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Verdächtiger im Fall Maddie Zeuge will explizite Videos von Christian B. gesehen haben

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Christian B. ist der Hauptverdächtige im Fall der vermissten Maddie McCann. Nun muss er sich wegen Vergewaltigung in mehreren Fällen vor Gericht verantworten.

Christian B. ist der Hauptverdächtige im Fall der vermissten Maddie McCann. Nun muss er sich wegen Vergewaltigung in mehreren Fällen vor Gericht verantworten.

(Foto: picture alliance/dpa/dpa Pool)

Wegen der Verbindung zum Vermisstenfall Maddie weckt ein Prozess gegen Christian B. großes Interesse - auch wenn es vor Gericht nicht um das Verschwinden des Mädchens geht. Ein Zeuge belastet den tatverdächtigen Deutschen schwer.

Im Vergewaltigungsprozess gegen Christian B. hat ein Zeuge über Videos berichtet, auf denen er den Angeklagten erkannt haben will. "Ich war schon überrascht, dass ich Christian da gesehen habe", sagte der Zeuge vor dem Landgericht Braunschweig.

Auf zwei Videokassetten, die er aus dem Haus des Angeklagten gestohlen haben will, waren nach seinen Angaben Vergewaltigungen einer älteren Dame und eines jungen Mädchens zu sehen. Er habe B. bestohlen, als dieser 2006 wegen Dieseldiebstahls ins Gefängnis gekommen war. Ein Auto, Diesel und eben Videokameras mit Filmen will er mitgenommen haben. Neben Touristenfotos und Bildern von Partys habe er darauf die Szenen mit der älteren Frau und dem Mädchen gesehen. Die gestohlenen Kameras will der Zeuge später verkauft haben. Wo die Videos geblieben sind, könne er nicht mehr sagen.

Die nach der Beschreibung 70 bis 80 Jahre alte Frau habe gefesselt auf dem Bett gelegen und habe den maskierten Mann angeschrien. Der habe sie ausgepeitscht. Der Zeuge will erkannt haben, wie sich der Mann ein Kondom abzog und die Toilettenspülung zu hören war. Kurz vor Ende des Films habe der Mann auf dem Bett gesessen und seine Maske abgezogen. "Man konnte ihn erkennen, er guckte in die Kamera rein", sagte der Zeuge mit Blick auf den Angeklagten. In dem Video habe er dem Opfer dann ein Kissen auf den Kopf gedrückt und der Film sei abgebrochen. Auf dem zweiten Video soll das an einen Pfahl gefesselte Mädchen zu B. gesagt haben: "Hi Christian, du weißt, was das hier ist. Das ist eine Vergewaltigung."

Fall Maddie ist nicht Gegenstand des aktuellen Verfahrens

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Christian B. werden in dem Prozess drei Vergewaltigungen und zwei Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern in Portugal vorgeworfen. B. sitzt derzeit eine siebenjährige Haftstrafe wegen Vergewaltigung einer US-Amerikanerin in Portugal ab.

Gegen den Deutschen wird seit Jahren wegen Mordverdachts im Fall der 2007 aus einer portugiesischen Ferienanlage verschwundenen kleinen Maddie ermittelt. Die damals dreijährige Britin wurde aus einem Appartement an der Algarve entführt. Die deutschen Ermittler gehen davon aus, dass Madeleine McCann tot ist, obwohl es bisher keine Leiche gibt. Der Fall Maddie ist jedoch nicht Gegenstand des aktuellen Verfahrens, und es gilt die Unschuldsvermutung.

Quelle: ntv.de, mes/dpa

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