Panorama

Buchenwälder auf Weltnaturerbeliste Deutschland bewirbt sich

Buchenwald im Naturschutzgebiet Schlaubetal bei Dammendorf.

Buchenwald im Naturschutzgebiet Schlaubetal bei Dammendorf.

(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

Ohne den Eingriff des Menschen würde die Fläche Deutschlands zu zwei Dritteln mit Buchen bewachsen sein - jetzt sind es nur 6,6 Prozent. Deshalb will Deutschland fünf Buchenwälder in die Weltnaturerbeliste aufnehmen lassen.

Deutschland wird am 1. Februar in Paris die Aufnahme von fünf alten Buchenwäldern in vier Bundesländern in die Weltnaturerbeliste der UNESCO beantragen. Das hat Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus in Schwerin angekündigt. Im Frühsommer sollen die Wälder von Experten der Weltnaturschutzunion begutachtet werden, im Sommer 2011 rechne er dann mit einer Entscheidung des Welterbekomitees, sagte Backhaus.

Im Potsdamer Park Sanssouci.

Im Potsdamer Park Sanssouci.

(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

Die Weltnaturerbe-Bewerbung betrifft zwei Wälder in den Nationalparken Jasmund und Müritz in Mecklenburg-Vorpommern, Hainich in Thüringen, Kellerwald-Edersee in Hessen und im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin in Brandenburg. Sie repräsentierten die wertvollsten verbliebenen Reste der einst großen Buchenwälder in Deutschland, sagte Backhaus. Mit der Anmeldung werde eine Erweiterung des Weltnaturerbes "Buchenurwälder der Karpaten" in der Ukraine und der Slowakei angestrebt. Die Karpatenwälder wurden 2007 in die UNESCO-Liste aufgenommen. "Mit der Erweiterung besteht die Chance auf ein erstes wirklich europäisches Naturerbe."

Mensch lässt nur wenige Flächen zu

Buchenwälder waren früher in ganz Europa verbreitet. Ohne den Einfluss des Menschen würden sie zwei Drittel der Landfläche Deutschlands bedecken, heißt es in einem Informationsblatt der vier beteiligten Bundesländer. Rund 1500 Ortsnamen in Deutschland ließen sich auf die Buche zurückführen. Heute seien Buchenwälder nur noch auf 6,6 Prozent ihrer potenziellen Fläche erhalten. In Mecklenburg- Vorpommern waren Backhaus zufolge einst sogar 79 Prozent der Landfläche mit Buchen bestanden.

Der Minister verspricht sich von der Aufnahme der Buchenwälder in die Weltnaturerbeliste einen großen Werbeeffekt für den Tourismus, wie er sagte. Allerdings bedeute der Status Weltnaturerbe auch eine große Verantwortung. So müsse der Bestand an Schalenwild, wie Rehen, reduziert werden, um Schäden an jungen Trieben zu vermeiden. Das betreffe besonders die Buchenwälder im Jasmund.

Quelle: ntv.de, dpa

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