Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 20:33 USA: Video zu Drohnenabsturz beweist keine Absicht +++

Das von den USA veröffentlichte Video zum Absturz einer amerikanischen Militärdrohne über dem Schwarzen Meer gibt aus Sicht der US-Regierung keinen Aufschluss darüber, ob die russische Seite mit Absicht gehandelt hat. "Uns ist nicht klar, ob der Pilot die Drohne absichtlich treffen wollte", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby in Washington. Klar sei, dass die bei dem Vorfall involvierten Piloten der russischen Kampfjets aggressiv und rücksichtslos geflogen seien, dass sie Treibstoff abgelassen hätten und schließlich die Drohne getroffen hätten. "Aber wir wissen nicht, ob es auch Absicht war. Und das zeigt uns auch das Video nicht."

+++ 19:57 Weißes Haus: Polens Entscheidung wird nicht zu F16-Jet-Lieferung führen +++
Polens Entscheidung, der Ukraine MiG-29-Kampfflugzeuge zu geben, sei eine "souveräne Entscheidung", die Präsident Joe Biden nicht veranlassen werde, Kiew mit amerikanischen F-16-Flugzeugen zu beliefern. Die Zusage des polnischen Präsidenten Andrzej Duda, dass sein Land "innerhalb der nächsten Tage" vier der sowjetischen Kampfflugzeuge übergeben werde, ändert nichts an der Entscheidungsfindung der Biden-Regierung, zitiert CNN den Sprecher des Weißen Hauses, John Kirby. Er lehnte es ab, die Entscheidung zu unterstützen, und sagte, er glaube nicht, dass es die Aufgabe der USA sei, "die Entscheidung Polens auf die eine oder andere Weise zu charakterisieren".

+++ 19:25 Hatte Spaghetti hinter den Ohren, während er Putin lauschte: Russischer Kommunalpolitiker muss zahlen +++
Ein russischer Kommunalpolitiker, dem Spaghetti an den Ohren baumelten, während er einer Rede von Präsident Wladimir Putin lauschte, wurde laut einer Menschenrechtsüberwachungsgruppe mit einer Geldstrafe von 150.000 Rubel (1823 Euro) wegen Diskreditierung der russischen Streitkräfte belegt. Mikhail Abdalkin, ein Abgeordneter der Kommunistischen Partei in der südrussischen Region Samara, veröffentlichte letzten Monat ein Video von sich selbst, wie er sich aus der Ferne Putins Rede zur Lage der Nation ansah. Der Ausdruck "jemand Nudeln an die Ohren hängen" basiert auf einem russischen Sprichwort, das sich auf jemanden bezieht, der belogen oder getäuscht wurde. Die Monitoring-Gruppe OVD-Info zitierte Abdalkin mit den Worten, es sei eine ironische Geste gewesen, seine Unzufriedenheit mit "dem Schweigen des Präsidenten zu innenpolitischen Problemen" zum Ausdruck zu bringen.

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+++ 18:57 Oberst a.D. sieht keine Wende: "Beste Angriffsrichtung für Ukraine wäre nach Süden" +++
Seit Monaten konzentrieren sich die Kämpfe in der Ukraine auf Bachmut. Oberst a.D. Wolfgang Richter erklärt, warum dort für die Verteidiger ein Knackpunkt, aber nicht die größte Erfolgschance liegt. Er führt außerdem aus, dass sich keine Wende abzeichnet und man immer mit "schwarzen Schwänen" rechnen muss.

+++ 18:29 Litauens Staatschef hält Polens Kampfjet-Lieferung für wichtige Entwicklung +++
Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda hat die Ankündigung Polens begrüßt, der von Russland angegriffenen Ukraine als erstes Land offiziell Kampfjets zu liefern. "Das ist eine wichtige Entwicklung, die den Kampf der Ukraine gegen den Aggressor erheblich stärken wird", schrieb er auf Twitter. Polens Präsident Andrzej Duda hatte zuvor mitgeteilt, dass Kiew in den kommenden Tagen vier Kampfjets vom Typ MiG-29 übergeben würden. "Entschlossenheit versetzt Berge. Wahre Führung bringt den Sieg der Ukraine und Frieden in Europa näher", schrieb Nauseda weiter.

+++ 18:00 Kremlkritiker Roisman muss nach Extremismusvorwurf in Arrest +++
Der prominente russische Oppositionelle Jewgeni Roisman ist in Jekaterinburg wegen angeblicher Verbreitung extremistischer Symbolik zu einem 14-tägigen Arrest verurteilt worden. Der Richter habe Roisman einer Ordnungswidrigkeit schuldig gesprochen, meldete die russische Nachrichtenagentur Interfax. Roisman war am Vormittag deswegen von der Polizei festgenommen worden. Roisman soll im russischen sozialen Netzwerk VKontakte (vk.com) ein Video über die Verurteilung des Kremlkritikers Alexej Nawalny geteilt haben, auf dem das Emblem seines in Russland als extremistisch geltenden Fonds für die Bekämpfung der Korruption (FBK) zu sehen war. Roisman selbst bestreitet den Vorwurf. Laut seinen Anwälten hat der 60-Jährige nie einen Account in dem Netzwerk besessen, auf dem das Video auftauchte. Richter Wladimir Uschakow ließ die Argumente der Verteidigung in seiner Urteilsverkündung unbeachtet. Roisman ist einer der bekanntesten Oppositionspolitiker in Russland.

Jewgeni Roisman, ehemaliger Bürgermeister der viertgrößten Stadt Russlands, sitzt nach einer Gerichtsverhandlung in einem Polizeifahrzeug.

Jewgeni Roisman, ehemaliger Bürgermeister der viertgrößten Stadt Russlands, sitzt nach einer Gerichtsverhandlung in einem Polizeifahrzeug.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

+++ 17:36 Russland drillt Kinder zu einer "Generation Putin" +++
Im russischen Alltag schwappt der Krieg nun auch in die Schulen. Bereits im Kindergarten werden patriotische Werte vermittelt, ältere Kinder lernen Waffen auseinander zu bauen oder basteln gleich selbst Ausrüstung für die Soldaten. Die Verfassung verbietet dabei eigentlich politische Inhalte im Unterricht.

+++ 17:09 Kiews Außenminister Kuleba spricht mit Peking über territoriale Integrität +++
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba und der hochrangige chinesische Diplomat Qin Gang haben bei einem Telefonat laut Kuleba über die "Bedeutung des Prinzips der territorialen Integrität" gesprochen. "Ich habe die Bedeutung der Friedensformel (des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj) für die Beendigung der Aggression und die Wiederherstellung eines gerechten Friedens in der Ukraine unterstrichen ", schreibt Kuleba auf Twitter. Reuters berichtet, dass eine Erklärung des chinesischen Außenministeriums Qin mit den Worten zitierte, Peking sei besorgt über eine Eskalation des Krieges in der Ukraine und wolle, dass Moskau und Kiew Friedensgespräche führen.

China hat Russland wegen seines Angriffskriegs nicht verurteilt, sondern ein 12-Punkte-Papier zur „politischen Lösung der Ukraine-Krise“ vorgelegt. Beide Seiten werden aufgefordert einer Deeskalation zuzustimmen. Beide Seiten begrüßten das Papier lauwarm.

+++ 16:43 Ukrainischer Geheimdienst: Russische Truppen auf der Krim bereiten Verteidigung vor +++
Das russische Militär unterhält laut der Ukraine "eine mächtige Boden- und Luftfahrtkomponente" auf der Krim. Vadym Skibitsky, stellvertretender Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, zufolge bauen sie Befestigungen und bereiten sich auf die Verteidigung der besetzten Halbinsel vor. Demnach sind derzeit fast 90 Kampfflugzeuge und 60 Kampfhubschrauber auf der rechtswidrig annektierten Krim stationiert.

Russische Truppen haben Berichten zufolge eine spezielle Gruppe auf der Halbinsel eingerichtet, die nun Befestigungen und Verteidigungslinien errichtet, während Moskau seine militärische Infrastruktur auf der Krim in Kampfbereitschaft hält. Der stellvertretende Leiter der Hauptnachrichtendirektion des ukrainischen Verteidigungsministeriums sagte, dass die russischen Besatzungstruppen ihre Bemühungen auf den Norden der Halbinsel Krim und den Süden der Oblast Cherson konzentrierten. Skibitsky fügte hinzu, dass russische Truppen Gräben an den Stränden in den potenziell gefährlichsten Gebieten ausheben, in denen eine Marineoperation stattfinden könnte.

+++ 16:20 Pistorius: Keine Bestätigung aus Polen, dass die MiGs aus DDR-Beständen stammen +++
Verteidigungsminister Boris Pistorius hat bei seinem Besuch bei der Streitkräftebasis der Bundeswehr auf einem ehemaligen Militärflugplatz bei Mahlwinkel nördlich von Magdeburg Fragen zu der polnischen Kampfjet-Lieferung beantwortet. Gegenüber Medienvertretern sagte Pistorius, er habe "keine Bestätigung, dass es sich um MiGs aus alten DDR-Beständen handelt." Er kenne die Berichte über die baldige Lieferung, habe aber aus Polen bisher "keine Bestätigung, dass das tatsächlich die Absicht ist und wann". Auf die Frage, warum mit den Jets so lange gezögert wurde: Er könne die Hypothese der Frage nicht teilen, dass lange gezögert wurde. "Bislang waren sich alle darüber einig, dass Kampfjets zu liefern nicht das Gebot der Stunde war."

+++ 15:57 Ukrainer: Drohne aus China mit Gewehren abgeschossen +++
Schon seit Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine setzen beide Seiten Drohnen im Kampf ein. Bisweilen auch zivile Fluggeräte, die im Eigenbau bewaffnet werden. Nun wollen die Ukrainer ein Modell aus chinesischer Produktion abgeschossen haben - mit Gewehren. Der Hersteller distanziert sich vom Krieg.

+++ 15:31 Peskow: Finnland und Schweden haben nie Bedrohung für Russland dargestellt +++
Russland ist nach Angaben von Kreml-Sprecher Dmitri Peskow keine "Bedrohung" für die NATO-Beitrittskandidaten Finnland und Schweden. "Wir haben mehrfach Bedauern über Finnlands und Schwedens Schritt Richtung Mitgliedschaft ausgedrückt und mehrfach gesagt, dass Russland keine Bedrohung für diese Länder darstellt", sagte Peskow am Donnerstag. Russland habe keine "Streitigkeiten" mit diesen Ländern. "Sie haben nie eine Bedrohung für uns dargestellt, und logischerweise haben wir sie auch nicht bedroht", sagte er weiter. Der finnische Präsident Sauli Niinistö hatte am Vortag gesagt, dass die Türkei eine Entscheidung hinsichtlich des Nato-Beitritts Finnlands getroffen habe und ihm diese bei einem Ankara-Besuch am Freitag mitteilen werde.

+++ 15:06 Munz: Moskau "ist eher stolz, dass Drohne wassern musste" +++
Das US-Verteidigungsministerium veröffentlicht Aufnahmen des Zwischenfalls über dem Schwarzen Meer. ntv-Korrespondent Rainer Munz berichtet, in Moskau sehe man darin eher einen Beleg für die eigene Darstellung des Vorfalls. Das Ereignis zeige aber vor allem, dass beide Atommächte keinen heißen Konflikt wollen.

+++ 14:48 Russe gesteht Kriegsverbrechen - und wird für "Fake News" verurteilt +++
In Russlands äußerstem Osten hat ein Soldat in der Ukraine begangene Kriegsverbrechen gestanden - und ist daraufhin wegen Verbreitung von "Falschinformationen" zu fünfeinhalb Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das teilte die Bürgerrechtsorganisation OVD-Info unter Berufung auf einen entsprechenden Eintrag im Register des Militärgerichts in der Region Chabarowsk mit. Laut dem belarussischen Kanal Nexta handelt es sich dabei um den Soldaten Daniil Frolkin. Das Ansehen der Armee zu beschmutzen, ist strafbar in Russland. Moskau bestreitet Kriegsverbrechen.

+++ 14:22 Putin: Russland steht vor einem Krieg der Sanktionen – Geld nicht im Ausland parken +++
Russland steht nach den Worten von Präsident Wladimir Putin vor einem "Krieg der Sanktionen". Russland richte seine Wirtschaft schnell auf solche Länder aus, die es nicht mit Strafmaßnahmen belegt hätten, sagt Putin in einer Rede vor der Wirtschaftselite und etlichen Oligarchen. Er dankt allen Unternehmern für ihr Bemühen, dem Staat zu helfen, und ruft sie auf, in neue Technologien, Produktionsanlagen und Unternehmen zu investieren. Zugleich appelliert der Präsident an die Unternehmen, ihre Vermögenswerte nicht im Ausland zu parken. Sie hätten die Verantwortung, ihre Geschäfte zu Hause zu tätigen und dabei zu helfen, ein wettbewerbsfähiges Geschäftsumfeld in Russland zu fördern. Es ist das erste Treffen Putins mit den Unternehmern seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine vor über einem Jahr.

+++ 13:54 Tschetschenenführer Kadyrow äußert sich zu Gerüchten um seinen Gesundheitszustand +++
Weil es zuletzt immer wieder Gerüchte um den Gesundheitszustand des berüchtigten Tschetschenenführers Ramsan Kadyrow gibt, sieht der sich zu einer Klarstellung genötigt. "Ich bin eine absolut gesunde Person. Meine Sehstärke ist 100 Prozent", teilt er in einer Videobotschaft mit:

+++ 13:32 Waffenlieferungen an Moldau? Britischer Minister weicht bei Besuch aus +++
Der beste Schutz der Republik Moldau vor Russland ist dem britischen Außenminister James Cleverly zufolge die Verteidigung der Ukraine. Bei einem Besuch der moldawischen Hauptstadt Chisinau kündigt Cleverly Hilfen für Reformen im Land über zehn Millionen Pfund (rund elf Millionen Euro) an. Auf die Frage von Reportern, ob Großbritannien plane, auch Waffen an die Republik Moldau zu liefern, geht er nicht ein. Seit Beginn des Krieges in der Ukraine fürchtet Moldau, direkt in den Konflikt hineingezogen zu werden. Das Land grenzt im Osten an die Ukraine. Dort liegt auch die abtrünnige Region Transnistrien, in der Russland Soldaten stationiert hat.

+++ 12:55 Gebäude vom russischen Inlandsgeheimdienst steht in Flammen +++
In der russischen Großstadt Rostow unweit der Grenze zur Ukraine ist ein Gebäude der Grenzschutztruppen des Inlandsgeheimdienstes FSB in Brand geraten. Örtlichen Behörden zufolge ist dabei ein Mensch ums Leben gekommen. In sozialen Netzwerken werden Fotos von einer großen Rauchwolke am Himmel verbreitet. Das Zivilschutzministerium in Moskau bestätigt Berichte von Augenzeugen, nach denen in dem Gebäude ein Brand ausgebrochen sei. Die Hintergründe sind unklar. Der FSB ist in Russland auch für die Grenzsicherung zuständig und deckt nach eigenen Angaben im Zuge des Moskauer Angriffskrieges gegen die Ukraine immer wieder Sabotageakte gegen Infrastrukturobjekte auf. Aufgabe des Grenzschutzes ist es nach offiziellen Angaben insbesondere auch, in der Region illegale Einreisen mutmaßlicher Sabotagegruppen zu verhindern.

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+++ 12:29 Russland droht mit Beschuss: Rheinmetall rechnet bald mit Entscheidung über Panzerfabrik +++
Der Rüstungskonzern Rheinmetall rechnet bald mit Beschlüssen der Regierungen Deutschlands und der Ukraine über den Bau einer Panzerfabrik in der Ukraine. "Wir gehen davon aus, dass diese Entscheidung wohl in den nächsten zwei Monaten fallen wird", sagt Rheinmetall-Chef Armin Papperger in Düsseldorf. Die Pläne für die Fertigung des Kampfpanzers Panther in der Ukraine von Rheinmetall seien bereits den zuständigen Ministerien vorgestellt worden. Die Ukraine müsse das Werk aufbauen, Rheinmetall werde dann die Fertigung dort übernehmen, sagt Papperger weiter. Rheinmetall habe zudem bereits Vorschläge für einen Schutz der Fabrik gemacht. Russland hat in der Vergangenheit mit einem Beschuss des Werks gedroht.

+++ 11:53 Wirklich nur unprofessionelles Verhalten? USA zeigen Video von Drohnen-Crash mit russischem Kampfjet +++
Nach dem Absturz einer unbemannten Militärdrohne über dem Schwarzen Meer hat das US-Militär Bildmaterial von dem Vorfall veröffentlicht. Darauf ist zu sehen, wie ein russisches Kampfflugzeug beim Anflug auf die US-Drohne Treibstoff ablässt und dann extrem nah heranfliegt. Bei einem zweiten Anflug lässt der russische Su-27-Jet erneut Benzin ab und stößt dann mit der Drohne zusammen, wie die US-Kommandozentrale für Europa erklärt. Der Zusammenstoß ist in dem Video jedoch nicht zu sehen. Nach US-Angaben ist die Kamera rund eine Minute lang ausgefallen. Im Anschluss ist in dem Video der teils beschädigte Propeller der Drohne zu sehen. Die USA haben nach dem Vorfall über "unprofessionelles", "unsicheres" und "rücksichtsloses" Handeln der russischen Piloten geklagt. "Die russischen Kampfflugzeuge haben keine Bordwaffen eingesetzt, sind nicht in Kontakt mit dem unbemannten Flugapparat geraten und kehrten sicher zu ihrem Heimatflughafen zurück", heißt es in einer von der russischen Staatsagentur Tass verbreiteten Mitteilung des Verteidigungsministeriums.

+++ 11:29 Russland soll für kleine territoriale Gewinne Zehntausende Kämpfer verheizt haben +++
Laut des britischen Militärberaters Ian Stubbs schätzt Großbritannien, dass seit Mai 20.000 bis 30.000 russische Soldaten in Bachmut getötet oder verwundet worden sind. Bei einer Rede in Wien spricht er von "extrem hohen Opferzahlen". Die russische Militärführung habe Einheiten geopfert und strategische Ressourcen für kleine taktische Gewinne vergeudet. Es habe in der Gegend bislang nur zu einem territorialen Vorstoß von etwa 25 Kilometern gereicht. Das würde bedeuten, dass für jeden gewonnenen Kilometer mindestens 800 russische Soldaten sterben mussten, die überwiegende Mehrheit davon wahrscheinlich Kämpfer der Söldner-Truppe Wagner.

+++ 11:07 Russen sehen keine Anzeichen für ukrainischen Abzug aus Bachmut +++
In der Ukraine gehen die Kämpfe um Bachmut unvermindert weiter. Es gebe keine Anzeichen, dass sich die ukrainischen Truppen zurückziehen könnten, sagt der von Russland eingesetzte Verwalter der Provinz Donezk, Denis Puschilin, im Staatsfernsehen. Die Lage in Bachmut sei weiterhin kompliziert und schwierig. Seit Monaten wird um die Bergbaustadt im Osten heftig gekämpft. Angeführt von der Söldnergruppe Wagner versuchen russische Truppen, Bachmut einzukesseln. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin zufolge haben seine Truppen etwa die Hälfte der Stadt unter ihre Kontrolle gebracht. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mehrfach erklärt, er wolle Bachmut nicht aufgeben.

+++ 10:55 Ukraine-Krieg und "Zeitenwende" treiben Rüstungskonzern Rheinmetall auf Rekordkurs +++
Der Rüstungskonzern Rheinmetall rechnet angesichts der von Bundeskanzler Olaf Scholz ausgerufenen Zeitenwende mit einem Auftragsboom. Rheinmetall erwarte "ein anhaltendes Umsatz- und Ergebniswachstum für das laufende Geschäftsjahr 2023", teilt der Düsseldorfer Konzern mit. Der Konzernumsatz soll auf 7,4 bis 7,6 Milliarden Euro anwachsen. Die operative Ergebnismarge werde bei rund zwölf Prozent erwartet - nach 11,8 Prozent im Jahr 2022. "Rheinmetall übernimmt Verantwortung in einer sich verändernden Welt", sagt Vorstandschef Armin Papperger mit Blick auf den Krieg Russlands in der Ukraine. Rheinmetall fuhr 2022 einen Umsatzanstieg um 13 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro ein.

+++ 10:21 Ukraine meldet erneut horrende Verluste russischer Truppen innerhalb eines Tages +++
Die Ukraine hat in ihrem täglichen Update russischer Verluste erneut außergewöhnlich hohe Zahlen vermeldet - die sich jedoch wie immer nicht unabhängig überprüfen lassen. Demnach sollen innerhalb eines Tages 1040 russische Soldaten getötet worden sein. Dass ein Wert über 1000 gemeldet wird, kommt eher selten vor, ist seit Beginn der russischen Offensive vor ein paar Wochen jedoch immer wieder der Fall. Daneben vermeldet das Verteidigungsministerium auch eine hohe Anzahl an zerstörtem Kriegsgerät der Russen: Elf gepanzerte Kampffahrzeuge, zwölf Kampfpanzer, elf Artilleriesysteme, drei Flugabwehrsysteme, ein Mehrfracketenwerfer, ein Kampfflugzeug und 13 Drohnen.

+++ 10:04 Deutschland plant mehr kontinuierliche Waffenlieferungen an die Ukraine +++
Bundeskanzler Olaf Scholz hat weitere Waffenlieferungen an die Ukraine im Schulterschluss mit den anderen EU-Staaten angekündigt. Gemeinsam mit den europäischen Partnern werde Deutschland dafür sorgen, dass die Ukraine Waffen und Ausrüstung erhalte, um durchzuhalten und sich zu verteidigen, sagt der SPD-Politiker im Bundestag bei einer Regierungserklärung zum EU-Gipfel kommende Woche. "Ganz besonders wichtig ist, die Ukraine rasch mit der nötigen Munition zu versorgen", so Scholz. "Beim Europäischen Rat werden wir gemeinsam mit unseren EU-Partnern weitere Maßnahmen beschließen, um eine noch bessere, kontinuierliche Versorgung zu erreichen."

+++ 09:25 London: Ukraine überlistet russische Truppen erfolgreich mit neu eingeführtem Waffensystem +++
Die russische Offensive auf die ostukrainische Stadt Wuhledar hat nach Einschätzung britischer Geheimdienste wohl an Tempo verloren. Sie füge sich in eine Reihe gescheiterter, extrem verlustreicher russischer Angriffe in den vergangenen drei Monaten ein, heißt es im täglichen Kurzbericht des Verteidigungsministeriums. Die russischen Rückschläge seien unter anderem durch die erfolgreiche Einführung eines Systems durch die Ukrainer zurückzuführen, das im Englischen als "Remote Anti-Armor Mine System" (RAAM) bezeichnet wird. Damit können Panzerabwehrminen den Angaben nach bis zu 17 Kilometer vom Abschussort entfernt verstreut werden. Teilweise habe die Ukraine diese über und hinter vorrückenden russischen Einheiten abgeworfen, was beim Rückzug russischer Truppen zu Chaos geführt habe, heißt es von den Briten.

+++ 08:59 "Sehr inkompetent" - USA glauben nicht, dass russische Piloten Drohne absichtlich zum Absturz brachten +++
Der Absturz einer unbemannten US-Überwachungsdrohne über dem Schwarzen Meer nach einer Begegnung mit russischen Kampfjets ist aus Sicht des US-Außenministeriums wahrscheinlich keine Absicht der Piloten gewesen. Die plausibelste Erklärung sei, dass es ohne Absicht zu dem Zwischenfall gekommen sei, sagt Ministeriumssprecher Ned Price dem Sender MSNBC. Vermutlich sei einer der russischen Piloten sehr inkompetent.

+++ 08:28 Luftalarm in der gesamten Ukraine - neuer Angriff mit Hyperschallrakete befürchtet +++
In der gesamten Ukraine wird am Donnerstagmorgen Luftalarm gemeldet. Entsprechende Warn-Apps zeigen das Land auf einer Karte in roter Farbe, wie so oft in der letzten Zeit. Laut "Euromaidan Press" vermeldet das belarussische Überwachungsprojekt "Belaruski Hayun" den Start eines russischen Flugzeugs vom Typ MiG-31K, das eine Kinschal-Hyperschallrakete tragen kann. Gegen diese kann die Flugabwehr vermutlich nichts ausrichten. Sie wurden bei dem letzten großangelegten Raketenangriff auf die Ukraine im größeren Stil eingesetzt.

+++ 08:06 Moskau nennt US-Spionage als Ursache für Drohnenvorfall +++
Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat seinem US-Kollegen Lloyd Austin gegenüber nach Angaben aus Moskau die vermehrten nachrichtendienstlichen Tätigkeiten Washingtons gegen Russland als eine Ursache für den Drohnenvorfall über dem Schwarzen Meer genannt. Schoigu habe Austin gesagt, dass "verstärkte nachrichtendienstliche Tätigkeiten gegen die Interessen der Russischen Föderation" sowie die "Nichteinhaltung des Flugbeschränkungsgebiets" zu dem Vorfall geführt hätten, erklärt das Verteidigungsministerium in einer Stellungnahme nach einem Telefonat der beiden Minister.

+++ 07:28 Bericht: Russischen Soldaten an der Front droht Erschießung von hinten durch die eigenen Leute +++
Besonders bei Bachmut berichten ukrainische Soldaten in der Vergangenheit immer wieder von selbstmörderischen Sturmangriffen durch die russischen Truppen. Dabei werden diese wohl erheblich unter Druck gesetzt. Wie "Kyiv Independent" unter Berufung auf "InformNapalm" berichtet, sollen "Anti-Rückzugskräfte" die Sturmangriffe mit Todesdrohungen erzwingen. Das soll aus abgehörten Gesprächen zwischen russischen Soldaten hervorgehen. In einem dieser Gespräche befiehlt der Kommandeur einer Gruppe, in die Offensive zu gehen. Andernfalls riskierten sie, von hinten erschossen zu werden. Soldaten hatten laut "Kyiv Independent" schon früher über die Methodik gesprochen, aber dies sei der erste Hinweis auf eine solche Taktik direkt von den russischen Streitkräften in den Schützengräben.

+++ 06:54 ISW: Zahl der täglichen russischen Angriffe ist drastisch zurückgegangen +++
Das Gesamttempo der russischen Operationen in der Ukraine scheint sich laut Institut für Kriegsstudien (ISW) im Vergleich zu den vergangenen Wochen verringert zu haben. Ein Sprecher des ukrainischen Pressezentrums der Tavriisker Verteidigungskräfte, Oberst Dmytrashkivskyi, habe erklärt, dass die russischen Offensivaktionen in der letzten Woche deutlich zurückgegangen seien. Demnach gibt es statt 90 bis 100 Bodenangriffen pro Tag nun 20 bis 29. Dmytrashkivskyi berichtet, dass die russischen Streitkräfte aufgrund erheblicher Personal- und Ausrüstungsverluste etwas an Offensivpotenzial eingebüßt hätten.

+++ 06:26 Großbritannien hat Tausende ukrainische Soldaten ausgebildet +++
Das Vereinigte Königreich hat in seinem Ausbildungsgramm für ukrainische Rekruten nach eigenen Angaben über 10.000 von diesen ausgebildet. Die Osteuropäer erlernen dort laut London Offensiv- und Defensivtaktiken. Zudem absolvieren sie medizinische Lehrgänge. Ähnlich wie in Deutschland auch, war aus Großbritannien in der Vergangenheit zu hören, dass man beeindruckt sei von der schnellen Auffassungsgabe und dem hohen Lernwillen der ukrainischen Soldaten.

+++ 5:56 Erstes Treffen in Moskau seit Kriegsbeginn: Assad spricht Putin Beistand aus +++
Syriens Machthaber Assad unterstützt russischen Krieg gegen Ukraine Bei seinem ersten Besuch in Moskau seit Beginn des Kriegs spricht Syriens Machthaber Assad Putin Beistand aus. Er wolle den Moment nutzen, um die syrische Position zur Unterstützung der "Spezialoperation" zu wiederholen, sagt Assad der Nachrichtenagentur Interfax zufolge im Kreml. In Russland wird der Krieg gegen die Ukraine als Spezialoperation bezeichnet. Assad war am Dienstagabend zu einem unangekündigten Besuch in der russischen Hauptstadt eingetroffen. Dabei bedankte er sich unter anderem für die Hilfe Russlands nach den Erdbeben in Syrien und in der Türkei im Februar.

+++ 04:48 Strack-Zimmermann wirft Kreml Erpressung bei Getreide-Deal vor +++
Die Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, wirft Russland beim Getreideabkommen mit der Ukraine Erpressung vor. "Russland will jetzt den Westen erpressen nach dem Motto: Wenn wir nicht bestimmte Sanktionen, ja wenn bestimmte Dinge nicht gelockert werden, dann werden wir wieder verhindern, dass Schiffe ausfahren", sagt die FDP-Politikerin im Podimo-Podcast "Stand der Dinge". 190 Millionen Menschen hingen von dem Abkommen ab.

+++ 01:17 Selenskyj sieht russische Angriffskraft kurz vor Erschöpfung +++
Dank westlicher Hilfe steht Russlands Angriff nach Ansicht des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj kurz vor dem Moment des Scheiterns. Waffenlieferungen und andere Hilfe "sind jetzt besonders wichtig, wo man spürt, dass die russische Aggression sich dem Moment nähert, wo sie zerbrechen kann", sagt der 45-Jährige in seiner täglichen Videoansprache. Es sei aber ständiger Druck auf Russland nötig, fordert er.

+++ 23:43 Russischer Internetkonzern Yandex muss US-Börse Nasdaq verlassen +++
Der russische Internetriese und Google-Konkurrent Yandex muss die US-Technologiebörse Nasdaq verlassen. Das teilt Yandex mit. Vor rund einem Jahr wurde die Yandex-Aktie bereits vom Handel in den USA ausgesetzt, nachdem russische Truppen in die Ukraine einmarschiert waren. Yandex will gegen die Entscheidung der Börse vorgehen, da das Unternehmen nach eigenen Angaben nicht unter westliche Sanktionen im Zusammenhang mit dem Krieg fällt.

+++ 22:17 Kanada liefert Artillerie-Granaten und Raketen in die Ukraine +++
Kanada will der Ukraine 8000 Artillerie-Granaten und ein Dutzend Raketen überlassen. Zudem wird Kanada 1800 Übungsgranaten für den Panzer Leopard 1 liefern, teilt das Verteidigungsministerium in Ottawa mit. Seit Beginn der Invasion hat Kanada die Ukraine mit Rüstungsgütern im Wert von 730 Millionen Dollar (690 Millionen Euro) unterstützt.

+++ 21:58 Tote und Verletzte bei Beschuss von Marhanez +++
In der südukrainischen Stadt Marhanez sind durch russischen Beschuss mindestens zwei Frauen getötet worden. Drei weitere Frauen und ein Mann hätten Verletzungen erlitten, teilt der Gouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, auf Telegram mit. Durch den Beschuss seien sieben Mehrfamilienhäuser und vier einzelne Häuser beschädigt worden.

+++ 21:21 Austin und Schoigu haben miteinander telefoniert +++
Russischen Agenturberichten zufolge haben US-Verteidigungsminister Lloyd Austin und sein russischer Amtskollege Sergej Schoigu miteinander telefoniert. Die Initiative sei von den USA ausgegangen, berichten Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium.

+++ 20:43 US-Generalstabschef: Wollen keinen bewaffneten Konflikt mit Russland +++
US-Generalstabschef Mark Milley hat betont, die Vereinigten Staaten wollten nach dem militärischen Zwischenfall mit Russland über dem Schwarzen Meer keine Eskalation. "Zwischenfälle kommen vor. Und wir wollen eindeutig keinen bewaffneten Konflikt mit Russland", sagt Milley in Washington. Er reagiert damit auf die Frage, ob es sich bei dem Vorfall um einen kriegerischen Akt handele.

+++ 19:57 Kreml schiebt Schuld für Drohnenvorfall US-Militär zu +++
Der Kreml hat die Schuld für den Absturz der US-Militärdrohne über dem Schwarzen Meer Washington zugeschoben. "Vielleicht hätten diejenigen, denen es nicht zusteht, dort nicht fliegen sollen, dann wäre alles sauber gewesen", sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow im russischen Staatsfernsehen. Zuvor hatten die USA unter anderem Vorwürfe erhoben, dass russische Kampfflugzeuge Treibstoff auf die Drohne abgelassen hätten, um sie zum Absturz zu bringen. Nach Angaben des Pentagons war die Drohne im internationalen Luftraum unterwegs.

Die früheren Entwicklungen im Ukraine-Krieg lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, ysc/rog/AFP/dpa/rts/DJ

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