Zahl der Opfer wird steigen Zwei von drei Corona-Toten sind Männer
31.03.2020, 13:10 Uhr
Vor allem Männer erliegen den Folgen einer Corona-Infektion in Deutschland.
(Foto: picture alliance/dpa)
Rund 600 Menschen sind bislang in Deutschland an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Und es waren mehrheitlich Männer. Derweil rechnet das Robert-Koch-Institut mit weiteren Toten.
An den Folgen einer Corona-Infektion sterben in Deutschland noch immer mehrheitlich Männer. Das geht aus den Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor. So sind von den bislang 583 erfassten Toten 383 männlich. Das entspricht einem Anteil von knapp zwei Dritteln. Bei den Infizierten ist der Unterschied derweil geringer: Mit 52 Prozent ist etwa die Hälfte männlich. Im Schnitt waren die Infizierten den Angaben zufolge 47 Jahre alt. Einmal mehr bestätigte RKI-Chef Lothar Wieler, dass Husten und Fieber zu den häufigsten Symptomen zählen.
In den einzelnen Altersgruppen verzeichneten die Wissenschaftler den Angaben zufolge bei den unter 60-Jährigen 26 Männer unter den insgesamt 31 Verstorbenen. Bei den 60- bis 69-Jährigen waren 32 von 44 männlich. 102 der 130 Toten in der Gruppe der 70- bis 79-Jährigen waren Männer, bei den 80- bis 89-Jährigen waren es 185 von insgesamt 305. Bei den über 90-jährigen verstorbenen Infizierten waren 38 von 71 männlich.
Derweil rechnet das RKI mit einer Erhöhung der Coronavirus-Sterberate in Deutschland. Im Moment liege sie bei 0,8 Prozent, sagte Wieler. "Die Meldungen haben aber einen Zeitverzug. Die Menschen sterben erst nach einem gewissen Krankheitsverlauf", erläuterte er. "Wir haben jetzt ja auch leider Fälle in Pflege- und Altenheimen. Wir müssen leider davon ausgehen, dass die Sterberate damit ansteigen wird."
Die aus den erfassten Fällen errechnete Sterberate liegt in Deutschland bisher deutlich niedriger als in der EU insgesamt mit etwa 7,6 Prozent. Den Grund für die momentan noch moderate Quote sieht Wieler in frühen und vielen Tests. Deshalb seien in Deutschland auch viele leichte Fälle registriert, die nicht zum Tod führten. Pro Woche werden derzeit rund 350.000 Menschen in Deutschland getestet. Mehr sei im Moment mit herkömmlichen Tests nicht möglich, sagte Wieler.
Quelle: ntv.de, jwu/dpa