Politik

Tote bei Palästinenser-Protest 14 Raketen vom Gazastreifen abgefeuert

Die palästinensischen Demonstranten fordern die Aufhebung der Blockade des Gazastreifens.

Die palästinensischen Demonstranten fordern die Aufhebung der Blockade des Gazastreifens.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Vermittlungsversuche von UN und Ägypten im Nahost-Konflikt erleiden einen Dämpfer. Erneut eskaliert die Gewalt: Israelische Soldaten schießen auf protestierende Palästinenser, dann feuern diese Raketen auf Israel ab. Die Vergeltung folgt auf dem Fuße.

Nach dem Tod mehrerer Demonstranten bei Protesten im Gazastreifen sind mehr als ein Dutzend Raketen aus dem Palästinensergebiet auf Israel abgefeuert worden. Mindestens 14 Geschosse seien in der Nacht auf israelisches Gebiet abgeschossen worden, teilte die Armee mit. Zehn von ihnen seien in der Luft vom Abwehrsystem "Iron Dome" (Eisenkuppel) abgefangen worden.

Israelischen Medien zufolge erlitten sieben Zivilisten einen Schock. Als Reaktion auf den Raketenbeschuss griffen israelische Hubschrauber und Kampfjets nach Armeeangaben Stellungen der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen an. Berichte über Verletzte oder Tote liegen noch nicht vor.

Bei neuen Protesten im Gazastreifen waren zuvor fünf Palästinenser getötet und 85 weitere verletzt worden. Israelische Soldaten erschossen nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza vier Demonstranten im Alter zwischen 22 und 27 Jahren bei verschiedenen Vorfällen an der Grenze zu Israel. Ein fünfter Mann kam demnach ums Leben, als versehentlich eine Handgranate in seiner Hand explodierte.

Vermittlungsbemühungen der Uno gefährdet

Nach Angaben der israelischen Armee hatten sich etwa 16.000 "Demonstranten und Randalierer" an der Grenze versammelt. Diese hätten Reifen angezündet und Sprengsätze in Richtung der Soldaten geworfen.

Der neuerliche Gewaltausbruch gefährdet die Vermittlungsbemühungen der Vereinten Nationen und der ägyptischen Regierung, durch die eine weitere Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der Hamas verhindert werden soll. Die "robustere UN-Präsenz" sieht Beobachter und politische Vertreter vor, die über die Lage berichten sollen. Außerdem sollen die humanitäre und die Entwicklungshilfe gestärkt werden.

Seit Ende März gibt es an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Israel regelmäßig Zusammenstöße zwischen Palästinensern und der israelischen Armee, insbesondere freitags. Mindestens 212 Palästinenser und ein israelischer Soldat wurden seitdem getötet.

Die Demonstranten fordern die Aufhebung der von Israel vor mehr als zehn Jahren verhängten Blockade des Gazastreifens. Außerdem beanspruchen sie das Recht auf Rückkehr von Palästinensern auf ihr Land, das sie bei der Gründung des Staates Israel 1948 aufgrund von Vertreibung oder Flucht verlassen mussten. Mehr als zwei Millionen Menschen leben noch dort. Es mangelt unter anderem an Trinkwasser und Elektrizität. Die in dem Gazastreifen herrschende Hamas wird von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft.

Quelle: ntv.de, lri/dpa/AFP

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