Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 19:33 Medien: Lwiwer Gericht schickt Medwedtschuk ohne Kautionsmöglichkeit ins Gefängnis +++

Ein ukrainisches Gericht hat den Putin-Verbündeten Wiktor Medwedtschuk ohne die Möglichkeit, durch eine Kaution auf freien Fuß zu kommen, ins Gefängnis geschickt, schreibt der Journalist Oliver Carroll vom "Economist". Ukrainische Streitkräfte hatten Medwedtschuk kürzlich in einer "Sonderoperation" festgenommen. Dem Kreml galt der 67-Jährige Beobachtern zufolge als wichtigster eigener Mann in der Ukraine. Carrolls Tweet legt nahe, dass die Zukunft Medwedtschuks nun eben in der Hand des Kremls im Zuge von Verhandlungen liegt. Auch "The Kyiy Independent" berichtete von der Gerichtsentscheidung.

+++ 18:57 Ukrainer bei Bankertagung von IWF und Weltbank hochrangig vertreten +++
Hochrangige politische Vertreter aus der Ukraine werden anlässlich der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank in Washington erwartet. An den Beratungen in der kommenden Woche sollen der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal, Finanzminister Serhiy Marchenko und der Chef der Nationalbank der Ukraine, Kyrylo Shevchenko, teilnehmen, wie ein Vertreter der Weltbank am Samstag auf Anfrage bestätigte. Weitere Details wie etwa einen genauen Zeitplan gab es zunächst nicht. Das internationale Treffen ist überschattet vom russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Tagung bringt ab Montag Finanzminister, Zentralbanker, Beamte sowie Finanz- und Entwicklungsexperten aus aller Welt zusammen. Am Mittwoch treffen sich etwa die Finanzminister und Zentralbankchefs der Staaten der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer, zu denen auch Russland gehört. Es war zunächst noch unklar, wen Moskau für das Treffen schicken würde. Die US-Regierung hat angekündigt, bestimmte G20-Treffen boykottieren zu wollen, falls Vertreter Russlands teilnähmen und die Ukraine nicht eingeladen würde.

+++ 18:19 Selenskyjs Berater beklagt weiterhin schleppenden Waffennachschub aus EU +++
Die Ukraine hat über langsame und unzureichende Waffenlieferungen aus der Europäischen Union geklagt. "Die EU kommt der Ukraine entgegen, doch sie gibt nicht die Waffen, um die wir gebeten haben", schrieb Präsidentenberater Mychajlo Podoljak am Samstag bei Twitter. Zudem dauere die Lieferung der Waffen zu lange. "Die Ukraine braucht Waffen. Nicht in einem Monat. Jetzt", forderte Podoljak.

+++ 17:41 Europapolitiker Weber sieht Deutschland als "Bremser" bei Maßnahmen gegen Russland +++
Der Druck auf die Bundesregierung und die EU, Energieimporte aus Russland zu stoppen, hält an. "Zumindest der Bezug von Kohle und Öl muss umgehend gestoppt werden", verlangte der CSU-Europapolitiker Manfred Weber in der "Passauer Neuen Presse". Vor allem mit Öl verdiene Russlands Präsident Wladimir Putin am meisten. Der CSU-Politiker und Fraktionschef der Europäischen Volkspartei (EVP) im Europaparlament mahnte zu einem harten Kurs angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. "Sollte Putin militärisch erfolgreich sein, wird er nicht aufhören. Er führt einen Krieg gegen Freiheit und Demokratie, gegen die westliche Staatengemeinschaft, gegen uns", warnte Weber. Der Bundesregierung warf er vor, bei Maßnahmen gegen Russland auf europäischer Ebene "der Bremser" zu sein.

+++ 17:20 Verfassungsschützer Kramer sieht vermehrt Cyberattacken kommen +++
Der Präsident des Thüringer Verfassungsschutzes, Stephan Kramer, hat vor Gefahren für die Sicherheitslage in Deutschland als Folge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine gewarnt. "In den Nachrichtendiensten und Sicherheitsbehörden haben wir entsprechende Arbeitshypothesen und mögliche Szenarien, auf die wir uns einstellen", sagte Kramer dem "Handelsblatt". Neben einer möglichen Einreise von Terroristen gehe es dabei auch um Cyberattacken. "Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Intensität der Angriffe auch gegen uns und unsere Infrastruktur in den nächsten Wochen deutlich zunehmen wird", warnte Kramer.

+++ 16:36 Spanisches Dorf nennt sich aus Solidarität in "Ucrania" um +++
In Spanien hat sich das Dorf Fuentes de Andalucia aus Solidarität mit der Ukraine für die Dauer der Karwoche in Ucrania, den spanischen Landesnamen, umbenannt. Der neue Name steht auf einem Schild am Ortseingang der 7100-Einwohner-Gemeinde östlich von Sevilla, hervorgehoben mit den ukrainischen Nationalfarben Blau und Gelb. Auch Straßen wurden umbenannt und heißen nun Kiew, Odessa und Mariupol. "Das wichtigste Ziel ist es, das Bewusstsein für den Konflikt in der Ukraine zu schärfen", sagt Bürgermeister Francisco Martinez zu Reuters. Die Bewohner von Ucrania hätten in zwei Tagen 3.500 Euro für ein geplantes Flüchtlingszentrum gesammelt. Der Ort wolle bis zu 25 Flüchtlingen ein Zuhause bieten.

+++ 16:08 Russland warnt Tschechien vor Export von Sowjetwaffen an die Ukraine +++
Russland hat Tschechien davor gewarnt, Waffen sowjetischer Bauart an die Ukraine oder auch an andere Drittländer weiterzugeben. Der tschechische Außenminister Jan Lipavsky berichtete der Nachrichtenagentur CTK, dass aus Moskau eine entsprechende Mitteilung eingegangen sei. Zugleich bezeichnete er die Forderung als "Unsinn". Es gebe keine Klausel, die solche Wiederausfuhren verbiete. Russland hatte wegen Waffenlieferungen an die Ukraine Protestschreiben an mehrere westliche Länder geschickt, auch an die USA. Nach Angaben der US-Tageszeitung "Washington Post" warnte Moskau die Regierung in Washington, solche Lieferungen könnten "unvorhersehbare Folgen" haben. Das tschechische Verteidigungsministerium äußert sich nach Angaben von CTK nicht zur Art der Waffenlieferungen. Es gibt aber Berichte, wonach das Land mehrere Dutzend Panzer der sowjetischen Bauart T-72 sowie BMP-1-Schützenpanzer auf den Weg gebracht haben soll.

+++ 15:30 Melnyk beklagt Informationsdefizit in Hinsicht auf neue deutsche Militärhilfe +++
Der ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk, hat ein Informationsdefizit bei der Aufstockung der deutschen Militärhilfe für sein Land bemängelt. "Die Ankündigung über die Erhöhung der militärischen Ertüchtigungshilfe für die Ukraine klingt gut auf den ersten Blick. Allerdings wurde die ukrainische Regierung über die Einzelheiten gar nicht informiert", erklärte Melnyk gegenüber der "Welt am Sonntag" laut Vorabbericht. Es habe keine Konsultationen mit seinem Land gegeben. "Wir wissen weder vom Umfang weiterer Waffenlieferungen, noch vom Verfahren oder Zeithorizont. Das alles bleibt nach wie vor im Dunklen." Am Freitag war bekanntgeworden, dass Deutschland seine Militärhilfe massiv aufstockt. Bundeskanzler Olaf Scholz setzte durch, dass zwei Milliarden Euro zusätzlich in den Nachtragshaushalt eingestellt werden.

+++ 15:07 Luhansker Gouverneur: Russen warten für Großangriff im Osten nur auf besseres Wetter +++
Russland hat nach Angaben des Gouverneurs des Gebiets Luhansk im Osten der Ukraine Zehntausende Soldaten für eine baldige Offensive zusammengezogen. Zudem seien Hunderte Einheiten Technik in die Region transportiert worden, sagte Gouverneur Serhij Hajdaj. "Sie haben schon alles für einen Durchbruch bereit." Seiner Einschätzung nach warteten die russischen Truppen nur noch auf besseres Wetter, um dann zeitgleich in den Gebieten Luhansk und Donezk ihre Angriffe zu starten. In beiden Regionen soll nach Wetter-Vorhersagen voraussichtlich Mitte kommender Woche der Regen aufhören. Russland hatte Ende März mit einem Truppenabzug rund um die Hauptstadt Kiew begonnen - angeblich, um die Kämpfe vorerst auf den Osten des angegriffenen Nachbarlands zu konzentrieren.

+++ 14:43 Schweiz für Sanktionen gegen russische Sportfunktionäre +++
Die Schweiz setzt sich für den Ausschluss von Funktionären aus Russland und Belarus aus Spitzenämtern in internationalen Sportverbänden ein. Das geht aus einem Brief von Sport- und Verteidigungsministerin Viola Amherd an das Internationale Olympische Komitee (IOC) hervor. Das Bundesamt für Sport bestätigte den Brief. Angesichts der Situation in der Ukraine reiche es nicht mehr aus, Athletinnen und Athleten aus den beiden Ländern von Wettkämpfen im Ausland auszuschließen, heißt es in dem Brief. In der Schweiz sind zahlreiche Spitzenverbände angesiedelt, darunter neben dem IOC auch die Fußballverbände FIFA und UEFA, ebenso der Europäischer Leichtathletikverband, der Basketball-Weltverband, die internationalen Reitsport-, Fecht- und Schwimmverbände und viele andere.

+++ 14:15 Klitschko: Ein Toter und mehrere Verletzte in Lebensgefahr nach Raketenangriff auf Kiew +++
Bei den russischen Raketenangriffen auf Kiew ist laut Bürgermeister Vitali Klitschko eine Person getötet worden. Ärzte kämpften zudem um das Leben mehrerer Verletzter, sagt Klitschko im ukrainischen Fernsehen. Kiew ist und bleibe ein Ziel der Angreifer. In Charkiw im Nordosten der Ukraine wurde nach Angaben der Behörden ebenfalls eine Person bei einem Raketenangriff getötet. Wie der Gouverneur der Region auf Telegram mitteilt, gab es zudem 18 Verletzte.

+++ 13:52 Kiew: "Sie haben mehr als 1000 Personen geschnappt" +++
Russland hält nach Angaben der Regierung in Kiew etwa 700 ukrainische Soldaten sowie Hunderte Zivilisten in Gefangenschaft. "Sie haben mehr als 1000 Personen geschnappt", sagte Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk im ukrainischen Einheitsfernsehen. Darunter seien auch etwa 500 Frauen. Die Ukraine ihrerseits habe etwa 700 russische Soldaten gefangen genommen. Wereschtschuk fordert Russland auf, die Zivilisten bedingungslos freizulassen. Seit Beginn des Kriegs vor mehr als sieben Wochen haben beide Seiten mehrfach schon Gefangene ausgetauscht.

+++ 13:35 Moskau: Deutschland beteiligt sich an ukrainischen Bio-Laboren +++
Russland wirft Deutschland eine Beteiligung an angeblichen Militär-Laboren in der Ukraine vor. "Bestätigten Informationen zufolge hat die deutsche Seite im Bereich der biologischen Sicherheit ihre Arbeit eng mit ihren amerikanischen Verbündeten koordiniert, die in der Ukraine ein Netz aus mindestens 30 biologischen Laboren geschaffen haben", sagt die Sprecherin des Außenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa, dem Staatssender RT. In den Laboren seien "gefährliche wissenschaftliche Forschungen" erfolgt. Belege dafür nennt sie nicht. Russland behauptet seit Wochen, die USA hätten in der Ukraine geheime Labore für die Entwicklung biologischer Waffen betrieben.

+++ 13:21 Röttgen fordert Waffen für Ukraine, nicht Geld +++
Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen kritisiert den Plan der Regierung, die Mittel zur Militärhilfe für die Ukraine aufzustocken. "Ich muss es leider sagen. Das, was Scholz und Lindner sich da ausgedacht haben, ist zynisch", schreibt Röttgen bei Twitter. Die russische Großoffensive stehe unmittelbar bevor. Mit Geld könne sich die Ukraine nicht verteidigen, sie brauche Waffen "und zwar so schnell wie möglich", schreibt Röttgen. "Mit deutschem Geld in Deutschland Waffen zu kaufen, dauert: Der Bundestag muss einen Nachtragshaushalt beraten und beschließen, dann müssen Genehmigungen für Waffenexporte beantragt und genehmigt und schließlich die Waffen geliefert werden. Dann ist Sommer."

+++ 13:02 "Frieden schaffen ohne Waffen" - Forscherin hält Slogan für naiv +++
Der Krieg in der Ukraine stellt nach Einschätzung von Forscherin Claudia Baumgart-Ochse auch die deutsche Friedensbewegung vor Herausforderungen. Der Slogan "Frieden schaffen ohne Waffen" sei derzeit naiv, sagte sie im RBB. Die Ostermärsche und die Friedensbewegung stammten aus der Zeit des Kalten Krieges. Jetzt aber werde geschossen, und es sei ein heißer Krieg, der noch dazu mit Kriegsverbrechen geführt werde. "Und deswegen ist tatsächlich (...) der Slogan jetzt akut ein naiver, weil man damit ja der Ukraine das Recht abspricht, sich auch zu verteidigen", sagt Baumgart-Ochse.

+++ 12:53 FDP-Verteidigungspolitiker: "Deutschland liefert" +++
Die deutliche Aufstockung der finanziellen Militärhilfe für die Ukraine ermöglicht nach Ansicht des verteidigungspolitischen Sprechers der FDP-Bundestagsfraktion, Marcus Faber, eine zügige Lieferung auch schwerer Waffen. "Deutschland liefert", schreibt Faber bei Twitter. Die Ampel werde Genehmigungen zum Export von Waffen und schwerem Gerät kurzfristig erteilen. Anträge zum Export lägen umfassend vor. Die ukrainische Regierung habe deutlich gemacht, was sie benötige. "Es kann losgehen." In der Ampel hatte es zuletzt Streit über Lieferungen gegeben. Politiker von Grünen und FDP hatten Bundeskanzler Olaf Scholz in der Frage Zaudern vorgeworfen. Der konservative Seeheimer-Kreis der SPD-Fraktion verteidigt indes Scholz' Politikstil: "Gut vorbereiten und dann klar handeln."

+++ 12:38 Ukrainischer Berater: Russen wollen Männer in Mariupol "herausfiltern" +++
Die russischen Besatzer von Mariupol wollen nach ukrainischen Angaben die Stadt ab dem 18. April für die Ein- und Ausreise sperren. Dies erklärt der Berater des Bürgermeisters der Stadt, Petro Andryuschenko, laut "Ukrainska Prawda". Außerdem solle es für eine Woche verboten werden, sich in den Bezirken frei zu bewegen. Auf diese Weise sollten alle Männer "herausgefiltert" werden. Einige von ihnen müssten dann die russischen Truppen verstärken, einige die Blockaden beseitigen und wieder andere, die als unzuverlässig eingestuft würden, sollten isoliert werden.

+++ 12:17 Hofreiter: Aufstockung deutscher Militärhilfe kein Ersatz für Waffenlieferung +++
Der Vorsitzende des Europa-Ausschusses des Bundestages, Anton Hofreiter, begrüßt die von der Bundesregierung angekündigte Aufstockung der Mittel für militärische Unterstützung für die Ukraine. Dies sei "ein erster guter Schritt", sagt der Grünen-Politiker der "Welt am Sonntag". Allerdings könne die Maßnahme "die direkte Lieferung von Waffen nicht ersetzen". Bundesfinanzminister Christian Lindner hatte gestern mitgeteilt, in dem für dieses Jahr geplanten Ergänzungshaushalt werde die sogenannte Ertüchtigungshilfe - eine Initiative zur Stärkung der Sicherheit ausländischer Partner - auf zwei Milliarden Euro angehoben. "Die Mittel kommen weit überwiegend der Ukraine zugute", so Lindner. Offen ist allerdings, wann das Geld zur Verfügung steht und ob damit auch eine Freigabe für Lieferungen schwerer Waffen an die Ukraine aus Deutschland verbunden ist beziehungsweise wann diese beginnen könnten.

+++ 11:53 Moskau verhängt Einreiseverbot für "unfreundlichen" Johnson +++
Das russische Außenministerium erlässt ein Einreiseverbot für den britischen Premierminister Boris Johnson. Auch Außenministerin Liz Truss, Verteidigungsminister Ben Wallace und zehn weitere britische Politiker dürften nicht mehr nach Russland einreisen, teilt das Ministerium in Moskau mit. In Kürze würden weitere Personen auf die Liste gesetzt. Hintergrund der Maßnahme sei "das beispiellose unfreundliche Vorgehen der britischen Regierung, insbesondere die Verhängung von Sanktionen gegen hochrangige russische Vertreter".

+++ 11:42 Große Hilfsbereitschaft für die Ukraine +++
Die Hilfsbereitschaft für Flüchtlinge aus der Ukraine ist in Deutschland groß: Zwei von drei Deutschen haben sich entweder selbst in der Flüchtlingshilfe engagiert oder kennen zumindest jemanden, der ukrainischen Geflüchteten geholfen hat. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Allensbach für die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" hervor. Demnach haben sich 44 Prozent der Befragten schon persönlich engagiert, zum Beispiel durch Geld- oder Sachspenden oder indem sie Flüchtlinge aufgenommen haben. 49 Prozent kennen jemanden, der sich engagiert hat. Nur 31 Prozent waren weder selbst aktiv noch kennen sie jemanden, der bereits geholfen hat.

+++ 11:25 Moskau: Haben zwei Rüstungsbetriebe zerstört +++
Russland hat nach Angaben seines Verteidigungsministeriums zwei Rüstungsbetriebe in der Ukraine zerstört. Es handle sich um ein Werk für gepanzerte Fahrzeuge in Kiew und eine Einrichtung für militärische Reparaturen in Mykolajiw.

+++ 11:13 Kiew: Mehr als 20.000 Russen im Krieg gestorben +++
Seit Beginn ihres Angriffskriegs auf die Ukraine hat die russischen Armee laut Angaben aus Kiew rund 20.100 Todesopfer zu beklagen. Wie das ukrainische Verteidigungsministerium weiter mitteilt, wurden zudem mehr als 760 Panzer, 371 Artilleriesysteme, 163 Flugzeuge und 145 Helikopter zerstört.

+++ 10:51 London: Russen verstreuen bei Rückzug Landminen +++
In der Ukraine wird die Lieferung von Hilfsgütern durch eine inzwischen weitreichende Zerstörung von Straßen, Brücken und anderer Infrastruktur erschwert. Insbesondere in Gebieten, die zeitweise unter russischer Kontrolle waren, stelle dies eine große Herausforderung dar, heißt es in einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums in London. Russische Truppen hätten bei ihrem Rückzug aus dem Norden des Landes gezielt Brücken gesprengt, Fahrzeuge auf wichtigen Routen zurückgelassen und Landminen verstreut. In der Stadt Tschernihiw zum Beispiel gebe es nur noch eine einzige Fußgängerbrücke über den Fluss. Alle anderen seien zerstört worden.

+++ 10:42 Tut die Bundesregierung genug, um die Ukraine zu unterstützen? +++
Seit Wochen herrscht Krieg in der Ukraine. Ganze Ortschaften liegen schon in Schutt und Asche, Millionen Menschen sind geflohen, Tausende gestorben. Kiew fordert von Deutschland mehr Unterstützung. Was meinen Sie: Sollte die Bundesregierung mehr machen?

+++ 10:26 Klitschko warnt vor Rückkehr nach Kiew +++
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko warnt geflohene Bewohner vor einer Rückkehr in die ukrainische Hauptstadt. Auf Telegram ruft er diese eindringlich dazu auf, an sicheren Orten zu bleiben. In Kiew gibt es mehrfach täglich Luftalarm. Moskau hatte zuletzt mit Angriffen auf die Kommandozentralen in Kiew gedroht, nachdem das ukrainische Militär angeblich russisches Gebiet beschossen haben soll.

+++ 10:14 Russischer Panzerhersteller leidet unter Sanktionen +++
Der Hersteller des russischen Kampfpanzers T-72 kommt offenbar mit der Produktion nicht hinterher. Wie das "Institut for the Study of War" unter Berufung auf den ukrainischen Militärgeheimdienst berichtet, beeinträchtigen die internationalen Sanktionen Russland zunehmend dabei, im Krieg zerstörte Ausrüstung zu ersetzen. Uralwagonsawod, der größte Panzerhersteller der Welt, hat demnach mit steigenden Kreditzinsen, steigenden Material- und Komponentenpreisen sowie Engpässen bei importierten Komponenten zu kämpfen. Laut dem Geheimdienst reichten die russischen Bemühungen zur Importsubstitution nicht aus, um bestehende Verträge aufrechtzuerhalten.

+++ 09:55 Tod und Verwüstung - Aufnahmen zeigen Ausmaß der Zerstörung in Tschernihiw +++

+++ 09:42 Neun humanitäre Korridore für heute vereinbart +++
In der Ukraine sind nach Regierungsangaben für heute neun humanitäre Korridore zur Evakuierung vereinbart worden. Demnach sollen Zivilisten unter anderem Mariupol in privaten Autos verlassen können, teilt Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk mit. Fünf Korridore seien in der Region Luhansk vorgesehen. Diese steht nach Angaben örtlicher Behörden unter schwerem Beschuss.

+++ 09:24 Bericht: Ukrainer identifizieren tote Russen per Gesichtserkennung - und informieren Verwandte +++
Seit Beginn des Krieges haben ukrainische Beamte mehr als 8.600 tote oder gefangene russische Soldaten per Gesichtserkennung untersucht. Dies berichtet die "Washington Post". Die Scans dienten der Identifizierung der Leichen und der Kontaktaufnahme mit Familienangehörigen. Die IT-Armee des Landes, eine freiwillige Truppe von Hackern und Aktivisten, soll diese Identifizierungen genutzt haben, um die Familien von 582 toten Russen zu informieren. Dabei habe sie ihnen unter anderem Fotos der Leichen geschickt. Die Ukrainer befürworten dem Bericht zufolge den Einsatz von Gesichtserkennungssoftware des US-Technologieunternehmens Clearview AI als brutale, aber wirksame Methode, um innerhalb Russlands Unmut zu schüren, andere Kämpfer zu entmutigen und ein Ende des verheerenden Krieges zu beschleunigen.

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+++ 09:03 Deutsche-Bank-Vize: Inflation kann auf mehr als 10 Prozent steigen +++
Der Vize-Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank Karl von Rohr hält in diesem Jahr zweistellige Inflationsraten für möglich. "Unsere Prognose ist, dass wir im Laufe des Jahres bei einer Inflationsrate von 7 bis 8 Prozent liegen werden. Für den Fall, dass die Energieimporte stärker limitiert werden, könnten wir sogar 10 Prozent und mehr sehen", sagte er in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir Inflationsraten bekommen könnten, wie wir sie seit den Siebzigerjahren nicht mehr gesehen haben", so von Rohr.

+++ 08:54 Biennale-Künstler: "Russland ist schlimmer als die Sowjetunion" +++
Der ukrainische Biennale-Künstler Pawlo Makow kann sich ein Leben unter russischer Herrschaft nicht vorstellen. "Ich habe mehr als die Hälfte meines Lebens in der Sowjetunion gelebt – und Russland ist schlimmer", sagt er dem "Spiegel". Unter einer russischen Regierung würde er im besten Fall ins Gefängnis kommen, "im schlimmsten Fall würde ich getötet werden", so Makow, der seit Langem in Charkiw lebt. Die Russen würden ihre Gräueltaten in der Ukraine nicht mehr los, sie würden sie auf die eine oder andere Weise ins eigene Land tragen.

+++ 08:42 Rettungskräfte in Kiew im Einsatz +++
Am Ort einer Explosion in Kiew sind nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko Rettungskräfte im Einsatz. Die Explosion habe sich im Darnyzkyj-Bezirk im Südosten der Stadt ereignet, schreibt Klitschko auf Telegram.

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+++ 08:29 Mercedes-Chef warnt vor raschem Gasembargo +++
Mercedes-Benz-Chef Ola Källenius warnt vor einem kurzfristigen Stopp russischer Energielieferungen wie Gas. "Eine starke Wirtschaftsleistung ist die Grundlage für Deutschland, überhaupt reagieren zu können, egal in welcher Dimension", sagt Källenius der "Süddeutschen Zeitung". "Wir helfen der Ukraine nicht, wenn wir uns selbst schwächen. Genau das würde aber passieren bei einem sofortigen Energie-Stopp." In der Autobranche ließen sich etwa Lackieranlagen nicht einfach abschalten, weil sie verstopfen würden. "Solche Beispiele gibt es in nahezu allen Unternehmen.

+++ 08:11 "Times": Britische Spezialeinheit bildet ukrainische Soldaten aus +++
Eine Spezialeinheit der britischen Armee trainiert offenbar erstmals seit Beginn des Krieges ukrainische Soldaten in der Ukraine. Dies berichtet die britische "Times" unter Berufung auf ukrainische Kommandeure. Demnach erklärten Offiziere von zwei Bataillonen, die in und um die Hauptstadt Kiew stationiert sind, sie hätten in der vergangenen Woche und in der Woche davor eine militärische Ausbildung durch britische Spezialeinheiten erhalten. Die Militärausbilder hätten Rekruten im Umgang mit den von Großbritannien gelieferten Panzerabwehrraketen unterrichtet. "Das waren gute Jungs, die Briten", zitiert die "Times" einen Kommandanten. "Sie haben uns eingeladen, sie zu besuchen, wenn der Krieg vorbei ist."

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+++ 07:59 "Unbürokratischer Schutz" auch für russische Flüchtlinge +++
Bundesjustizminister Marco Buschmann sagt auch den russischen Flüchtlingen schnellen und unbürokratischen Schutz zu. Der "Welt am Sonntag" sagt der FDP-Politiker, die Bundesregierung werde den Flüchtlingen aus Russland langwierige Asylverfahren ersparen. "Wir wollen, dass auch diese Menschen möglichst schnell eine Arbeitserlaubnis erhalten. Es wird eine Pauschalgenehmigung für all diejenigen geben, die etwa schon bei internationalen Unternehmen tätig waren. Diese Menschen dürfen sofort hier arbeiten."

+++ 07:37 Tolstoi-Urenkel: "Unsere nationale Ideologie ist Krieg" +++
Der russische Duma-Abgeordnete Pjotr Tolstoi stimmt die Russen auf Kriegsverluste ein. "Alle müssen erkennen, dass die Mobilisierung und ein globaler Krieg ums Überleben, um die Vernichtung aller Feinde, bevorstehen. Jemand wird seinen Job, sein Geschäft verlieren, jemand wird das Leben seiner Verwandten verlieren", so der Urenkel des Schriftstellers Leo Tolstoi, dessen Roman "Krieg und Frieden" zu den Klassikern der Weltliteratur zählt. "Unsere nationale Ideologie ist Krieg."

+++ 07:29 Mehrheit der Westdeutschen würden auf russische Energie verzichten +++
Die Menschen in Ost- und Westdeutschland reagieren nach einer aktuellen Umfrage unterschiedlich auf den Ukraine-Krieg und seine Auswirkungen. In Westdeutschland seien fast zwei Drittel der Menschen (64 Prozent) bereit, auch bei einer Energieknappheit auf Energie aus Russland zu verzichten, fasste die Eon-Stiftung das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey unter 10.000 Bundesbürgern zusammen. In Ostdeutschland befürworteten weniger als die Hälfte der Befragten (42 Prozent) einen solchen Schritt. Auch die Bereitschaft, im Falle von Energieengpässen die Heizung herunterzudrehen oder weniger Auto zu fahren, ist der Umfrage zufolge im Westen deutlich ausgeprägter.

+++ 07:16 Justizminister: Waffenlieferung kein Kriegseintritt +++
In der Debatte über die Lieferung von Panzern und anderen schweren Waffen an die Ukraine weist Bundesjustizminister Marco Buschmann darauf hin, dass dies völkerrechtlich gesehen kein Eintritt in den Krieg gegen Russland wäre. Die Ukraine führe einen erlaubten Verteidigungskrieg gegen Russland, sagt der FDP-Politiker der "Welt am Sonntag". "Wenn sie also ihr legitimes Selbstverteidigungsrecht ausübt, kann eine Unterstützung durch Waffenlieferungen nicht dazu führen, dass man Kriegspartei wird." Dies sei nicht nur seine persönliche Ansicht, sondern die der Bundesregierung. Ähnlich äußerte sich der ehemalige Generalsekretär der CDU, Ruprecht Polenz, auf Twitter.

+++ 07:05 Habeck: Pazifismus ist im Moment ein "ferner Traum" +++
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck warnt vor einem Missbrauch der Ostermärsche. "Frieden kann und wird es nur geben, wenn Putin seinen Angriffskrieg stoppt", sagt der Grünen-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Es sollte also bei den Ostermärschen deutlich werden, dass sie sich gegen Putins Krieg richten." Habeck betonte: "Es ist eindeutig, wer in diesem Krieg Angreifer ist und wer sich in schwerer Not verteidigt und wen wir unterstützen müssen - auch mit Waffen." Pazifismus sei im Moment "ein ferner Traum". Putin bedrohe die Freiheit Europas. "Kriegsverbrechen sind offenkundig Teil seiner Kriegsführung. Wehrlose Zivilisten werden gezielt getötet, Kriegsgefangene hingerichtet, Familien ermordet, Krankenhäuser mit Raketen beschossen." Für ihn gelte, dass "Zuschauen die größere Schuld" sei. In mehreren deutschen Städten sind heute Ostermärsche der Friedensbewegung geplant.

+++ 06:48 Explosionen bei Kiew und Lwiw ++
Nahe Kiew und Lwiw sind Explosionen zu hören. Dies berichten örtliche Medien. In weiten Teilen der Ukraine geben Sirenen außerdem Luftalarm.

+++ 06:24 Ukrainischer Soldat mit Stinkefinger - Kriegsbriefmarke wird zum Verkaufsschlager +++
In der Ukraine wird eine Briefmarke mit dem Motiv eines ukrainischen Soldaten, der einem russischen Kriegsschiff den Stinkefinger zeigt, zum Sammlerstück. Am Hauptpostamt in Kiew standen am Freitag Hunderte Ukrainer stundenlang Schlange, um Exemplare dieser Briefmarke zu ergattern. Die Briefmarke gewinnt durch den Untergang der "Moskwa", des Flaggschiffs der russischen Schwarzmeerflotte, neue Bedeutung. Die Hintergrundgeschichte des Motivs liegt jedoch schon in den Anfangstagen des Kriegs im Februar. Damals hatten ukrainische Grenzschützer auf der kleinen Schlangeninsel einem russischen Schiff, das sie zur Aufgabe aufforderte, "F*** dich" entgegengerufen. Der Funkspruch ging um die Welt und wurde zum Symbol des ukrainischen Widerstands.

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+++ 06:13 Selenskyj fordert Verzicht auf russisches Öl +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert erneut schärfere Sanktionen gegen Moskau gefordert. "Das nächste Sanktionspaket gegen Russland muss einen Verzicht auf russisches Öl beinhalten", sagte Selenskyj. Die aktuellen Strafmaßnahmen gegen Russland nennt Selenskyj "ernst", aber nicht ausreichend. "Wir fordern stärkere, zerstörerische." Geld für Energie aus Russland sei in Wirklichkeit Geld für die Zerstörung der Demokratie. Der Krieg könne auch verkürzt werden, wenn Kiew rasch alle geforderten Waffen erhalte, so Selenskyj.

+++ 05:59 Mehrausgaben durch Krieg: Lindner gegen Steuererhöhungen +++
Bundesfinanzminister Christian Lindner erteilt Forderungen nach Steuererhöhungen zur Finanzierung der kriegsbedingten Mehrausgaben im Bundeshaushalt eine klare Absage. "Weder ist eine höhere Steuerlast nötig, noch wäre sie ökonomisch sinnvoll", schreibt Lindner in einem Gastbeitrag für die Zeitung "Rheinische Post" laut einem Vorabbericht. Die enormen zusätzlichen Aufgaben des Staates finanziere er mit mehr Schulden.

+++ 05:42 Habeck lehnt Fracking in Deutschland ab +++
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck spricht sich gegen eine Ausweitung der Gasförderung in Deutschland aus. "In der norddeutschen Tiefebene sitzen wir auf einer großen Menge Gas, an das man nur mit Fracking herankommt. Man müsste also mit großem Druck und chemischen Substanzen tiefe Gesteinsschichten zerstören, um das Gas zu gewinnen", sagt der Grünen-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Das ist nach dem Wasserrecht schwer möglich, weil es mit negativen Folgen für unsere Umwelt verbunden sein kann. Im Moment gibt es auch keine Unternehmen, die das wollen." Außerdem würde es "Jahre dauern, neue Förderungen hochzuziehen und die Genehmigungsverfahren hinzubekommen".

+++ 05:15 Kiew: Stadt Sjewjerodonezk zu 70 Prozent zerstört +++
Durch den russischen Angriffskrieg hat nach ukrainischen Angaben die Großstadt Sjewjerodonezk im Gebiet Luhansk großen Schaden genommen. Laut dem Chef der Militärverwaltung der Stadt, Olexandr Strjuk, ist die Stadt zu rund 70 Prozent zerstört. Die wichtigsten Straßen seien zudem erheblich beschädigt und auch die Wasserversorgung sei bis zur Durchführung von Reparaturarbeiten eingestellt, sagt Strjuk im ukrainischen Einheitsfernsehen. Es mangle an einfachster Ausrüstung, sagte Strjuk weiter. In der Stadt sei kaum ein funktionierender Traktor oder unbeschädigter Wassertank zu finden.

+++ 04:45 Bayer-Chef warnt vor Hungersnot mit Millionen Todesopfern +++
Der Vorstandsvorsitzende des Pharma-Riesen Bayer, Werner Baumann, warnt vor einer dramatischen Hungersnot mit Millionen Toten. "In der Ukraine, der Kornkammer der Welt, drohen wegen des Krieges zumindest Teile der Winterernte auszufallen", sagt er der "Bild"-Zeitung. "Schon heute leiden 280 Millionen Menschen akut an Hunger, 40 Millionen von ihnen drohen zu sterben."

+++ 04:10 Russland erklärt neun weitere Kreml-Kritiker zu "ausländischen Agenten" +++
Die russischen Behörden sind erneut gegen prominente Regierungskritiker vorgegangen. Das Justizministerium in Moskau teilt mit, weitere neun Einzelpersonen seien auf die Liste "ausländischer Agenten" gesetzt worden. Entsprechend eingestufte Einzelpersonen und Organisationen sind per Gesetz verpflichtet, ihre Finanzquellen offenzulegen und alle ihre Publikationen speziell zu kennzeichnen. Seit dem Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine am 24. Februar haben die russischen Behörden ihr Vorgehen gegen Kreml-kritische Stimmen ausgeweitet. Zu den neu als "ausländische Agenten" eingestuften Einzelpersonen gehören der 35-jährige Dokumentarfilmer Juri Dud, der über die Videoplattform Youtube große Bekanntheit erlangte, der 59-jährige Karikaturist Sergej Jelkin und die 43-jährige Politologin Jekaterina Schulmann.

+++ 03:42 Wissing spricht sich gegen Obergrenze für Flüchtlinge aus +++
Deutschland zieht laut Bundesverkehrsminister Volker Wissing keine Obergrenze für geflüchtete Menschen aus der Ukraine. "Deutschland kann und wird keine Flüchtenden aus der Ukraine zurückweisen", sagt der Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Zahl der Menschen, die mit dem Zug nach Deutschland flüchten, sei im Vergleich zur Höchstphase am Anfang des Krieges inzwischen deutlich zurückgegangen, von 8200 auf aktuell rund 2500 Personen pro Tag.

+++ 03:17 Ex-BND-Präsident rechnet mit zunehmender russischer Spionage in Deutschland +++
Der frühere Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Gerhard Schindler, geht davon aus, dass Russland angesichts seines Angriffskriegs in der Ukraine die Spionage in Deutschland verstärkt. "In Deutschland gibt es, wie in anderen europäischen Staaten auch, seit dem Kalten Krieg anhaltende russische Spionageaktivitäten", sagt Schindler den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Schon länger sei eine Zunahme der russischen Nachrichtendienst-Aktivitäten zu beobachten. "Wenn kriegerische Auseinandersetzungen mit wirtschaftlichen Sanktionen verbunden sind, liegt es auf der Hand, dass auch die nachrichtendienstlichen Aktivitäten zunehmen", erklärte Schindler. "Wir stehen sicherlich noch nicht am Ende dieser Entwicklung."

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+++ 02:43 FDP erhöht Druck auf Scholz wegen Waffenlieferungen +++
Die FDP dringt auf Bundeskanzler Olaf Scholz, die Blockade bei der Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine schnellstmöglich zu beenden. "Entscheidend ist nicht, ob die Ukraine deutsche Waffen oder nicht-deutsche Waffen bekommt. Entscheidend ist, dass sie schwere Waffen bekommt, mit denen sie ihr Gebiet verteidigen kann", sagt der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Alexander Graf Lambsdorff der "Bild".

+++ 02:09 Selenskyj: Kiew hat Fragebogen für EU-Beitritt beinahe vollständig ausgefüllt +++
Die Ukraine hat den Fragebogen für einen EU-Beitritt nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj fast vollständig ausgefüllt. "Die Arbeit ist fast abgeschlossen, und wir werden die Antworten bald den Vertretern der Europäischen Union zur Verfügung stellen", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Der Fragebogen gilt als Grundlage für Beitrittsgespräche. Selenskyj hat den Fragebogen Ende voriger Woche bei einem Besuch der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew erhalten. Selenskyj hatte damals vorausgesagt, Kiew werde sehr rasch - vielleicht binnen einer Woche - antworten.

+++ 01:35 Ukraine: Bei Beschuss von Charkiw kommen zehn Menschen ums Leben +++
Bei einem Beschuss des Industriebezirks der ostukrainischen Metropole Charkiw sollen ukrainischen Angaben zufolge mindestens zehn Menschen getötet worden sein. Unter den Opfern sei ein sieben Monate altes Baby, teilt die Staatsanwaltschaft des Gebietes Charkiw mit. Mindestens 35 Menschen seien verletzt worden. Mehrere Wohnhäuser des Bezirks am östlichen Stadtrand seien zudem beschädigt oder zerstört worden, heißt es weiter. Zuvor haben die Behörden die Bevölkerung dazu aufgerufen, nur bei absoluter Notwendigkeit auf die Straßen zu gehen. Unabhängig überprüft werden konnten die Angaben zunächst nicht.

+++ 00:56 Flixbus fährt ab kommenden Montag wieder nach Kiew +++
Die deutsche Fernbusplattform Flixbus bietet wieder Reisen in die ukrainische Hauptstadt Kiew an. "Die Sicherheit unserer Fahrgäste und Fahrer hat für uns oberste Priorität", erklärt der Regionalleiter Michal Lehmann. "Wir haben auf den richtigen Zeitpunkt gewartet, um einige unserer Strecken, insbesondere in die ukrainische Hauptstadt, wieder aufzunehmen." Die Verbindungen von Warschau nach Kiew und von Prag nach Kiew werden am Montag wieder aufgenommen. Eine neue Strecke von Budapest nach Kiew soll am 28. April in Betrieb gehen. Das Unternehmen erklärt zudem, "sein Netzwerk weiter auszubauen, sobald sich die Lage stabilisiert".

+++ 00:15 Selenskyj: Aufräumarbeiten nach russischem Angriff "wirklich enorm" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht sein Land in von russischen Einheiten verlassenen oder von dort vertriebenen Orten mit massiven Herausforderungen konfrontiert. Die Behörden setzten die Wiederherstellung des normalen Lebens dort fort, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Der Umfang der Arbeit in den 918 Orten und Städten unterschiedlicher Größe sei "wirklich enorm". Man führe Entminungen durch, stelle die Versorgung der Orte mit Strom, Wasser und Gas wieder her. Auch die Polizei, Post und lokale Behörden nähmen ihre Arbeit wieder auf. Zugverbindungen seien etwa in der Region Sumy im Nordosten des Landes wieder eingerichtet oder stünden etwa mit der Stadt Tschernihiw im Norden kurz vor der Wiederaufnahme.

+++ 23:35 Selenskyj spricht von 2500 bis 3000 getöteten ukrainischen Soldaten +++
Im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sind nach Angaben aus Kiew bislang 2500 bis 3000 ukrainische Soldaten getötet worden. Das sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dem US-Fernsehsender CNN. Selenskyj berichtet zudem von etwa 10.000 verletzten Soldaten auf ukrainischer Seite. Es sei schwer zu sagen, wie viele davon überleben werden. Selenskyj nannte zum Vergleich ukrainische Zahlen, wonach auf der Seite Russlands bereits 20.000 Soldaten getötet worden seien. Westliche Schätzungen gehen von mehreren Tausend Toten auf russischer Seite aus. Moskau sprach zuletzt von etwa 1350 getöteten Soldaten in den eigenen Reihen.

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+++ 22:57 Russland protestiert wegen Waffenlieferungen +++
Russland hat wegen Waffenlieferungen an die Ukraine Protestnoten an mehrere westliche Länder gesendet. Darunter seien auch die USA, sagt die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa. Nach Angaben der "Washington Post" warnt Moskau in dem Schreiben, dass solche Lieferungen "unvorhersehbare Folgen" haben könnten.

+++ 22:24 Nordmazedonien verweist russische Diplomaten des Landes +++
Sechs russische Diplomaten müssen Nordmazedonien verlassen. Dies teilt das Außenministerium des Balkanlandes mit. Die Diplomaten hätten mit ihren Tätigkeiten gegen die geltenden völkerrechtlichen Bestimmungen zur Regelung der Arbeit von diplomatischen Vertretungen verstoßen, heißt es zur Begründung. Im Zusammenhang mit der Ausweisung von Diplomaten verweist diese Formulierung in der Regel darauf, dass die Betroffenen spioniert haben. Es handelt sich um die zweite Ausweisung von russischen Diplomaten aus Nordmazedonien seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.

+++ 22:00 Mehr als fünf Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen +++
Die Zahl der wegen des russischen Angriffskriegs aus der Ukraine geflohenen Menschen überschreitet die Schwelle von fünf Millionen. Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) teilt mit, dass 4.796.245 Millionen Ukrainer ihr Land verlassen haben. Hinzu kommen nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) fast 215.000 Staatsangehörige anderer Länder, die in der Ukraine lebten und inzwischen ebenfalls aus dem Land geflohen sind. Es handelt sich damit um die größte Flüchtlingsbewegung in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg. Bei 90 Prozent der ins Ausland Flüchtenden handelt es sich um Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren die Ukraine derzeit nicht verlassen dürfen.

+++ 21:21 Moskau und Kiew tauschen Gefangene aus +++
Die Ukraine und Russland vereinbaren der ukrainischen Vize-Ministerpräsidentin zufolge einen neuen Gefangenenaustausch. Zunächst können 30 Ukrainer nach Hause zurückkehren, sagt Iryna Wereschtschuk. Es handele sich um fünf Offiziere, 17 Soldaten und acht Zivilisten.

+++ 20:50 Selenskyj will, dass die USA Russland als Terror-Unterstützer einstufen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat der "Washington Post" zufolge jüngst seinen US-Präsident Joe Biden gebeten, Russland formell als staatlichen Unterstützer des Terrorismus einzustufen. Die Zeitung beruft sich auf mit dem Gespräch vertraute Personen. Eine Klassifizierung als "state sponsor of terrorism" hat unter anderem Handelsbeschränkungen zur Folge. Gegenwärtig befinden sich auf der Liste des US-Außenministeriums Kuba, Nordkorea, der Iran und Syrien.

+++ 20:25 Ukraine hat über ein Drittel der Eisenerz-Kapazität verloren +++
Die Ukraine hat dem größten Stahlhersteller des Landes zufolge mehr als ein Drittel ihrer Eisenerz-Kapazität eingebüßt. Grund sei der Ausfall der beiden Werke Illitsch und Asowstal in der belagerten Stadt Mariupol, heißt es in einer Mitteilung von Metinvest. "Wir haben keinen Zweifel, dass sie wieder arbeiten werden, aber dafür muss Mariupol ukrainisch bleiben." Wie groß der Schaden an beiden Anlagen sei, lasse sich gegenwärtig nicht einschätzen.

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Quelle: ntv.de, ghö/lve/dpa/rts/AFP

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