Panorama

Große Unterschiede in Europa Wohnen kostet Deutsche jeden vierten Euro

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Gerade in der Großstadt ist das Wohnen in der Regel teuer.

Gerade in der Großstadt ist das Wohnen in der Regel teuer.

(Foto: dpa)

Die Wohnkosten gehören zu den größten Ausgaben. Bei niedrigen Einkommen fallen sie besonders stark ins Gewicht. Eine Statistik zeigt auch: Verglichen mit anderen europäischen Ländern wohnen die Menschen in Deutschland teuer.

Die Menschen in Deutschland geben durchschnittlich jeden vierten Euro für das Wohnen aus. Das geht aus Zahlen der europäischen Statistikbehörde Eurostat hervor, die das Statistische Bundesamt auf eine Anfrage des BSW hin ausgewertet hat. Damit sei gemessen am Einkommen Wohnen fast nirgendwo in Europa so teuer wie hierzulande, kritisierte das BSW.

Den Daten zufolge betrugen die Ausgaben der Menschen in Deutschland für Mieten oder andere Wohnkosten, etwa bei eigenem Wohneigentum, im vergangenen Jahr 24,5 Prozent ihres Einkommens. Dies seien 5,3 Prozentpunkte mehr als im EU-Durchschnitt. Zwar hätten sich die Zahlen im Vergleich zu 2023 leicht verbessert, Deutschland liege aber weiter bei den Wohnkosten in der "europäischen Spitzengruppe", teilte das BSW mit.

In vergleichbaren Ländern wie Frankreich, Österreich oder den Niederlanden liegen die Werte demnach deutlich niedriger. Von Armut bedrohte Personen gaben in Deutschland im Durchschnitt sogar 43,8 Prozent ihres Einkommens für das Wohnen aus, also fast jeden zweiten Euro, hieß es.

Dänen wohnen am teuersten

Höher als in Deutschland war der durchschnittliche Anteil der Wohnkosten laut der Statistik 2024 in Dänemark (26,3 Prozent) und vor allem in Griechenland (35,5 Prozent). Schweden lag etwa mit Deutschland gleichauf. Besonders niedrige Wohnkostenanteile wurden für Zypern (11,4 Prozent), Malta (12,5 Prozent), Italien und Slowenien (jeweils 13,6 Prozent) angegeben. Der EU-Durchschnitt liegt bei 19,2 Prozent.

"Dass in Ländern wie Frankreich oder Österreich die Menschen deutlich weniger für das Wohnen ausgeben, zeigt, dass es auch anders geht", sagte die BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht. Sie fordert insbesondere einen bundesweiten Mietendeckel sowie einen höheren Anteil der Gemeinnützigkeit am Wohnungsmarkt.

Quelle: ntv.de, hul/AFP

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