Gewalttat schockiert Chicago Vergewaltigung live auf Facebook gezeigt
22.03.2017, 10:28 Uhr
(Foto: AP)
In Chicago soll eine 15-Jährige vor laufender Kamera vergewaltigt worden sein. Darüber berichten Medien. Die Peiniger streamen die Tat bei Facebook. Es ist nicht das erste Gewaltverbrechen in Chicago, das live beim sozialen Netzwerk zu sehen ist.
Eine 15-Jährige ist in Chicago laut Medienberichten von einer Gruppe von Menschen vergewaltigt worden - und der Angriff wurde live auf Facebook gezeigt. Wie die "Chicago Tribune" berichtete, sahen rund 40 Menschen die Vergewaltigung in einem Live-Stream des sozialen Netzwerks.
Offenbar war die Jugendliche verschwunden, nachdem ihr Onkel sie am Sonntag nach Hause gebracht hatte. Der Onkel, Reginald King, sagte der Zeitung, dass sich seine Nichte, nachdem er sie zurückgebracht hatte, auf dem Weg in einen benachbarten Supermarkt gemacht habe. Von dort kehrte sie nicht wieder nach Hause zurück.
King sagte der "Chicago Tribune", ein Teenager habe ihn schließlich auf den Live-Stream aufmerksam gemacht. Der Onkel gegenüber der Zeitung: "40 Leute schauten sich das Video an, darunter auch Erwachsene. Und nur eine Person rief die Polizei."
15-Jährige tauchte erst nach zwei Tagen wieder auf
Erst am Dienstag sei die 15-Jährige schließlich gefunden worden. Sie kam ins Krankenhaus, mittlerweile ist sie aber wieder bei ihrer Mutter. Die Polizei erklärte, der Jugendlichen gehe es den "Umständen entsprechend gut".
Derzeit führten Beamten Befragungen durch, einen Tatverdächtigen gebe es aber noch nicht, twitterte der Pressesprecher der Polizei von Chicago, Anthony Guglielmi. Reginald King hegt indes einen konkreten Verdacht. Für ihn ist klar, dass die Peiniger seiner Nichte Mitglieder einer Stadt bekannten Gang sind.
Erst im Januar hatte ein ähnlicher Fall für Entsetzen gesorgt. Vier Menschen quälten mutmaßlich einen geistig Behinderten und zeigten die Tat live auf Facebook. Insgesamt wurden laut der "Chicago Tribune" seit Oktober vergangenen Jahres mindestens vier Verbrechen in der US-Stadt auf Facebook-Live gezeigt.
Ebenfalls im Januar hatte eine gestreamte Gruppenvergewaltigung in Schweden internationale Bestürzung ausgelöst. Drei Männer im Alter von 18, 20 und 24 Jahren sollen dort eine 30-Jährige vor laufender Kamera vergewaltigt haben. Eine geschlossene Internet-Gruppe mit 60.000 Nutzern konnte die Gewalttat live mitansehen. Die Polizei wurde dann von Mitgliedern der geschlossenen Gruppe alarmiert.
Quelle: ntv.de, kpi/dpa