Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:12 Kanada kündigt Lieferung von 39 gepanzerten Fahrzeugen an +++
Die kanadische Regierung will die Ukraine im Sommer mit 39 gepanzerte Fahrzeuge beliefern. Die Fahrzeuge des kanadischen Herstellers General Dynamics könnten als Krankenwagen, Wartungs- und Bergungsfahrzeuge oder zur Beförderung von Truppen eingesetzt werden, sagt Verteidigungsministerin Anita Anand. Die Lieferung ist Teil eines militärischen Unterstützungspakets für die Ukraine im Wert von 500 Millionen kanadischen Dollar.
+++ 22:22 Tote und Verletzte bei Beschuss in der Ostukraine +++
Beim Beschuss von Orten in der Ostukraine werden erneut mehrere Menschen verletzt oder getötet. In der Region Charkiw sprechen die Behörden von drei Toten und fünf Verwundeten durch russische Angriffe. "Der Feind ist hinterhältig, zielt auf Wohngebiete und zivile Infrastruktur", teilt der regionale Befehlshaber Oleh Synjehubow mit. In den Orten Kramatorsk und Awdijiwka in der Region Donezk sterben den Behörden zufolge zwei Menschen, acht werden verletzt. Russische Angriffe hätten nur zivile Ziele getroffen, erklärt Gouverneur Pawlo Kyrylenko. Die prorussischen Separatisten in der Region Donezk sprechen von einem Toten und elf Verletzten durch ukrainischen Beschuss. Die Berichte aus den Kampfgebieten können nicht unabhängig geprüft werden.
+++ 21:35 Scholz verspricht Solidarität mit Ukraine "so lange wie notwendig" +++
Bundeskanzler Olaf Scholz will die Solidarität Deutschlands mit der Ukraine trotz wachsender wirtschaftlicher Probleme im eigenen Land so lange wie nötig beibehalten. "Ich glaube, dass man immer nur mit der Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger agieren kann", sagte der SPD-Politiker im ZDF. "Aber ich glaube, dass das sehr lange möglich sein wird, und dass wir so lange wie es notwendig ist, die Solidarität mit der Ukraine aus Deutschland heraus aufrecht erhalten können." Deutschland sei auch um seiner selbst willen zu dieser Solidarität verpflichtet, weil in der Ukraine Demokratie und Rechtsstaatlichkeit gegen die russischen Angreifer verteidigt würden.
+++ 20:53 Nach Kritik an Krieg: Russischer Politiker soll sieben Jahre in Haft +++
Wegen der Verbreitung angeblicher Falschinformationen über die russische Armee in der Ukraine soll ein Moskauer Kommunalpolitiker nach dem Willen der Staatsanwaltschaft für sieben Jahre ins Gefängnis. Der Staatsanwalt fordert eine siebenjährige Haftstrafe in einer Strafkolonie für den 60-jährigen Stadtrat Alexej Gorinow, der öffentlich die russische Offensive in der Ukraine kritisiert hatte. Der Staatsanwalt wirft Gorinow bei der Anhörung vor, "falsche Informationen über die Armee verbreitet" und damit "eine große Zahl von Menschen in die Irre geführt" zu haben. Das Motiv des Oppositionspolitikers sei "politischer Hass" gewesen, so der Staatsanwalt.
+++ 20:21 Flüchtlinge aus Ukraine können bestehende Führerscheine nutzen +++
Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sollen während ihrer Zeit in der EU unkompliziert in der Heimat erworbene Führerscheine nutzen können. "Als Reaktion auf die grundlose und ungerechtfertigte militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine sind der Rat und das Europäische Parlament übereingekommen, im Dringlichkeitsverfahren besondere und vorübergehende Maßnahmen in Bezug auf ukrainische Fahrerdokumente einzuführen", teilt die Vertretung der 27 Mitgliedstaaten in Brüssel mit. Die Regelungen sollen den Angaben zufolge insbesondere die Anerkennung und die Verlängerung der Dokumente sowie Überprüfungsverfahren im Fall eines Verlusts oder Diebstahls vereinfachen. Ziel sei es, den Alltag der Menschen in der EU ein wenig leichter zu machen, bis der "inakzeptable Krieg" ein Ende gefunden habe. Wie das EU-Parlament mitteilt, können ukrainische Flüchtlinge unter bestimmten Bedingungen auch Lkw- und Busführerscheine in der EU anerkennen lassen.
+++ 19:43 Putin: Westen kann versuchen, uns auf dem Schlachtfeld zu schlagen +++
Der Westen kann Russlands Präsidenten Wladimir Putin zufolge ruhig versuchen, sein Land militärisch zu besiegen. "Heute hören wir, dass sie uns auf dem Schlachtfeld schlagen wollen", sagt Putin in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache vor hochrangigen Abgeordneten. "Was soll ich sagen, sollen sie es doch versuchen." Es sei auch mehrfach zu hören gewesen, dass der Westen "uns bis zum letzten Ukrainer" bekämpfen wolle. Dies sei zwar eine Tragödie für das ukrainische Volk, "aber es scheint so, als laufe alles darauf hinaus". Dass der Westen Russland "bis zum letzten Ukrainer" bekämpfen wolle, ist ein immer wieder vorgebrachtes Schlagwort der russischen Propaganda.
+++ 19:05 Festgesetzter Frachter mit Getreide wieder in russischen Gewässern +++
Der russische Frachter mit angeblich der Ukraine gestohlenem Getreide an Bord ist nach tagelangem Festliegen in der Türkei wieder in russische Gewässer gefahren. Die "Zhibek Zholy" sei in Richtung des russischen Schwarzmeer-Hafens Kawkas unterwegs, heißt es übereinstimmend aus türkischen Kreisen. Nach Angaben Kiews war der Frachter ursprünglich vom russisch besetzten ukrainischen Hafen Berdjansk aus in See gestochen. An Bord sei von Moskau beschlagnahmtes ukrainisches Getreide. Kiew forderte deshalb von der Türkei nach dem Einlaufen der "Zhibek Zholy" in Karasu am vergangenen Freitag die Beschlagnahmung des Frachters und die Rückgabe der Lieferung. Wegen der nun erfolgten Rückkehr in russische Gewässer zeigt sich das ukrainische Außenministerium "tief enttäuscht" darüber, dass Ankara "die ukrainischen Aufforderungen ignoriert" habe.
+++ 18:37 NASA: Russland besetzt 22 Prozent der Landwirtschaftsflächen der Ukraine +++
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar hat Russland rund 22 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen der Ukraine besetzt. "Der Brotkorb der Welt befindet sich im Krieg", sagt Inbal Becker-Reshef von der US-Raumfahrtbehörde NASA. Sie leitet die Abteilung zur Beobachtung der weltweiten Nahrungsmittelproduktion per Satellit. Die Ukraine lieferte vor dem Krieg fast die Hälfte (46 Prozent) des weltweit gehandelten Sonnenblumenöls, 9 Prozent des Weizens, 17 Prozent der Gerste und 12 Prozent des Mais. Russland besetzt laut den von der NASA ausgewerteten Satellitendaten in der Ukraine aktuell 28 Prozent der Wintergetreidefelder des Landes und 18 Prozent der Sommergetreide- oder Ölsaatenflächen.
+++ 17:58 Polen und Litauen betonen Sicherheit der "Suwalki-Lücke" +++
Die Präsidenten Polens und Litauens heben im Grenzgebiet zur russischen Exklave Kaliningrad die Verteidigungsbereitschaft ihrer Länder hervor. Viele Menschen würden sich heute fragen, ob die von der NATO als "Suwalki-Lücke" bezeichnete Region sicher sei, sagt Polens Präsident Andrzej Duda nach einem Besuch bei der Multinationalen Division Nord-Ost im polnischen Szypliszki. "Sie ist sicher, und das liegt daran, was man hier heute beobachten kann: den täglichen, ruhigen, aber absolut wachsamen Dienst der polnischen, litauischen und NATO-Soldaten." Mit der geplanten Verstärkung der Ostflanke der NATO werde sich die Zahl der in der Region stationierten Soldaten von derzeit 40.000 auf 300.000 erhöhen. Als "Suwalki-Lücke" bezeichnet die NATO einen Korridor auf polnischem und litauischem Gebiet zwischen Belarus und Kaliningrad. Mit dessen Einnahme könnte Russland die Baltenstaaten von den übrigen NATO-Ländern abschneiden.
+++ 17:19 Johnson sichert Selenskyj weitere Unterstützung Londons zu +++
Nach seinem angekündigten Rückzug als britischer Premier sichert Boris Johnson dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die ungebrochene Unterstützung des Vereinigten Königreichs zu. Wie eine Regierungssprecherin sagt, habe Johnson in einem Telefonat versichert, dass Großbritannien so lange wie nötig wichtige "Defensivhilfe" leisten werde. Er werde zudem gemeinsam mit Partnern und Verbündeten daran arbeiten, die russische Blockade von ukrainischen Getreidelieferungen zu lösen. "Er dankte Präsident Selenskyj für alles, was er tut, um für die Freiheit einzutreten, für seine Freundschaft und für die Freundlichkeit des ukrainischen Volkes", sagt die Sprecherin. Im Gegenzug habe Selenskyj dem Premier für sein entscheidendes Handeln an der Seite der Ukraine gedankt.
+++ 16:50 Baerbock: Lassen nicht zu, dass Putin "die Welt in ein Chaos stürzt" +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock richtet am Rande des Treffens der G20-Ressortchefs in Bali scharfe Worte an die Adresse Russlands: "Wir überlassen Russland nicht die internationale Bühne", sagt die Ministerin. "Und vor allen Dingen lassen wir nicht zu, dass der russische Präsident mit seinem Angriffskrieg die Welt in ein Chaos stürzt." Vor allem müsse es jetzt darum gehen, ärmere Länder vor den Folgen des Krieges zu schützen, sagt Baerbock mit Blick auf steigende Preise für Nahrungsmittel und Energie. "Wir werden als G7-Staaten, als stärkste Industrienationen, alles dafür tun, auch wenn wir diesen Krieg nicht verursacht haben, dass die Folgen nicht die Ärmsten dieser Welt treffen."
+++ 16:22 Finnland beschließt Verstärkung der Grenze zu Russland +++
Das finnische Parlament beschließt, die Grenze zu Russland besser zu sichern. Eine Änderung des Grenzschutzgesetzes soll den Bau stärkerer Zäune entlang der 1300 Kilometer langen Grenze erleichtern. So soll der finnische Grenzschutz in die Lage versetzt werden, besser auf "hybride Bedrohungen" reagieren zu können, wie Anne Ihanus, Beraterin im finnischen Innenministerium, sagt. Dazu wird auch das Notstandsgesetz ergänzt. Hinter den Plänen steht die Sorge, Moskau könnte Flüchtlingsbewegungen nutzen, um politischen Druck auf das Nachbarland auszuüben. In einem solchen Fall sollen an der Grenze zu Russland auch Grenzübergänge geschlossen und Sammelstellen für Asylsuchende eingerichtet werden können. Finnland befindet sich derzeit wie Schweden inmitten des Aufnahmeprozesses zur NATO.
+++ 16:01 Kreml bereitet sich "auf das Schlimmste" in Kaliningrad vor +++
Russland bereitet sich nach Angaben des Kremls wegen der EU-Sanktionen "auf das Schlimmste" in seiner Ostseeregion Kaliningrad vor. Es würden über verschiedene Kanäle Gespräche geführt, um das Problem des Warentransits durch das baltische EU-Land Litauen in das russische Gebiet zu lösen, sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow. "Natürlich hoffen wir auf das Beste, aber bereiten uns auf das Schlimmste vor", sagt er der Agentur Interfax zufolge. Güter müssen auf dem Landweg in die russische Exklave Kaliningrad EU-Gebiet passieren. Litauen lässt keine mit Sanktionen belegten Waren mehr durch. Andere Güter und auch Passagiere könnten das Land weiter durchqueren. Russland sieht die Versorgung der von EU-Staaten umgebenen Region gefährdet.
+++ 15:40 Militärexperte Thiele: "Die halbe Welt unterstützt Russland" +++
Der Präsident der Ukraine, Selenskyj, lobt die Waffenlieferungen des Westens und den Unterschied, den sie im Kriegsgeschehen ausmachen. Militärexperte Thiele vermutet dahinter allerdings eher Durchhalteparolen und verweist auf schwindende Ressourcen der Ukraine und die Überlegenheit der "russischen Dampfwalze".
+++ 15:16 Kadyrow feiert sich in bizzarem Video als Selenskyj-Bezwinger +++
Der tschetschenische Präsident Ramsan Kadyrow veröffentlicht ein Video, in dem er sich selbst als Sieger über den ukrainischen Präsidenten feiert. Ein Mann in der Rolle Selenskyjs bittet Kadyrow darin um Vergebung - und darum, in die tschetschenische Militäreinheit der "Kadyrowzy" aufgenommen zu werden. Kadyrow, der sich in dem Video selbst spielt, lehnt das ab: "Die NATO rekrutiert Menschen wie dich. Geh dorthin mit deinem weißen Pulver, da gehörst du hin", sagt er dem Selenskyj-Darsteller, der Handschellen trägt und Kokain an der Nase haben soll.
"Es ist extrem schwierig, sich diesen Mist anzusehen. Aber das Video zeigt das niedrige Niveau seiner Autoren und derjenigen, die darin mitspielen", kommentiert der ukrainische Telegram-Kanal Ukraine Now das Video.
+++ 14:45 Kramatorsk und Slowijansk melden Raketenangriffe +++
Die Behörden der nahe beieinander liegenden Städte Kramatorsk und Slowijansk in der Ostukraine melden russische Angriffe. Im Zentrum von Kramatorsk seien Raketen eingeschlagen und dabei habe es Opfer gegeben, teilt der dortige Bürgermeister über Facebook mit. Weitere Details nennt er nicht. "Bleibt in den Schutzräumen, die Gefahr ist nicht vorbei", fügt er hinzu. Der Bürgermeister von Slowijansk teilt mit, seine Stadt sei unter Beschuss geraten und es seien einige Bewohner verletzt worden. Auch er nennt keine weiteren Details.
+++ 14:20 Lawrow trifft sich mit chinesischem Amtskollegen Wang +++
Chinas Außenminister Wang Yi und sein russischer Kollege Sergej Lawrow führen im Vorfeld des G20-Ministertreffens bilaterale Gespräche. Laut russischem Außenministerium informiert Lawrow Wang dabei "über die Umsetzung der wichtigsten Aufgaben des militärischen Sondereinsatzes in der Ukraine", deren Ziel die "Entnazifizierung" des Landes sei. Beide Parteien waren sich demnach einig, dass einseitige Sanktionen "unter Umgehung der UNO" nicht hinnehmbar seien. Moskau hat die Verwendung des Begriffs Krieg verboten und nennt seinen Überfall auf die Ukraine einen Sondereinsatz.
+++ 13:55 Nach Gleisreparatur: Rumänien kann ukrainisches Getreide schneller transportieren +++
Der rumänische Donauhafen Galati kann nach der Reparatur von Breitspur-Bahngleisen stärker für den Import von Gütern aus der Ukraine verwendet werden. Das teilt Rumäniens Transportminister Sorin Grindeanu mit. Galati liegt unmittelbar an der ukrainischen Grenze. Aus dem ukrainischen Donau-Hafen Reni führen die im ex-sowjetischen Raum üblichen Breitspurgleise nach Galati. Wegen des schlechten Zustandes auf rumänischer Seite mussten bisher Waren aus der Ukraine zum Weitertransport umgeladen werden. Rumäniens Gleise haben die westeuropäische Standardbreite. Wegen des russischen Angriffskrieges sucht die Ukraine Ausweichrouten zum Export ihres Getreides - unter anderem über Rumänien.
+++ 13:41 Sri Lanka bittet Russland um Hilfe +++
Angesichts einer schweren Wirtschaftskrise bittet Sri Lankas Regierung Russland um Hilfe. Präsident Gotabaya Rajapaksa bat seinen russischen Kollegen Wladimir Putin in einem Telefonat unter anderem um einen Kredit zum Kauf von Benzin, wie er auf Twitter schreibt. Ein Mitarbeiter des Energieministeriums in Sri Lanka erklärt, es seien bereits zwei Vertreter russischer Ölfirmen in der Hauptstadt Colombo angekommen. Kremlsprecher Dmitri Peskow bestätigt, dass es bei dem Gespräch am Mittwoch um eine mögliche Hilfe gegangen sei.
+++ 13:30 Moskau kritisiert Hype um inhaftierte US-Basketballerin +++
Russland beschwert sich über den "öffentlichen Hype" der Regierung in Washington um die inhaftierte US-Basketballerin Brittney Griner als nicht hilfreich. Das Aufsehen um Griner "lenke von dem Fall ab" und 'störe', sagt Vize-Außenminister Sergej Rjabkow laut russischen Nachrichtenagenturen. Die USA müssten vielmehr "die Signale, die aus Russland kommen", berücksichtigen. Sein Aufruf erfolgt am Tag der zweiten Anhörung im Prozess gegen Griner, die in Moskau vor Gericht steht. Die 31-Jährige muss mit bis zu zehn Jahren Haft in einer russischen Strafkolonie rechnen. Die Starspielerin der US-Profiliga WNBA war Mitte Februar in Russland festgenommen worden. Nach Behördenangaben fanden Beamte in Griners Gepäck Kartuschen für E-Zigaretten mit Cannabisöl. Die Menge entspricht weniger als einem Gramm Cannabis in fester Form.
+++ 13:09 "'Beste Freunde der Ukraine' gehen": Medwedew bejubelt erwarteten Rücktritt Johnsons +++
Russland bejubelt Medienberichte über den erwarteten Rücktritt des britischen Premierministers Boris Johnson mit Häme. "Die 'besten Freunde der Ukraine' gehen. Der 'Sieg' ist in Gefahr!", schreibt der Vizechef des russischen Sicherheitsrates, Ex-Präsident Dmitri Medwedew, bei Telegram. Johnsons Abgang sei das "rechtmäßige Ergebnis britischer Unverfrorenheit und niveauloser Politik. Besonders auf internationalem Feld", meint Medwedew. Der britische Premier ist ein glühender Unterstützer der ukrainischen Regierung. Laut Medwedew könnten vielleicht weitere Verbündete der Ukraine wegbrechen. "Wir warten auf Neuigkeiten aus Deutschland, Polen und dem Baltikum", so der frühere Staatschef. Allerdings wackeln dort die Regierungen nicht.
+++ 12:44 Kiew dementiert Abschuss von HIMARS-Raketenwerfern +++
Vier US-Mehrfachraketenwerfer vom Typ HIMARS sind in der Ostukraine im Einsatz, Selenskys Truppen loben ihre "Präzision und Tödlichkeit". Was das Artilleriesystem des Herstellers Lockheed Martin ausmacht, erläutert ntv.
+++ 12:30 Ukrainischer Geheimdienst: In Cherson verbrennen Russen Leichen +++
In Cherson verbrennen die russischen Besatzer nach ukrainischen Geheimdienstangaben Leichen, um die Höhe der Verluste zu verschleiern. Wie es auf Twitter heißt, würden in den Außenbezirken der Stadt immer wieder Orte mit verkohlten Überresten von Menschen entdeckt. Die genaue Identifizierung sei "aufgrund der erheblichen Brandschäden" schwierig.
+++ 12:12 Streit um Getreide-Schiff: Kiew bestellt türkischen Botschafter ein +++
Die Türkei lässt nach Darstellung des ukrainischen Außenministeriums ein russisches Schiff mit Getreide an Bord aus der Hafenstadt Karasu auslaufen. Das Schiff sei mit gestohlenem Getreide aus der Ukraine beladen. Dies sei eine "inakzeptable Situation", erklärt das Ministerium in Kiew. Man habe deshalb den türkischen Botschafter einbestellt. Den türkischen Behörden seien Beweise für die Darstellung der Ukraine vorgelegt worden, schreibt Ministeriumssprecher Oleg Nikolenko auf Twitter.
+++ 11:47 Russen greifen Schlangeninsel wieder an +++
Russische Kampfflugzeuge fliegen nach Darstellung des Verteidigungsministeriums in Moskau in der Nacht Angriffe auf die Schlangeninsel im Schwarzen Meer. Russland hat erst kürzlich seine Soldaten von der strategisch wichtigen Insel abgezogen. Die ukrainische Regierung zeigt indes ein Video, in dem die ukrainische Flagge auf der Insel gehisst wird.
+++ 11:27 Russische Fake-Anrufer arbeiten für Rutube +++
Die beiden russischen Komiker, die sich zu den Fake-Videoschalten mit europäischen Bürgermeistern bekannt haben, arbeiten nach eigener Aussage für eine Internetplattform, die dem russischen Staatskonzern Gazprom gehört. Nach ARD-Angaben räumen sie in einem Interview ein, sich durch Gelder der Plattform Rutube zu finanzieren, einer russischen Kopie von Youtube. "Wir arbeiten für Rutube und sind Rutube-Botschafter. Also bekommen wir unser Geld von dort", sagt Alexej Stoljarow alias Lexus dem Magazin "Kontraste". Rutube gehört seit 2008 zu Gazprom-Media - einem von Russlands Staatskonzern Gazprom gegründeten Medienkonzern. Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey hatte kürzlich per Video mit einer Person gesprochen, die zwar wie der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko aussah, aber nicht Klitschko war.
+++ 11:08 Russland darf doch Fracht nach Spitzbergen transportieren +++
Russland darf eine an der norwegischen Grenze gestoppte Frachtladung nun doch zur Insel Spitzbergen transportieren. Norwegen hatte die Lieferung für russische Bergleute zunächst mit Verweis auf die Sanktionen gegen Russland wegen des Kriegs in der Ukraine angehalten. "Wir sind verpflichtet, uns an die Sanktionen zu halten, deshalb mussten wir die Lastwagen stoppen", sagt eine Sprecherin des norwegischen Außenministeriums. "Aber es war nie unsere Absicht, die Menschen in Barentsburg daran zu hindern, die Güter zu bekommen, die sie brauchen." Russland hatte Norwegen vorgeworfen, gegen internationale Verpflichtungen aus dem Vertrag von Paris von 1920 zu verstoßen. Auf Grundlage des Vertrags darf Russland in Nachfolge der Sowjetunion auf Spitzbergen unter anderem Kohle fördern.
+++ 10:49 Russland wirbt offenbar um Soldaten in besetzten Gebieten +++
Die russische Armee soll versuchen, Soldaten in den von ihnen besetzten Gegenden im Osten der Ukraine zu rekrutieren. Laut dem Luhansker Gouverneur Serhij Hajdaj bemühen sich die russischen Besatzer, ihre Armeereserven durch die Rekrutierung von den Einwohnern der eroberten Städte Sjewjerodonetsk und Lyssytschansk aufzufüllen, wie das Portal "Kyiv Independent" schreibt. So gäben die Russen dort inzwischen Stellenanzeigen auf, um einheimische Männer zum Dienst in der russischen Armee zu bringen. Laut dem ukrainischen Generalstab gehen die russischen Verluste seit Beginn des Krieges in die Zehntausende.
+++ 10:31 Kasachstan will sich bei Öltransit von Russland unabhängig machen +++
Kasachstan will nach Angaben von Präsident Kassym-Schomart Tokajew seine Öllieferrouten diversifizieren, um die Abhängigkeit von Russland zu reduzieren. Zuvor hatte ein russisches Gericht das sogenannte Kaspische Pipeline-Konsortium (CPC) angewiesen, die Öllieferungen über das Schwarze Meer für 30 Tage einzustellen. Die Unterbrechung der Lieferungen, die Öl vom riesigen kasachischen Tengis-Feld durch Russland zum Schwarzen Meer transportiert, würde den weltweiten Ölmarkt weiter belasten. Über die CPC-Pipeline wird rund ein Prozent des weltweiten Öls befördert, an ihr sind auch westliche Ölfirmen wie Chevron und Shell beteiligt. Tokajew ordnet nun nach Informationen des Präsidentenamtes eine Studie über den Bau einer Pipeline durch das Kaspische Meer an.
+++ 10:17 "Gerade in diesen Zeiten": Lambrecht will keine Transportpanzer "Fuchs" an Ukraine liefern +++
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht erteilt einer Lieferung von Transportpanzern des Typs "Fuchs" an die Ukraine eine Absage. "Wir unterstützen die Ukraine mit allem, was möglich und verantwortbar ist. Aber wir müssen die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands gewährleisten", teilt die SPD-Ministerin mit. Es sei "unverantwortlich, die Bundeswehr gerade in diesen Zeiten ausplündern zu wollen und sich dabei sogar über den militärischen Ratschlag des Generalinspekteurs ignorant hinwegsetzen zu wollen", so Lambrecht. Zuvor hatte bereits Generalinspekteur Eberhard Zorn - Deutschlands ranghöchster Soldat - erklärt, er sehe keinen Spielraum dafür, der Ukraine die Panzer zu überlassen. Die Unionsfraktion will noch heute mit einem Beschluss des Bundestags eine kurzfristige Lieferung von 200 der Transportpanzer an die Ukraine fordern.
+++ 09:57 Was Russlands Umstellung auf Kriegswirtschaft bedeutet +++
Russland stellt sich auf lange Kämpfe in der Ukraine ein und baut seine Wirtschaft entsprechend um. ntv-Korrespondent Dirk Emmerich erläutert die Hintergründe der Maßnahme und berichtet über weitere Veränderungen der russischen Gesellschaft.
+++ 09:36 Spahn rechnet mit "hartem Winter" für Deutschland +++
Der stellvertretende Vorsitzende der Unions-Bundestagsfraktion, Jens Spahn, erwartet einen "harten und schwierigen Winter" für Deutschland. Im "Frühstart" von ntv sagt er, es könne gut sein, dass bereits ab Ende Juli kein Gas mehr aus Russland geliefert werde. "Die zweite Jahreshälfte 2022, das kann man sicher sagen, wird für Deutschland, für die Bürger, für die Wirtschaft und auch für Europa deutlich härter." Laut Spahn kann sich Deutschland einen Winter ohne Atomstrom und russisches Gas nicht leisten. In Richtung Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sagt Spahn: "Herr Habeck sagt, wir sollen kürzer duschen, weil jede Kilowattstunde zählt. Aber wenn jede Kilowattstunde zählt, dann kann man nicht mitten im Winter drei sicher laufende Kernkraftwerke, die sechs bis sieben Prozent des deutschen Stroms produzieren, abschalten."
+++ 09:23 Kiew: Russland kämpft weiter um Kontrolle von Luhansk +++
Russlands Truppen haben das Gebiet Luhansk laut der ukrainischen Armee noch nicht vollständig erobert. Nach Angaben aus Kiew kämpfen sie weiter um eine Kontrolle der Gegend im Osten der Ukraine. Dazu verlegten die Russen einige ihrer Einheiten, teilt der ukrainische Generalstab mit. Zuvor hatte der Luhansker Gouverneur Serhij Hajdaj erklärt, dass auch nach dem Fall der strategisch wichtigen Stadt Lyssytschansk weiter in Außenbezirken gekämpft werde. Aus Moskau heißt es hingegen seit Tagen, die eigenen Truppen hätten Luhansk komplett unter ihre Kontrolle gebracht.
+++ 09:17 Lawrow zu G20-Treffen eingetroffen +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow trifft zu einem Treffen der Außenminister der G20-Staatengruppe auf Bali ein. An den Beratungen nimmt auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock teil, die am Abend auf der indonesischen Insel ankommen soll. Das Treffen der Gruppe führender und aufstrebender Wirtschaftsmächte wird vom russischen Angriffskrieg auf die Ukraine überschattet.
+++ 09:01 Kadyrow will "Terroristen" in Kiew vernichten +++
Der tschetschenische Präsident Ramsan Kadyrow will in der Ukraine "Terroristen" beseitigen, die dorthin aus aus Tschetschenien geflohen seien. Dies berichtet die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti und bezieht sich auf den Telegram-Kanal Kadyrows. In Luhansk sei das gesamte Gebiet "vom nationalistischen Abschaum" befreit worden, verkündet Kadyrow demnach. "Dies ist zweifellos ein historischer und bedeutender Erfolg für Luhansk, aber zumindest für uns Tschetschenen ist die Sonderoperation noch lange nicht beendet. Wir hoffen inständig, dass man uns die Möglichkeit gibt, notfalls nach Kiew zu gehen und die Überreste der Terroristen, die einst aus der Tschetschenischen Republik entkommen sind, vernichten."
+++ 08:29 ISW: Russland meldet erstmals keine Gebietsgewinne +++
Russland vermeldet offenbar seit dem 3. Juli keine Gebietsgewinne in der Ukraine mehr, wie der Thinktank Institute for the Study of War (ISW) berichtet. Dies unterstütze die Einschätzung des ISW, dass die russischen Streitkräfte weitgehend eine operative Pause eingelegt hätten. Die russischen Streitkräfte führten demnach am Mittwoch nur begrenzte und erfolglose Bodenangriffe durch. Der Thinktank geht allerdings davon aus, dass Russland vor allem für weitere Offensiven die Kampfkraft seiner Soldaten wiederherstellen will.
+++ 08:05 Kiew: Hunderte medizinische Einrichtungen komplett zerstört oder beschädigt +++
Der Krieg in der Ukraine führt zu einer großflächigen Zerstörung der medizinischen Infrastruktur des Landes. Laut ukrainischen Medien berichtet der Gesundheitsminister der Ukraine, Viktor Ljaschko, von 122 vollständig zerstörten und 817 beschädigten medizinischen Einrichtungen. Außerdem seien insgesamt 43 Apotheken zerstört. Nach Schätzungen von Ljaschko muss die Regierung mindestens 1,2 Milliarden Dollar ausgeben, um alle beschädigten oder zerstörten medizinischen Einrichtungen wiederherzustellen.
+++ 07:39 Ardern beklagt "moralisch bankrotten und illegalen Krieg" +++
Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern wirft dem UN-Sicherheitsrat Versagen in seiner Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine vor. Verantwortlich für die Versäumnisse des Sicherheitsrats im Umgang mit der russischen Ukraine-Invasion sei die Tatsache, dass Russland in dem Gremium ein Veto-Recht hat, sagt Ardern in Sydney. Russland nutze seine Position im Sicherheitsrat aus, um eine "moralisch bankrotte Position im Gefolge eines moralisch bankrotten und illegalen Krieges" zu vertreten, sagt die neuseeländische Regierungschefin. Neuseeland werde sich für eine Reform des höchsten UN-Gremiums einsetzen um zu verhindern, dass dessen Werte und Relevanz sinken.
+++ 07:21 Ukrainische Armee: Russland verstärkt Flotte im Schwarzen Meer +++
Russland verstärkt offenbar seine Streitkräfte im Schwarzen Meer. Dies berichtet das Portal "Kyiv independent" unter Berufung auf das Einsatzkommando "Süd" der ukrainischen Streitkräfte. Demnach hat Russland seine Marinepräsenz im Schwarzen Meer mit fünf Raketenträgern, zwei U-Booten und einem einzigen amphibischen Angriffsschiff verstärkt.
+++ 06:56 Kiew: Russen bringen Bewohner von Lyssytschansk in Filtrationslager +++
Bis zu 12.000 Menschen harren noch in der von Russland eroberten und weitgehend zerstörten Stadt Lyssytschansk im Gebiet Luhansk aus. Wie die stellvertretende ukrainische Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk laut der Agentur Ukrinform sagt, hätten sie die Möglichkeit gehabt, die Stadt zu verlassen. Was jetzt mit ihnen passiere, sei leider die traurige Folge, dass sie nicht auf die Behörden gehört hätten. Ihr Schicksal ist laut Wereschtschuk schwierig: "Sie werden in Filtrationslager gebracht", so die Ministerpräsidentin. Hier würde ihr Patriotismus sorgfältig überprüft, es werde nach Tätowierungen geschaut und sogar nach Videos oder Beiträgen auf Facebook, der der ukrainischen Position sehr ähnlich seien.
+++ 06:35 Tausende verabschieden Bayraktar-Drohne in die Ukraine +++
Eine gespendete Drohne ist auf dem Weg in die Ukraine. Wie Andrius Tapinas, Autor und Journalist von Radio Liberty, twittert, verabschieden Zehntausend Menschen die litauische Drohne und wünschen ihr viel Glück im Krieg. Anfang Juni hatten die gerade mal 2,8 Millionen Einwohner Litauens in wenigen Tagen das Geld für den Kauf einer Bayraktar-Drohne gesammelt. Begeistert von der Aktion überließ der türkische Hersteller Baykar Litauen die Kampfdrohne sogar kostenlos, damit das gesammelte Geld für andere Zwecke genutzt werden kann. Auch in Polen sammeln die Bürger inzwischen Geld für den Kauf einer Drohne, die an die Ukraine weitergegeben werden soll.
+++ 06:09 "Ukrainskaja Prawda": Russische Saboteure zurückgeschlagen +++
Eine Gruppe von zehn russischen Saboteuren hat offenbar versucht, die ukrainischen Verteidigungslinien in der Region Cherson zu durchbrechen. Dies berichtet die "Ukrainskaja Prawda" unter Berufung auf das Einsatzkommando Süd der ukrainischen Armee .Der Angriff in der Nähe des Dorfes Dobryanka sei allerdings erfolglos gewesen. Berichten zufolge seien fünf russische Soldaten getötet und einer verwundet worden. Das ukrainische Militär habe außerdem einen T-62-Panzer, zwei Mörsereinheiten, zwei gepanzerte Fahrzeuge und vier weitere Militärfahrzeuge an der südlichen Frontlinie zerstört.
+++ 06:01 Turner-Bund lehnt russische und belarussische Bewerbungen ab +++
Der Deutsche Turner-Bund lehnt eine Kandidatur von Funktionären aus Russland und Belarus beim Wahlkongress des europäischen Verbandes Anfang Dezember ab. "Wir missbilligen, dass sich russische und belarussische Funktionäre für die Wahlen im Europäischen Turnverband aufstellen lassen können", sagt Präsident Alfons Hölzl. European Gymnastics hatte bekannt gegeben, dass sich Funktionäre aus Russland und Belarus um Posten bewerben dürfen. Wegen der von Belarus unterstützten russischen Invasion in der Ukraine seien sowohl Sportler als auch Funktionäre seit dem 4. März bis auf Weiteres von allen Wettkämpfen ausgeschlossen, aber die Verbände seien nicht suspendiert, heißt es zu Begründung.
+++ 05:29 Ukraine-Krieg verändert Werte in Deutschland +++
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine wird die Forschung noch lange beschäftigen. "Es ist unser Anliegen, in die Politik und die Zivilgesellschaft hineinzuwirken", sagt die geschäftsführende Direktorin des Zentrums für Konfliktforschung an der Uni Marburg, Susanne Buckley-Zistel. Die gewandelten Konfliktlagen - national wie international - oder neue Fragestellungen sowie Blickwinkel spiegeln sich in der Arbeit des Zentrums wider. "Natürlich kann man auch an der Friedens- und Konfliktforschung Veränderung der Welt ablesen", so Buckley-Zistel. "Womit wir uns meiner persönlichen Meinung nach auseinandersetzen müssen, ist: Wie verändert der Krieg in der Ukraine Normen und Werte in Deutschland? Errungenschaften von Jahrzehnten in der deutschen Friedenspolitik wurden ganz schnell über den Haufen geworden."
+++ 04:21 Ukraine untersucht 21.000 Kriegsverbrechen +++
Die Ukraine untersucht eigenen Angaben zufolge mehr als 21.000 Kriegsverbrechen, die Russland seit Beginn der Invasion begangen haben soll. Generalstaatsanwältin Iryna Venediktova sagt der BBC, sie erhalte täglich Berichte über 200 bis 300 Kriegsverbrechen. Venediktova räumt ein, dass viele Prozesse in Abwesenheit stattfinden würden, betont aber, dass es "eine Frage der Gerechtigkeit" sei, die Strafverfolgung fortzusetzen. Es sei "nur eine Frage der Zeit", bis russische Soldaten, die Zivilisten getötet, gefoltert oder vergewaltigt haben, "vor Gericht stehen werden".
+++ 02:47 Ukrainischer Friedenspreisträger Zhadan kritisiert deutsche Prominente +++
Serhij Zhadan, ukrainischer Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels, verurteilt die Forderung deutscher Prominenter nach Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland. Der größte Fehlschluss der Leute, die das verlangen, liege darin zu glauben, die Russen wollten verhandeln, schreibt er in der "Zeit". "Wir können unseren Widerstand nicht aufgeben, weil wir sonst vernichtet werden. Wir müssen vom Westen Waffen fordern, weil wir sonst vernichtet werden", so der Schriftsteller. Deutsche Prominente wie Juli Zeh oder Richard David Precht hatten in einem offenen Brief Politiker dazu aufgefordert, den Ukraine-Krieg durch Verhandlungen zu beenden. Dazu schrieb Zhadan: "Indem sie einem falsch verstandenen Pazifismus anhängen - der nach zynischer Gleichgültigkeit stinkt -, legitimieren die Verfasser die Putinschen Propaganda-Narrative, die besagen, dass die Ukraine kein Recht auf Freiheit, kein Recht auf Existenz, kein Recht auf eine eigene Stimme hat, weil ihre Stimme den großen und schrecklichen Putin womöglich reizen könnte." Russland betonte wiederholt, ein Frieden sei nur möglich, wenn Kiew alle russischen Forderungen erfülle.
+++ 01:33 Handwerkerverband will bei Gasnotlage zuerst Freizeitangebote abschalten +++
Der Generalsekretär des Handwerkerverbandes ZDH, Holger Schwannecke, hält bei einer Gasnotlage das Abschalten zuerst von Freizeitangeboten für angemessen. Alle müssten sich fragen, auf was sie zu verzichten bereit wären, damit "andere, wichtige Elemente in den Wertschöpfungsketten weiter mit Gas versorgt werden können", sagt Schwannecke den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Dass hier möglicherweise zunächst Produkte und Angebote von Freizeitaktivitäten als Erstes "vom Netz" genommen werden sollen, halte ich für angemessen in einer solchen Ausnahmelage und angesichts des Ziels, sicherzustellen, dass die Produktion und die Dienstleistungen für die Daseinsvorsorge aufrechterhalten werden können."
+++ 00:28 Selenskyj lobt westliche Artillerie für Treffgenauigkeit +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobt westliche Waffenlieferungen für die ukrainische Armee als enorme Unterstützung im Krieg gegen Russland. So besäße etwa die Artillerie, die die Ukraine von ihren Partnern erhalten habe, große Treffgenauigkeit, sagt er in einer Videobotschaft. Die ukrainische Armee zerstöre damit Depots und andere Ziele, die für die Logistik der Russen wichtig seien. "Und das reduziert das Offensivpotenzial der russischen Armee erheblich. Die Verluste der Besatzer werden mit jeder Woche zunehmen", so Selenskyj.
+++ 23:14 Selenskyj verurteilt "Barbarei": Pädagogische Universität durch russischen Raketenangriff zerstört +++
Die pädagogische Universität der zweitgrößten Stadt Charkiw ist laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj durch einen russischen Raketenangriff zerstört worden. "Das charakterisiert die russische Invasion mit einer Genauigkeit von 100 Prozent. Wenn man definiert, was Barbarei ist, ist dieser Schlag am besten geeignet", sagte Selenskyj. Nur ein "Feind von Zivilisation und Menschlichkeit" könne Raketen auf eine pädagogische Universität abfeuern. Kein Besatzer werde Ruhe haben, beteuert Selenskyj. "Jeder russische Mörder und Vergewaltiger, der in unser Land gekommen ist, wird zur Rechenschaft gezogen. Und es spielt keine Rolle, wie lange es dauert, diese Aufgabe zu erledigen." Kiew werde alles wiederherstellen.
+++ 22:32 Schuhhersteller Ecco nicht mehr dänischer Hoflieferant - Kritik an Russland-Geschäft +++
Der dänische Schuhhersteller Ecco verliert nach mehr als 30 Jahren seinen Status als Hoflieferant des dänischen Königshauses. Das Prädikat Königlicher Hoflieferant laufe am 16. April 2023 ab, "und das Königshaus hat mitgeteilt, dass das Prädikat nicht verlängert wird", teilt das Unternehmen mit. "Eccos Führungsebene nimmt die Entscheidung des Königshauses zur Kenntnis und hat dem nichts hinzuzufügen." Ecco war in den vergangenen Monaten in der Öffentlichkeit dafür kritisiert worden, seine Geschäfte in Russland auch nach dem Einmarsch des Landes in die Ukraine fortgesetzt zu haben. Das hatte das Unternehmen mit der Verantwortung für seine Mitarbeiter begründet. In den 200 Ecco-Geschäften in Russland arbeiten demnach 1800 Menschen. Mehrere dänische Schuhhändler haben die Zusammenarbeit mit Ecco in den vergangenen Monaten eingestellt.
+++ 21:42 Ukraine exportiert bis April mehr Sojabohnen und Sonnenblumenöl nach Deutschland +++
Die Ukraine hat auch nach Beginn des russischen Angriffskriegs Ende Februar noch große Mengen gentechnikfreie Sojabohnen und Sonnenblumenöl nach Deutschland exportiert. In den ersten vier Monaten des Jahres erhält Deutschland direkt aus der Ukraine mit fast 52.000 Tonnen fast die dreifache Menge gentechnikfreier Sojabohnen wie im Vorjahreszeitraum, wie die Union zur Förderung von Proteinpflanzen unter Berufung auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes mitteilt. Die Ausfuhr von Sonnenblumenöl nimmt um 17 Prozent auf rund 43.300 Tonnen zu. Der Export von Raps dagegen bricht ein. Die Menge geht von Januar bis April um 72 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf rund 56.600 Tonnen zurück. Bei der in Kürze anstehenden Ernte sind nach Einschätzung des Verbands erhebliche Einbußen möglich.
+++ 21:06 Scholz mahnt Mineralölkonzerne bei Preisen an +++
Kanzler Olaf Scholz fordert die Mineralölkonzerne auf, steuerliche Entlastungen auch an Kunden weiterzugeben. Es sei "bedrückend" zu sehen, dass einige Firmen derzeit besonders große Gewinne einfahren würden, die aus der Situation entspringen, sagt er im Bundestag. Umso mehr seien die Firmen verpflichtet, dafür zu sorgen, dass Preise nicht durch die Decke schießen, sagt er in Anspielung auf den Tankrabatt.
+++ 20:35 Biden sagt Frau von in Russland inhaftierter Basketballerin Hilfe zu +++
US-Präsident Joe Biden sagt der Ehefrau der in Moskau inhaftierten Basketballerin Brittney Griner zu, sich um eine baldige Freilassung der Olympiasiegerin zu bemühen. In einem Telefonat bietet er Cherelle Griner seine Unterstützung an und verspricht, dass die US-Regierung alle Möglichkeiten ausschöpfe, um Griner nach Hause zu holen, teilt das Weiße Haus mit. Biden liest Cherelle Griner zudem den Entwurf eines Briefes vor, den er an Brittney Griner schicken wird. An dem Gespräch nimmt auch US-Vizepräsidentin Kamala Harris teil. Zuletzt hatte Brittney Griner einen Brief an Biden geschickt und ihn darin persönlich um Hilfe gebeten.
+++ 20:06 Behörden in der Ostukraine raten Zivilisten zur Flucht +++
Angesichts russischer Angriffe fordern die Behörden in der ostukrainischen Region Donezk die Zivilbevölkerung zur Flucht auf. "Russland hat das gesamte Gebiet von Donezk zu einem gefährlichen Hotspot auch für Zivilisten gemacht", teilt Gouverneur Pawlo Kyrylenko per Telegram mit. "Ich rufe alle zur Evakuierung auf! Evakuierung rettet Leben!" Der Bürgermeister der ostukrainischen Stadt Slowjansk, Wadym Ljach, kündigt Busse und Züge zum Transport von Zivilisten in den Westen des Landes an. "Kein Risiko eingehen! Packt zusammen!", teilt Ljach mit. Insgesamt seien seit Beginn der Kämpfe in Slowjansk 17 Menschen getötet und 67 verletzt worden. "Gestern gab es durch Angriffe zwei Tote und sieben Verwundete", erklärt Ljach.
Frühere Entwicklungen des Ukraine-Kriegs können Sie hier nachlesen.
Quelle: ntv.de, ghö/dbe/dpa/rts/AFP