden", alle jüdischen Frauen zu vergewaltigen und von einer Klippe zu stürzen und alle jüdischen Babys zu enthaupten. In demselben Online-Beitrag habe er damit gedroht, "ein Sturmgewehr auf den Campus zu bringen" und alle Juden zu erschießen, hieß es weiter.

Gegen den Studenten ermittelt die Bundespolizei FBI. Der 21-Jährige sei auf der Grundlage einer Strafanzeige wegen der Androhung von Tötung oder Verletzung anderer Personen verhaftet worden, hieß es. Im Falle einer Verurteilung droht dem Angeklagten eine Haftstrafe von fünf Jahren und eine hohe Geldstrafe, wie das Ministerium mitteilte.

Dem Vizepräsidenten der Universität, Joel Malina, zufolge sollen die verschärften Sicherheitsvorkehrungen auch nach der Festnahme bestehen bleiben. "Wir sind nach wie vor schockiert über diese schrecklichen, antisemitischen Drohungen und verurteilen sie und sind der Meinung, dass sie im vollen Umfang des Gesetzes verfolgt werden sollten", sagte er laut CNN. An der Cornell University studieren viele Menschen jüdischen Glaubens, CNN zufolge machen sie etwa 22 Prozent aller Studierenden aus. In einer Mensa der Hochschule werden dem Ministerium zufolge überwiegend koschere Gerichte serviert. Sie befinde sich neben dem Cornell Jewish Center, wo Studenten wohnen.

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Der antisemitische Vorfall erfolgte vor dem Hintergrund des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas. Seit den Terrorangriffen der Hamas vom 7. Oktober geht das israelische Militär im Gazastreifen massiv gegen die Palästinenserorganisation vor.

Nicht nur in New York, sondern überall in den USA haben antisemitische Vorfälle laut der Anti-Defamation League, einer Menschenrechtsorganisation, die sich gegen die Diskriminierung von Juden einsetzt, seit Beginn des Krieges um fast 400 Prozent zugenommen. FBI-Direktor Christopher Wray sagte in einer Senatsanhörung, der Antisemitismus in den Vereinigten Staaten habe "historische Ausmaße" erreicht.

Quelle: ntv.de, ara/dpa

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