Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:25 Ukraine: Russischer Vorstoß bei Adijiwka gestoppt +++
Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben einen russischen Vorstoß in der Nähe von Awdijiwka im Osten des Landes abgefangen. Allerdings würden sich russische Truppen in einem Gebiet weiter südlich neu formieren. "Unsere Verteidigung hält stand", sagt Militärsprecher Dmytro Lychowjy. "Der Feind unternimmt enorme Anstrengungen, kommt aber überhaupt nicht voran."
+++ 22:13 Litauen schließt sich Tschechiens Munition-Initiative an +++
Litauen wird sich der tschechischen Initiative zur Beschaffung von Artilleriemunition für die Ukraine anschließen und finanziell unterstützen. Dies habe sie ihrem tschechischen Amtskollegen Petr Fiala in einem Telefonat zugesagt, teilt Regierungschefin Ingrida Simonyte in Vilnius mit. Nähere Angaben macht die Ministerpräsidentin des baltischen EU- und Nato-Landes nicht. Tschechien sammelt mit Nachdruck finanzielle Unterstützer für das Vorhaben, große Mengen Artilleriemunition für die Ukraine in Nicht-EU-Staaten zu kaufen. "Litauen wird zu allen internationalen Bemühungen beitragen, die die Ukraine ihrem und unserem Sieg näherbringen", schreibt Simonyte auf X. Außenminister Gabrielius Landsbergis schreibt über den weitergeleiteten Post: "Whatever it takes" (Deutsch: "Was auch immer nötig ist").
+++ 21:39 Washington: Taurus-Leak "durchsichtiges" russisches Manöver zur Spaltung +++
Die US-Regierung stuft die Veröffentlichung des abgehörten Gesprächs zwischen deutschen Offizieren zum Marschflugkörper Taurus als Versuch Russlands ein, den Westen zu spalten. Es handle sich um einen "unverfrorenen und durchsichtigen Versuch der Russen, Zwietracht zu säen", sagt der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby. Moskau wolle damit den Eindruck erwecken, dass "der Westen nicht geeint ist".
+++ 21:04 Abhöraffäre: Sondersitzung des Verteidigungsausschusses am nächsten Montag +++
Der Verteidigungsausschuss des Bundestages will in einer Sondersitzung über die russische Abhöraktion gegen Offiziere der Luftwaffe beraten. Ein Treffen sei am kommenden Montag geplant, wie der Deutschen Presse-Agentur erklärt wurde. Das Treffen sollte demnach Grundlage für eine Unterrichtung des Verteidigungsministers Boris Pistorius durch die Luftwaffe sein. Pistorius hat der russischen Führung in einer Reaktion auf die Veröffentlichung des Audiomitschnitts vorgeworfen, einen Informationskrieg mit dem Ziel einer Spaltung in Deutschland zu führen.
+++ 20:20 Nach Drohnenangriff: St. Petersburgs Gouverneur setzt auf ungewöhnliche "Flugabwehr" +++
Wenige Tage nach einer Drohnenexplosion in Sankt Petersburg, bei der ein Wohnhaus beschädigt wurde, greift Gouverneur Alexander Beglow zu ungewöhnlichen Mitteln, um seine Stadt vor weiteren Gefahren zu schützen. Zusammen mit Metropolit Warsonofij und weiteren Geistlichen der Russisch-Orthodoxen Kirch umrundete der Politiker mit einem Bus die Stadt. Während der "Gebetsfährt" hätten die Männer in ihren Händen Ikonen gehalten und für Wladimir Putin, Patriarch Kirill, Behörden und Bewohner der Stadt gebetet, teilte Sankt Petersburger Metropolie mit. Metropolit Warsonofij hatte ähnliche Gebete bereits mehrmals durchgeführt - 2020 und 2021 flog er mit einem Hubschrauber über Sankt Petersburg, um die Stadt vom Coronavirus zu befreien. Gouverneur Beglow erklärte später, dass es funktioniert habe - die Pandemie sei abgeklungen.
+++ 19:29 Militärs lehren ukrainische Schüler Kampfdrohnen-Flüge +++
Der Krieg ist für ukrainische Kinder längst Alltag. Neben Schutzmaßnahmen geht es dabei auch um konkrete Kriegsführung, wie an einer Schule in Lwiw: Mit Simulatoren, VR-Brillen und Mini-Quadrokoptern lernen die Jugendlichen dort, Kampfdrohnen zu steuern.
+++ 18:47 Polen kritisiert Ungarn und Slowakei wegen Treffen mit Lawrow +++
Polens Regierungschef Donald Tusk kritisiert die Treffen der Außenminister Ungarns und der Slowakei, Peter Szijjarto und Juraj Blanar, mit deren russischem Amtskollegen Sergej Lawrow. Die Zusammenkünfte am Rande eines Diplomatie-Forums am Wochenende im türkischen Antalya seien "nicht nur ein Ausdruck des guten oder schlechten Geschmacks. Dies ist ein weiteres Zeichen der ungarischen Regierung, das wir aus moralischen und politischen Gründen nur schwer akzeptieren können", sagt Tusk nach einem Treffen in Vilnius mit seiner litauischen Kollegin Ingrida Simonyte, die ihrerseits von einer "bedauerlichen Wahl" sprach. "Unsere Kollegen in Bratislava und Budapest beweisen einmal mehr, dass unsere Meinungen zu bestimmten Themen zu unterschiedlich sind. Das Gleiche kann auch über Russland und dessen militärischen Aktionen in der Ukraine gesagt werden", sagt Tusk. Er habe sich beim jüngsten Gipfeltreffen der sogenannten Visegrad-Gruppe vor einigen Tagen "seinen eigenen Eindruck" über die Haltung der politischen Führer zu Russland gemacht. "Dies sind keine optimistischen Beobachtungen oder eine optimistische Meinung", sagt Tusk.
+++ 18:03 Julia Nawalnaja bedankt sich bei trauernden Russen +++
Julia Nawalnaja, die Ehefrau des in Haft ums Leben gekommenen Kremlkritikers Alexej Nawalny, bedankt sich für die Anteilnahme der Russen. Viele fragten sich, warum Alexej niemals aufgegeben habe, schreibt Nawalnaja auf X: "Euch zuliebe, den wunderbaren, mutigen und ehrlichen Menschen, die nun in endloser Reihe stehen, um sich von ihm zu verabschieden." Das sei echte Liebe, schreibt sie. Dazu stellt sie ein Video, das die lange Schlange an Trauernden mit Blumen vor dem Friedhof zeigt, auf dem Nawalny beerdigt wurde.
+++ 17:17 RT-Reporter löchert deutschen Botschafter mit bizarrem Versprecher +++
Russlands Propaganda-Maschinerie schlachtet die Taurus-Leaks genüsslich aus und konstruiert etwa den Vorwurf, Deutschland plane Angriffe auf Ziele in Russland. Selbst das aber gelingt einem Reporter von Russia Today nicht, als er den deutschen Botschafter in Moskau mit Suggestivfragen überfallen will.
+++ 16:45 Tusk fordert EU-weite Sanktionen für Agrarprodukte aus Russland und Belarus +++
Als Reaktion auf die EU-weiten Bauernproteste fordert der polnische Regierungschef Donald Tusk "umfassende Sanktionen" für Agrarprodukte aus Russland und Belarus. "Ich würde es vorziehen, wenn wir als gesamte Europäische Union über Sanktionen gegen Russland und Belarus in Bezug auf Lebensmittel und landwirtschaftliche Erzeugnisse entscheiden würden", sagt Tusk bei einem Besuch in Litauens Hauptstadt Vilnius. Ein gemeinsamer Beschluss der EU sei "effektiver" als einzelne Entscheidungen der Mitgliedstaaten. Er werde dem polnischen Parlament eine Resolution vorschlagen, in welcher die Europäische Kommission aufgefordert wird, "umfassende Sanktionen" gegen den Import der Produkte zu verhängen, sagt Tusk. Dadurch würden die Agrar- und Lebensmittelmärkte in Europa wirksamer geschützt sowie "die Möglichkeiten für den Export ukrainischer Agrarprodukte und Lebensmittel in Drittländer vollständig freigegeben".
+++ 16:05 IAEA-Chef plant Treffen mit Putin +++
Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, will diese Woche Gespräche mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin führen. Wie Grossi sagt, will er mit dem Kremlchef unter anderem über die angespannte Sicherheitslage im russisch besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja sprechen. Das größte Atomkraftwerk Europas werde derzeit mit nur einer einzigen Stromleitung für die Kühlung des Nuklearmaterials versorgt, sagt Grossi. "Das ist eine sehr, sehr prekäre Situation." Grossi will am Dienstag nach Russland aufbrechen.
+++ 15:33 Mehr als 40 Staaten fordern internationale Untersuchung von Nawalny-Tod +++
Nach dem Tod des prominenten Kreml-Kritikers Alexej Nawalny in einem russischen Straflager fordern mehr als 40 Staaten eine unabhängige internationale Untersuchung. Russland müsse eine "unabhängige und transparente internationale Untersuchung seines plötzlichen Todes zulassen", erklärt EU-Botschafterin Lotte Knudsen im Namen von 43 Staaten vor dem UN-Menschenrechtsrat. Der 47-jährige Nawalny war nach Angaben der russischen Behörden am 16. Februar in einem russischen Straflager in der Arktis gestorben, wo er eine 19-jährige Haftstrafe absaß.
+++ 14:56 Brigadier Eder: Taurus-Leak hat Nachteil für Russen +++
Das abgehörte und geleakte Bundeswehr-Gespräch sorgt für Wirbel in Berlin und Europa, wird von Russland ausgeschlachtet und stellt Deutschland in ein schlechtes Licht. Dennoch wundert sich Brigadier Philipp Eder vom Österreichischen Bundesheer, warum Moskau die damit einhergehenden Nachteile in Kauf nimmt.
+++ 14:30 Baerbock: Abhöraktion lückenlos und schnell aufklären +++
Außenministerin Baerbock verlangt rasche und lückenlose Aufklärung der Abhör-Affäre. Zugleich warnt die Grünen-Politikerin bei einem Treffen mit dem Außenminister von Montenegro, Filip Ivanovic, in der Hauptstadt Podgorica: "So wichtig es für uns als Bundesregierung ist, diesen Vorfall jetzt aufzuklären, so klar sind aber die Fakten. Und es kann hier zu keiner Täter-Opfer-Umkehr kommen." Die Bundesaußenministerin betont: "Hätte Russland dieses Land nicht brutalst angegriffen, dann müsste die Ukraine sich auch nicht verteidigen. Dann müssten wir auch keine Waffen liefern, wenn dieser Völkerrechtsbruch von Russland nicht ausgegangen wäre."
+++ 13:58 Baerbock macht sich trotz Scholz' Absage für Taurus stark +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock steht einer möglichen Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper weiter offen gegenüber. Deutschland müsse "alle Mittel" genau prüfen, die der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg zur Verfügung gestellt werden können, sagt Baerbock bei einem Besuch in Montenegro. Zur Lieferung von Taurus gefragt, sagt die Ministerin: "Aus meiner Sicht ist die Faktenlage sehr, sehr klar."
+++ 13:44 Kriegsgegner Nadeschdin gibt vor Präsidentenwahl nicht auf +++
In Russland will der Kriegsgegner Boris Nadeschdin weiter für seine Zulassung zur Präsidentenwahl Mitte März kämpfen. Der Oberste Gerichtshof lehnte seine Beschwerde gegen die Entscheidung der Zentralen Wahlkommission, ihn nicht als Kandidaten zuzulassen, zwar nun ab. Nadeschdin erklärte aber im Anschluss: "Ich höre nicht auf. Ich werde bis zum Ende kämpfen". Er werde die Entscheidung zunächst beim Präsidium des Obersten Gerichtshof anfechten und anschließend beim Verfassungsgericht. Nadeschdin waren bereits im Vorfeld wenig Chancen eingeräumt worden, gegen Amtsinhaber Wladimir Putin antreten zu können.
+++ 13:20 Bundesregierung spricht von "infamer russischer Propaganda" +++
Die Bundesregierung wertet die Taurus-Abhöraffäre als gezielte Beeinflussung der deutschen Gesellschaft und warnt vor Propaganda aus Russland. "Das ist definitiv der Versuch, wie wir ihn ja schon sehr häufig gesehen haben, die Gesellschaft in Deutschland oder auch Europa zu spalten", sagt der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner. "Man kann nur sagen, niemand sollte das Spiel Putins spielen, und man sollte sich auch sehr genau überlegen, was man da in diesem Zusammenhang dann sagt." Behauptungen, nach denen das Gespräch belege, Deutschland bereite einen Krieg gegen Russland vor, nannte er "absurde, infame russische Propaganda".
+++ 12:55 Scholz: "Ich bin Kanzler, deshalb gilt das" +++
Kanzler Olaf Scholz hält trotz aller Kritik auch aus der eigenen Koalition an seinem Nein zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine fest. "Ich bin der Kanzler, und deshalb gilt das", sagte er in einer Fragerunde an einem beruflichen Schulzentrum in Sindelfingen. Er bekräftigte seine Argumentation, die er in der vergangenen Woche erstmals geäußert hatte: "Es kann nicht sein, dass man ein Waffensystem liefert, das sehr weit reicht, und dann nicht darüber nachdenkt, wie die Kontrolle über das Waffensystem stattfinden kann. Und wenn man die Kontrolle haben will und es nur geht, wenn deutsche Soldaten beteiligt sind, ist das völlig ausgeschlossen."
+++ 12:18 Russland stellt Scholz' Kontrolle öffentlich infrage +++
Angesichts der Taurus-Abhöraffäre ist nach Darstellung Moskaus unklar, ob die Bundeswehr auf Geheiß der Bundesregierung oder auf Eigeninitiative agiere, wie der Sprecher des russischen Präsidialamts, Dmitri Peskow, sagt. Es stelle sich die Frage, ob Kanzler Olaf Scholz die Lage unter Kontrolle habe. "Wie kontrollierbar ist die Bundeswehr und wie sehr hat Scholz die Situation im Griff?", so Peskow. "Oder ist es Teil der deutschen Regierungspolitik?" Beide Szenarien seien sehr schlecht.
+++ 12:02 Lettland zählt mehr Migranten an Grenze zu Belarus +++
Mit dem einsetzenden Frühling registriert Lettland wieder mehr Migranten, die vom Nachbarland Belarus aus die Grenze zu dem EU- und NATO-Land überqueren wollen. Die vergangenen Tage zeigten, dass die Zahl der Verstöße wieder zunehme, sagt Grenzschutz-Chef Guntis Pujats. Im März habe es bereits 46 illegale Grenzübertrittversuche gegeben - nach insgesamt 75 im Februar. Wie Polen und Litauen beschuldigt der Baltenstaat den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, in organisierter Form Migranten an die EU-Außengrenze zu bringen, um ein politisches Druckinstrument zu schaffen.
+++ 11:40 Deutscher Botschafter dementiert Einbestellung +++
Der deutsche Botschafter in Russland, Alexander Graf Lambsdorff, weist die Darstellung russischer Medien zurück, er sei im Zuge der Taurus-Abhöraffäre vom russischen Außenministerium einbestellt worden. "Es gab eine Einladung zum Gespräch über verschiedene bilaterale Themen", sagte Lambsdorff der Deutschen Presse-Agentur. Es habe sich aber nicht um eine Einbestellung gehandelt, betonte er. Der Termin war laut Lambsdorff bereits vor der Veröffentlichung des abgehörten Gesprächs geplant.
+++ 11:15 Britischer Ex-Verteidigungsminister nennt Deutschland unzuverlässig +++
Der frühere britische Verteidigungsminister Ben Wallace hat Deutschland nach Bekanntwerden der Taurus-Abhöraffäre als unzuverlässigen Partner bezeichnet. "Wir wissen, dass Deutschland von russischen Geheimdiensten ziemlich durchdrungen ist", zitiert ihn die britische "Times". Das zeige, dass Deutschland weder sicher noch zuverlässig sei.
+++ 10:50 Kreml spricht von "direkter Verwicklung" des Westens +++
Die deutsche Taurus-Abhöraffäre bezeugt nach Darstellung des Kremls die "direkte Verwicklung" des Westens am Krieg in der Ukraine. "Die Aufnahme selbst lässt vermuten, dass die Bundeswehr substanziell und konkret Pläne diskutiert, russisches Territorium anzugreifen", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Es "zeigt einmal mehr die direkte Verwicklung des kollektiven Westens in den Konflikt in der Ukraine". Das Gespräch der Bundeswehroffiziere über Waffenlieferungen an die Ukraine war von Russland aus in Onlinenetzwerken verbreitet worden.
+++ 10:39 CDU-Verteidigungsexperte: Selbst Scholz könnte abgehört werden +++
Deutsche Politiker warnen angesichts der Taurus-Abhöraffäre vor weiteren Abhörskandalen. "Ich halte es für hochwahrscheinlich, dass weitere Mitglieder aus der Bundesregierung und den Ministerien abgehört wurden bis hin zum Kanzler und seinem direkten Umfeld", sagte der CDU-Verteidigungsexperte Roderich Kiesewetter der "Bild"-Zeitung. "Es ist nur eine Frage der Zeit und passenden Gelegenheit, diese zu veröffentlichen, es wird sein, sobald es Russland in den Kram passt." Ziel solcher Aktionen seien "gezielte Kompromate, um Entscheidungsträger zu manipulieren".
+++ 10:09 Munz: Deutschland wird direkte Kriegsbeteiligung vorgeworfen +++
Moskau schlachtet das Taurus-Leak mit seiner ganzen Medienmacht aus. Der Putin-Vertraute Medwedew poltert: "Deutschland bereitet sich auf den Krieg gegen Russland vor." Welche Reaktionen es noch gibt und wie diese einzuordnen sind, berichtet ntv-Korrespondent Rainer Munz aus Moskau:
+++ 09:49 Thorsten Frei nennt Scholz' Kriegspartei-Behauptung "absurd" +++
Der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thorsten Frei, wirft Kanzler Olaf Scholz in der Debatte um die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine die Verbreitung von Falschinformationen vor. "Der Bundeskanzler hat ja zwei Dinge angemerkt, die sich nachweislich als falsch herausgestellt haben", sagte Frei im "ntv Frühstart". "Zum einen hat er gesagt, damit würde Deutschland Kriegspartei werden, was natürlich absurd ist angesichts der Tatsache, welche Waffen wir bisher schon liefern und dass beispielsweise Frankreich und Großbritannien vergleichbare Marschflugkörper heute schon liefern. Und auf der anderen Seite hat er insinuiert, dass deutsches Bundeswehrpersonal notwendig ist, um an der Zielsteuerung mitzuarbeiten. Auch das ist falsch." Das habe der von Russland veröffentlichte Mitschnitt des Gesprächs der Bundeswehrangehörigen eindeutig gezeigt.
+++ 09:25 Gespräch des Botschafters in Moskau schon länger geplant +++
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ist das Gespräch des deutschen Botschafters, Alexander Graf Lambsdorff, im russischen Außenministerium schon länger im Voraus geplant gewesen - und nicht erst jetzt eilig angesetzt worden. Weder die Pressestelle noch der Botschafter selbst sind für eine Stellungnahme erreichbar.
+++ 09:19 Strack-Zimmermann: Genau das will Putin +++
Angesichts der Abhöraffäre bei der Luftwaffe ruft die FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann zu besonnener Aufklärung auf. "Wir müssen ein bisschen aufpassen, dass wir jetzt nicht alle übereinander herfallen", sagte sie im ZDF-"Morgenmagazin". "Denn genau das will Wladimir Putin, dass wir jetzt sozusagen uns an den Hals gehen." Es sei keine Überraschung, dass Deutschland abgehört werde. Dennoch sei es eine "kleine Offenbarung, dass Russland mitgehört" habe. "Da müssen natürlich die Institutionen in der Bundesrepublik sehr genau hinschauen, inwieweit sind wir eigentlich auf diese hybriden Angriffe technisch wirklich vorbereitet."
+++ 08:41 Ukrainischer Geheimdienst meldet Cyberattacke auf russisches Verteidigungsministerium +++
Der ukrainische Militärgeheimdienst hat sich nach eigenen Angaben Zugriff auf die Server des russischen Verteidigungsministeriums verschafft - und damit Zugang zu einem Großteil von geheimen Dokumenten. Betroffen von der Operation von Cyberspezialisten sind demnach Befehle und Berichte, die in 2000 Einheiten zirkulierten, sowie Software für Verschlüsselung und Informationssicherheit.
+++ 08:02 Russland bestellt offenbar deutschen Botschafter ein +++
Das russische Außenministerium bestellt den deutschen Botschafter ein. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti unter Berufung auf einen Insider. Hintergrund ist demnach offenbar die vertrauliche Diskussion unter Bundeswehroffizieren über einen möglichen Taurus-Einsatz, deren Mitschnitt Russland veröffentlicht hat.
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+++ 07:52 Russland meldet Explosion an Zugbrücke +++
Nahe der russischen Stadt Samara hat es einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti zufolge eine Explosion an einer Eisenbahnbrücke gegeben. Die Agentur beruft sich auf Einsatzdienste. Über Opfer und Hintergründe ist nichts bekannt. Im Juli hatte es in Samara eine Explosion in einer Raffinerie gegeben, die nach russischen Angaben durch einen Sprengsatz verursacht wurde.
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+++ 07:38 Russlands Einfluss in Afrika alarmiert Ministerin Schulze +++
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze warnt zu Beginn ihrer Reise nach Westafrika vor islamistischem Terror und russischem Einfluss in der Region. "Die sich ausbreitenden Terrorgruppen und der wachsende russische Einfluss in der Region haben das Potenzial, eine ganze Region in Europas Nachbarschaft zunehmend zu destabilisieren", sagte die SPD-Politikerin. Schulze fliegt heute für politische Gespräche nach Burkina Faso, wo sie unter anderem Projekte besuchen will, die Ausbildungsplätze und Medienkompetenz gegen Desinformation für die junge Bevölkerung schaffen sollen.
+++ 07:18 Russland täuscht Interesse an Verhandlungen laut Experten nur vor +++
Nach Einschätzung der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) handelt es sich bei allen russischen Äußerungen, die darauf hindeuten, dass Russland an Friedensverhandlungen interessiert ist oder war, höchstwahrscheinlich um den Versuch, Interesse vorzutäuschen. Das Ziel demnach: den Westen zu Zugeständnissen in Bezug auf die ukrainische Souveränität und territoriale Integrität zu bewegen sowie der Ukraine und dem Westen die Verantwortung für Verhandlungen aufzubürden.
+++ 07:04 Baerbock will Balkanstaaten schnell in EU holen +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock mahnt angesichts der russischen Einflussnahme zur Entschlossenheit bei der Unterstützung der Westbalkanstaaten auf ihrem Weg in die EU. "Dass wir den sechs Staaten der Region auf ihrem Weg in die Europäische Union mit aller Kraft unter die Arme greifen, ist spätestens angesichts Russlands brutalem Imperialismus zur geopolitischen Notwendigkeit geworden", sagte Baerbock vor ihrer Abreise nach Montenegro und Bosnien und Herzegowina. Sie forderte gemeinsame Anstrengungen, um Flanken zu schließen, die Russland für Destabilisierung, Desinformation und Unterwanderung nutzen könne.
+++ 06:35 Klingbeil: Macrons öffentliche Spekulation war falsch +++
Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil verteidigt das Nein der Bundesregierung zur Lieferung von Taurus-Systemen an die Ukraine. "Es ist richtig, dass der Bundeskanzler ein Stoppschild gesetzt hat. Wir werden nicht selbst Kriegspartei", sagte Klingbeil dem Mediendienst Table Media. Dass der französische Präsident Emmanuel Macron öffentlich über den Einsatz von Bodentruppen spekuliert habe, sei falsch gewesen. "Ich hätte mir gewünscht, dass Macron diese Vorschläge intern macht und es nicht gleich eine öffentliche Debatte gibt." Klingbeil verwies auf die Angst der Deutschen vor einem schleichenden Kriegseintritt.
+++ 06:17 NATO-Truppen trainieren in Polen Flussüberquerung +++
Im Rahmen einer gemeinsamen Militärübung wollen Soldaten aus mehreren NATO-Ländern heute die Weichsel in Polen überqueren. Die Übung mit dem Namen "Dragon 24" am längsten Fluss Polens findet auf Höhe des Ortes Korzeniowo etwa 100 Kilometer südlich von Danzig statt. Insgesamt sind nach Angaben der polnischen Streitkräfte 20.000 Soldaten aus zehn NATO-Ländern beteiligt, davon 15.000 aus Polen. Die Überquerung der Weichsel mit dem Bau einer Ponton-Brücke ist ein Test für die Zusammenarbeit der Streitkräfte zu Land, zu Wasser, in der Luft und im Cyberraum. Die Übung ist Teil eines Großmanövers, das die NATO zur Abschreckung Russlands an ihrer Ostflanke abhält.
+++ 06:01 Frankreich unterstützt Ukraine mit 3,8 Milliarden Euro +++
Das französische Verteidigungsministerium legt Zahlen zur Militärhilfe für die Ukraine offen. Insgesamt hat Frankreich demnach etwa 2,615 Milliarden Euro für Militärhilfen gezahlt. Einschließlich einer Spende in Höhe von 1,2 Milliarden Euro für den Europäischen Friedensfonds sind es mehr als 3,8 Milliarden Euro. Neben Waffen, Ausrüstung und entsprechender Wartung stellte Frankreich zudem Kapazitäten für die Ausbildung von rund 10.000 ukrainischen Soldaten zur Verfügung. Die entsprechende Liste der militärischen Hilfen umfasst rund 50 Posten, darunter auch unbemannte Flugzeuge.
+++ 05:30 Litauischer Verteidigungsminister trifft Pentagon-Chef +++
Wie das litauische Verteidigungsministerium mitteilt, reist der litauische Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas zu einem geplanten Treffen mit US-Verteidigungsminister Lloyd Austin in die Vereinigten Staaten. Anusauskas und Austin werden die bilaterale Sicherheitszusammenarbeit erörtern, darunter auch die Präsenz von US-Truppen in Litauen. Auch die Militärhilfe für die Ukraine wird auf der Tagesordnung stehen. "Der Schwerpunkt wird auch auf der Unterstützung der Ukraine liegen, da die US-Militärhilfe für die Ukraine weiterhin von entscheidender Bedeutung ist", teilt das litauische Verteidigungsministerium mit.
+++ 03:54 Russisches Spionagenetz gewinnt offenbar an Einfluss +++
Wie das "Wall Street Journal" (WSJ) berichtet, hat das russische Spionagenetz seit den Anfängen der umfassenden Invasion in der Ukraine an Größe und Einfluss gewonnen. Als sich herausstellte, dass der Förderale Sicherheitsdienst (FSB) die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine unterschätzte, stellte der russische Präsident Wladimir Putin viele Spitzenbeamte unter Hausarrest. Auch Europa wies Hunderte von Diplomaten aus, die der Spionage verdächtigt wurden. Nun, so berichtet das WSJ, glauben europäische Sicherheitsexperten, dass der Auslandsgeheimdienst FSB in der Lage war, seine Reihen wieder aufzufüllen und seine Effektivität wiederzuerlangen.
+++ 02:46 Krimbrücke wieder gesperrt +++
Die russischen Behörden sperren wieder die Krimbrücke. Bereits am Vortag kam es zur Sperrung, nachdem Berichte über Explosionen in Feodosia die Runde gemacht hatten. Später erklärte das russische Verteidigungsministerium, russische Streitkräfte hätten in der Nacht 38 ukrainische Drohnen über der besetzten Krim abgefangen. Für die aktuelle Sperrung gibt es bisher noch keine Begründung.
+++ 01:33 Russland greift acht Gemeinden im Gebiet Sumy an +++
Russische Streitkräfte haben am Sonntag fast 30 Mal auf die Grenze des Gebiets Sumy geschossen und dabei acht Gemeinden getroffen, teilt die regionale Militärverwaltung mit. Die Angriffe verursachten 130 Explosionen in dem Gebiet. Die Gemeinden Chotin, Yunakivka, Krasnopillia, Seredyna-Buda, Velyka Pysarivka, Shalyhyne, Esman und Bilopillia gerieten unter Beschuss. Den ganzen Tag über wurde die Grenzregion mit Artillerie-, Drohnen-, Mörser-, Granaten- und Raketenangriffen beschossen. Die russischen Streitkräfte warfen außerdem 37 Minen auf Velyka Pysarivka ab. Verletzte oder Schäden an der zivilen Infrastruktur hat die Militärverwaltung nicht gemeldet.
+++ 00:11 Rettungsaktionen in Odessa nach russischem Drohnenangriff beendet +++
Die Such- und Rettungsmaßnahmen in einem Wohnhaus, das bei einem russischen Drohnenangriff am 2. März getroffen wurde, bei dem zwölf Zivilisten, darunter fünf Kinder, getötet wurden, sind nun abgeschlossen, teilt das ukrainische Innenministerium via Facebook mit. "Während wir die Besatzer an der Front besiegen, kämpfen sie weiter gegen Zivilisten, sie kämpfen gegen Kinder."
+++ 22:13 Selenskyj: "Es ist eine Frage des Überlebens - nicht nur für die Ukraine" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert eindringlich mehr Unterstützung des Westens im Kampf gegen Russland ein. Er verweist in seiner allabendlichen Videoansprache auf die getöteten und verletzten Zivilisten bei den jüngsten russischen Angriffen am Wochenende. Allein in Odessa am Schwarzen Meer wurden zwölf Menschen getötet; in Kurachowe im Osten des Landes 16 Menschen verletzt. "Kein Staat in Europa hätte einem solchen Druck und Übel alleine standhalten können", sagt Selenskyj mit Blick auf weitere russische Angriffe der vergangenen Tage. "Und deshalb ist es wichtig, dass wir jetzt alle zusammenstehen - alle, die das Leben wertschätzen und die nicht wollen, dass dieser Terror auf andere Nationen übergreift."
Alle führenden Politiker und internationalen Organisationen müssten auf das Vorgehen Russlands und von Kremlchef Wladimir Putin mit aller Härte reagieren. "Putin will keinen Frieden - er will nur Krieg und Tod", sagt Selenskyj. "Es ist ihm egal, wen er tötet, sein Hauptziel ist die Zerstörung - zuerst die Ukraine und die Ukrainer. Und dann Sie, liebe Partner." Selenskyj sagt weiter: "Deshalb ist es eine Frage des Überlebens - nicht nur für die Ukraine -, dass die Welt auf das russische Böse reagiert und zurückschlägt." Der Krieg müsse für Russland hoffnungslos werden. "Das russische Böse sollte nicht durch schwache Entscheidungen, Lieferverzögerungen oder Unentschlossenheit ermutigt werden."
+++ 21:39 Linken-Chefin Wissler: Taurus jetzt erst recht nicht liefern +++
Die Linken-Parteichefin Janine Wissler sieht in der Taurus-Abhöraffäre einen weiteren Grund, den Marschflugkörper nicht an die Ukraine zu liefern. "Inhaltlich zeigen die Gespräche noch einmal sehr deutlich, dass die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern brandgefährlich wäre", sagt Wissler dem "Spiegel". Mögliche Angriffe "bis nach Moskau" könnten "eine beispiellose Eskalationsspirale auslösen", warnt sie. Wissler fordert zudem die Aufklärung des Vorgangs. "Es ist gefährlich, die Bundeswehr mit dreistelligen Milliardenbeträgen auszustatten, wenn sie nicht einmal in der Lage ist, eine Videokonferenz abhörsicher abzuhalten", sagt die Linken-Chefin mit Verweis auf das Sondervermögen Bundeswehr in Höhe von 100 Milliarden Euro.
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Quelle: ntv.de, chl/tkr/dpa/AFP/rts/AP