Offizielle Kriegsbilanz 212 tote US-Soldaten
10.07.2003, 06:55 UhrSeit Beginn des Irak-Kriegs am 20. März sind nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums 212 amerikanische Soldaten ums Leben gekommen. Davon starben 74 nach dem von Präsident George W. Bush am 1. Mai erklärten Ende der Hauptkampfhandlungen, wie das Pentagon am Mittwoch in Washington mitteilte. Verletzt wurden den Angaben zufolge seit Kriegsbeginn 1.044 Soldaten, davon 382 nach dem 1. Mai.
Suche nach Unterstützung
Die Angriffe von Aufständischen auf Soldaten der Alliierten haben in den letzten Wochen zugenommen. Zur Stabilisierung der Lage würden die USA nach den Worten von Verteidigungsminister Donald Rumsfeld die Unterstützung von so vielen Ländern wie möglich begrüßen. Dazu gehörten auch die Kriegsgegner Deutschland und Frankreich, sagte Rumsfeld am Mittwoch vor dem für die Streitkräfte zuständigen Senatsausschuss in Washington.
Das US-Außenministerium stehe bereits mit Dutzenden Staaten und Militärorganisationen rund um den Erdball in Verbindung, um sie zur Entsendung von Truppen nach Irak zu bewegen. Auch die NATO sei angesprochen worden, deren genauer Beitrag zurzeit noch unklar sei.
US-Beamte hatten zuvor bereits erklärt, sie rechneten bis September mit der Stationierung von Soldaten aus mehreren Ländern in Irak. Auf die Frage von Senatoren, wie lange die US-Truppen noch in Irak bleiben würden, sagte Rumsfeld, dies wisse niemand. Der Minister mahnte zu Geduld.
Erneut US-Soldaten getötet
Bei Angriffen auf zwei Militärkonvois im Irak wurden unterdessem erneut zwei US-Soldaten getötet. Wie das US-Zentralkommando berichtete, griffen Iraker in der Nacht zum Donnerstag einen Konvoi in der Nähe von Saddam Husseins Heimatstadt Tikrit mit Panzerfäusten an. Ein Amerikaner wurde getötet, ein zweiter schwer verletzt.
In der Nähe der südlich von Bagdad gelegenen Kleinstadt El Mahmudija schossen Iraker wenige Stunden zuvor aus dem Hinterhalt auf den Konvoi einer Versorgungseinheit der US-Armee. Dabei starb laut Zentralkommando ein US-Soldat. Der Konvoi wurde mit Panzerfäusten angegriffen. Bei Mörser-Attacken in der Gegend von Ramadi, 100 Kilometer westlich von Bagdad, sowie auf eine US-Basis in Balad, 50 Kilometer nördlich von Bagdad, wurde in der Nacht zum Donnerstag jeweils ein Fahrzeug beschädigt. Menschen kamen bei diesen Zwischenfällen nicht zu schaden. In Balad starb außerdem ein US-Soldat durch eine "nicht-feindlichen» Schussverletzung".
Der arabische TV-Sender El Dschasira berichtete außerdem von einer nächtlichen Explosion im Quartier der US-Armee in der westirakischen Stadt Falludscha. Über mögliche Opfer wurde nichts bekannt.
Saddams Minister gefasst
Die US-Streitkräfte haben den früheren irakischen Innenminister Mahmud Dhijab el Ahmad sowie einen ehemaligen ranghohen Führer der Baath-Partei, Misban Chadr el Hadi, festgenommen. Das teilte das US-Oberkommando Mitte am Mittwoch mit. Beide Männer standen auf der Liste der 55 meistgesuchten Iraker. El Hadi, Nummer 23 auf der Fahndungsliste, habe sich am Dienstag in Bagdad den US-Truppen gestellt, hieß es einer Erklärung des Oberkommandos. El Ahmad, Nummer 29 auf der Liste, sei am selben Tag festgenommen worden. Nähere Einzelheiten wurden zunächst nicht mitgeteilt.
Mutmaßlicher Saddam-Spion festgenommen
Die USA nahmen außerdem einen irakischen Geheimdienstoffizier fest, der angeblich Verbindungen zu einem der Attentäter des 11. September gehabt haben soll. Dies berichtete der n-tv Partnersender CNN. Der Iraker soll angeblich im April 2001 in Prag Mohammed Atta getroffen haben, der als Anführer der Attentäter des 11. September gilt.
Quelle: ntv.de