Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:40 Sunak attackiert Putin +++

Drei Tage vor dem G20-Gipfel in Indonesien greift der britische Premierminister Rishi Sunak den russischen Präsidenten Wladimir Putin scharf an. "Putins Krieg hat weltweit für Verwüstung gesorgt, Leben zerstört und die internationale Wirtschaft in Turbulenzen gestürzt", so Sunak vor einer seiner ersten Auslandsreisen. Das Gipfeltreffen auf der Insel Bali werde kein "business as usual" sein. "Wir werden Putins Regime zur Rede stellen und dessen völlige Verachtung für internationale Zusammenarbeit und den Respekt für Foren wie die G20 offenlegen", kündigt Sunak an. Putin kommt nicht selbst zu dem Gipfel, sondern lässt sich von Außenminister Sergej Lawrow vertreten.

+++ 22:31 Scholz beginnt viertägige Asien-Reise - G20-Gipfel ohne Putin +++
Bundeskanzler Olaf Scholz ist am Abend zur bisher längsten Dienstreise seiner Amtszeit aufgebrochen. In den nächsten vier Tagen will er zunächst die südostasiatischen Länder Vietnam und Singapur besuchen, um schließlich auf der indonesischen Insel Bali am G20-Gipfel der wichtigsten Wirtschaftsmächte teilzunehmen. Dort wird er unter anderen mit US-Präsident Joe Biden und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping über den Ukraine-Krieg, die Energie- und die Ernährungskrise sowie die Lage der Weltwirtschaft beraten. Der russische Präsident Wladimir Putin hat seine Teilnahme abgesagt und schickt Außenminister Sergej Lawrow.

+++ 21:40 Behörden von Cherson verhängen eine Ausgangssperre +++
Die Behörden der Stadt Cherson haben eine abendliche und nächtliche Ausgangssperre verhängt, um die Sicherheit der Einwohner zu gewährleisten, sagt der Leiter der regionalen Militärverwaltung, Jaroslaw Januschewitsch, in einer Videobotschaft. "Unsere Aufgabe ist es, die Sicherheit Ihres Lebens zu gewährleisten. Deshalb sind wir gezwungen, ab heute eine Ausgangssperre von 17 Uhr bis 8 Uhr morgens zu verhängen. Die entsprechende Anordnung wurde vom Leiter der Militärverwaltung der Stadt Cherson unterzeichnet", sagt er. Januschewitsch warnt auch, dass das Verlassen und Betreten der Stadt aufgrund der Minenräumung eingeschränkt wird.

+++ 20:47 Selenskyj: Werden Befreiung besetzter Gebiete fortsetzen +++
Nach der Rückeroberung der südukrainischen Gebietshauptstadt Cherson kündigt Präsident Wolodymyr Selenskyj die Befreiung weiterer derzeit von Russland besetzter Gebiete an. "Wir vergessen niemanden, wir werden niemanden zurücklassen", sagt Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Auch auf der bereits 2014 von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim werde irgendwann wieder die ukrainische Flagge wehen, verspricht der Staatschef.

+++ 20:04 Russland stellt Bedingungen für Verlängerung von Getreide-Abkommen +++
Eine Woche vor dem Auslaufen des Abkommens zum Export ukrainischen Getreides zeichnet sich keine Verlängerung des für die globalen Lebensmittelpreise wichtigen Vertrages ab. Zwar seien die Gespräche mit Vertretern der Vereinten Nationen in Genf nützlich gewesen, aber die Frage einer Verlängerung sei weiter offen, zitiert die russische Nachrichtenagentur TASS den stellvertretenden Außenminister Sergej Werschinin. Er fordert, die staatliche russische Rosselchos-Bank müsse von den westlichen Sanktionen ausgenommen und wieder an das internationale Zahlungssystem Swift angeschlossen werden. Vorher könne es keine Fortschritte geben.

+++ 19:25 Russische Besatzer räumen ukrainische Staudamm-Stadt Nowa Kachowka +++
Nach dem Truppenrückzug vom rechten Ufer des Flusses Dnipro in der südukrainischen Region Cherson kündigen die russischen Besatzer nun auch eine Evakuierung der Staudamm-Stadt Nowa Kachowka auf der anderen Flussseite an. Die Verwaltung von Kachowka ziehe sich zusammen mit den Bürgern der Stadt an einen sicheren Ort zurück, teilt der örtliche Besatzungschef Pawel Filiptschuk nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass in einer Rede an die Bevölkerung mit. Er ruft die Menschen in einer festgelegten Zone von 15 Kilometern auf, ihre Wohnungen zu verlassen. Befürchtet wird, dass der Staudamm durch Beschuss zerstört und das Gebiet überflutet werden könnte. Russen und Ukrainer werfen sich seit Wochen gegenseitig vor, eine solche Provokation zu planen. Die ukrainischen Streitkräfte hätten die Verwaltung von Kachowka als Ziel "Nummer eins für einen Terroranschlag" in der Region ausgemacht, behauptet Filiptschuk. Die Ukraine weist Sabotageabsichten zurück.

+++ 18:40 Putin spricht mit Raisi über Ausbau von Wirtschaftsbeziehungen +++
Kremlchef Wladimir Putin und Irans Präsident Ebrahim Raisi haben über den weiteren Ausbau der Beziehungen ihrer beiden von westlichen Sanktionen betroffenen Länder gesprochen. In dem Telefonat am Samstag habe der Fokus auf der "Zusammenarbeit in den Bereichen Politik, Handel und Wirtschaft" gelegen, teilt der Kreml anschließend mit. Der Iran unterhält gute Beziehungen zu Moskau und war zuletzt für die Unterstützung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine in die Kritik geraten. Vor rund einer Woche hatte Teheran erstmals zugegeben, an Russland auch Kampfdrohnen geliefert zu haben. Die Islamische Republik habe Russland noch vor Kriegsbeginn Ende Februar eine begrenzte Anzahl von Drohnen zur Verfügung gestellt, hieß es.

+++ 18:01 Blinken bekräftigt: Ukraine hat freie Hand bei Verhandlungen +++
Die Ukraine soll nach Angaben von US-Außenminister Antony Blinken allein über Zeitpunkt und Gegenstand möglicher Verhandlungen mit Russland entscheiden. Blinken bekräftigt diese Position der USA nach Angaben des Außenministeriums bei einem Treffen mit seinem ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba am Rande des Gipfels des südostasiatische Staatenbundes Asean in Kambodscha.

+++ 17:25 Türkei: Moskau schränkt Schiffsverkehr durch Kertsch-Meerenge ein +++
Russland wird es im Ausland beladenen Schiffen nach türkischen Angaben nicht länger erlauben, die Straße von Kertsch in Richtung des Asowschen Meeres zu durchqueren. "Die Durchfahrt von Schiffen, die außerhalb des russischen Territoriums beladen worden sind, ist durch die Straße von Kertsch nach Norden verboten", teilt die zuständige Stelle des türkischen Verkehrsministeriums auf Twitter mit. Der Hinweis sei von der russischen Seite gekommen, sagt ein Ministeriumssprecher, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Aus Moskau gibt es zunächst keine Stellungnahme.

+++ 16:51 Bundesagrarminister Özdemir lobt Ausbau von Transportwegen in die Ukraine +++
Bundesagrarminister Cem Özdemir lobt EU-Pläne, gemeinsam mit Partnern eine weitere Milliarde Euro in Verkehrswege in die Ukraine zu investieren. "Diese Alternativrouten sind echte Lebensadern: Die Agrarexporte sichern der Ukraine wichtige Einnahmen, beruhigen die Weltmärkte für Getreide und machen so weltweit Millionen Hungernde satt", sagt der Grünen-Politiker. Er und sein ukrainischer Kollege Mykola Solskyj suchten nach einer Lösung, wie Getreide gezielt Staaten zugutekommen könne, in denen der Hunger besonders groß sei. Vor dem Angriff Russlands hatte die Ukraine vor allem über seine Schwarzmeerhäfen Handel betrieben. Diese können nur noch für ausgewählte Agrarprodukte genutzt werden, weil es für andere Transporte keine Sicherheitsgarantien gibt.

+++ 16:27 Lambrecht: Einsatzbereite Bundeswehr "dringender denn je" +++
Zum 67. Jahrestag der Bundeswehr-Gründung werden im Verteidigungsministerium rund 400 neue Soldaten feierlich in die Truppe aufgenommen. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht sagt bei der Veranstaltung in Berlin zu den Rekrutinnen und Rekruten, sie legten ihr Gelöbnis in einer Zeit ab, "die von einer überwunden geglaubten Unsicherheit gezeichnet ist, geprägt auch von der Sorge vor einem Flächenbrand in Europa". Krieg in Europa sei heute wieder eine relevante, vielleicht sogar die größte Bedrohung für Freiheit und Demokratie. Die SPD-Politikerin dankt den Soldatinnen und Soldaten, spricht von einem "neuen Blick" auf die Bundeswehr und Rückhalt in der Bevölkerung. Die große Skepsis, die der Truppe lange Zeit entgegengeschlagen sei, sei heute ein Relikt der Vergangenheit.

+++ 15:48 Richter berichtet aus Mykolajiw: "Komplette Häuserwand wurde hier weggesprengt" +++
Im südukrainischen Mykolajiw schlagen russische Raketen in ein Wohnhaus ein. Mindestens sechs Menschen kommen bei dem Angriff ums Leben, zurück bleiben Chaos und schwere Verwüstungen. ntv-Reporter Stephan Richter ist in Mykolajiw und berichtet über die Lage vor Ort.

+++ 15:04 Ukrainische Polizisten und Rundfunksender nehmen Arbeit in Cherson wieder auf +++
Ukrainische Polizisten und Rundfunksender kehren nach dem Abzug russischer Truppen offenbar nach Cherson zurück. Nationale Fernseh- und Radiosendungen werden nach ukrainischen Angaben wieder ausgestrahlt. Der Chef der Nationalen Polizei der Ukraine, Ihor Klymenko, sagt in einem Facebook-Beitrag, dass etwa 200 Beamte in der Stadt im Einsatz seien, Kontrollpunkte errichteten und Beweise für mögliche Kriegsverbrechen dokumentierten. Polizeiteams arbeiteten auch daran, Blindgänger zu identifizieren und zu neutralisieren.

+++ 14:31 Erdogan: Türkei setzt weiter auf Friedensgespräche +++
Die Türkei setzt sich Präsident Recep Tayyip Erdogan zufolge weiter für einen Friedensdialog zwischen Russland und der Ukraine ein. "Wir arbeiten daran, hier einen Friedenskorridor zu schaffen, so wie wir es beim Getreidekorridor getan haben", sagt Erdogan laut türkischen Medien. "Wir denken, dass der beste Weg dafür ein Weg vom Dialog zum Frieden ist." Die Meinung der Ukraine sei dabei wichtig. Zugleich warf Erdogan den USA und anderen westlichen Ländern vor, die Führung in Moskau zu provozieren. Der staatliche Rundfunksender TRT und andere Medien zitiert ihn mit den Worten: "Der Westen und insbesondere die USA greifen Russland anscheinend endlos an", ohne näher darauf einzugehen, was er damit meine. "Natürlich leistet Russland angesichts all dessen großen Widerstand."

+++ 14:00 Wassermelone wird zum Siegessymbol in Cherson +++
Neben den Ukrainern ist in Cherson auch ein ganz spezielles Siegessymbol auf dem Vormarsch: die Wassermelone. In sozialen Netzwerken kursieren Videos, die zum Beispiel einen ukrainischen Soldaten zeigen, der eine der Früchte in der Hand hält und euphorisch bejubelt wird. Denn die Region mit ihren warmen Sommern ist bekannt für besonders köstliche Wassermelonen. Dass das beliebte Obst in der vergangenen Saison in die Hände der russischen Besatzer fiel, schmerzte die Ukrainer auch finanziell, denn die Früchte sind ein wichtiges Handelsprodukt. Der Sieg über die gleichnamige Gebietshauptstadt steht für die Ukrainer symbolisch für die Rückeroberung der gesamten Region - und damit auch der Melonen-Felder. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 13:40 Luftalarm fast in der gesamten Ukraine +++
Der Rückzug russischer Truppen aus Cherson bedeutet keine Pause vom Krieg - das belarussische Oppositionsmedium Nexta meldet aktuell Luftalarm für fast die gesamte Ukraine:

+++ 13:15 Einwohner von Cherson im Freudentaumel +++
Der Vizechef des ukrainischen Präsidialamts, Kyrylo Tymoshenko, zeigt bei Telegram Fotos aus dem befreiten Cherson. Die Einwohner begrüßen die ukrainischen Truppen darauf freudig. Acht Monate lang hätten die Menschen darauf gewartet, schreibt Tymoshenko.

+++ 12:50 Russland zeigt Militärübungen in Belarus +++

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(Foto: AP)

Das russische Verteidigungsministerium hat Bilder von einem Training russischer Truppen in Belarus veröffentlicht. Die Kampfausbildung werde bei Tag und Nacht durchgeführt, heißt es auf der Internetseite. Personal und Ausrüstung seien per Zug in das Land geliefert worden.

+++ 12:26 Blinken verspricht Ukraine Unterstützung "so lange wie nötig" +++
Die USA sagen der Ukraine im Krieg mit Russland dauerhafte Unterstützung zu. Bei einem Treffen mit seinem ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba am Rande des Asean-Gipfels sagt US-Außenminister Antony Blinken, die Erfolge um Cherson seien ein weiteres Zeugnis für den bemerkenswerten Mut der Streitkräfte und des Volkes der Ukraine wie auch für die starke Unterstützung durch die USA und die Welt. Die sicherheitstechnische, humanitäre und wirtschaftliche Hilfe werde "so lange wie nötig" fortgesetzt.

+++ 11:59 Ukraine meldet Beschuss von Saporischschja und Sumy +++
Russische Truppen haben nach ukrainischen Angaben am Freitag 21 Orte in der Region Saporischschja beschossen. Wohnungen und Infrastruktur seien zestört worden. Am Samstagmorgen sei zudem in der Region Sumy Seredyna-Buda an der Grenze zu Russland mit Mehrfachraketenwerfern angegriffen worden. Das berichtet die ukrainische staatliche Nachrichtenagentur Ukrinform unter Berufung auf die jeweiligen militärischen Gebietsverwaltungen.

+++ 11:32 Russische Soldaten flüchten in eiskalten Dnipro +++
Der Abzug russischer Truppen in der Region Cherson läuft offenbar chaotisch ab. Einzelne Soldaten springen in den eiskalten Fluss Dnipro, um sich vor ukrainischen Truppen in Sicherheit zu bringen, wie ntv-Reporterin Nadja Kriewald aus Lwiw berichtet:

+++ 11:09 Munz: Atomwaffeneinsatz unwahrscheinlicher geworden +++
Aus der EU heißt es, Russland könnte beim kommenden G20-Gipfel in Indonesien eine Erklärung gegen den Einsatz von Atomwaffen unterzeichnen. ntv-Reporter Rainer Munz mahnt, man dürfe sich nicht auf die Einhaltung solcher Vereinbarungen durch den Kreml verlassen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Russland Atomwaffen einsetzt, sei aber gesunken:

+++ 10:45 Video soll Zerstörung einer Brücke in Cherson zeigen +++
In den sozialen Netzwerken kursiert ein Video, mit dem Russland offenbar die Zerstörung einer Brücke beim Kachowka-Staudamm in der Region Cherson demonstrieren will:

+++ 10:21 Ukraine kann mit Spenden aus Litauen Marinedrohne kaufen +++
In Litauen wurden 250.000 Dollar für eine Marinedrohne für die ukrainische Armee gesammelt. Das berichtet laut der staatlichen Nachrichtenagentur Ukrinform der ukrainische Digitalminister Mychajlo Fedorow. Damit werde zum ersten Mal mit im Ausland gespendetem Geld eine Marinedrohne gekauft.

+++ 09:54 Mine detoniert unter ukrainischem Militärfahrzeug +++
Nach dem Abzug russischer Truppen aus Cherson warnt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vor der Gefahr durch zurückgelassene Munition und "Tausende" Sprengfallen in der Region. Den Insassen eines ukrainischen Militärfahrzeuges wird solch eine Mine zum Verhängnis, Luftaufnahmen halten die Explosion fest:

+++ 09:34 Ukraine meldet Beschuss von Dnipropetrowsk +++
Russische Truppen haben nach ukrainischen Angaben in der Nacht die Region Dnipropetrowsk nördlich von Saporischschja angegriffen. Schwere Artiellerie und Mehrfachraketenwerfer hätten Wohnhäuser zerstört, berichtet der Leiter der militärischen Gebietsverwaltung von Dnipropetrowsk, Walentyn Resnitschenko, laut der ukrainischen staatlichen Nachrichtenagentur Ukrinform bei Telegram.

+++ 09:10 Ukraine geht von über 80.000 russischen Gefallenen aus +++
Die ukrainische Armee schätzt die Zahl der russischen Gefallenen auf inzwischen 80.210. Seit Kriegsbeginn seien außerdem unter anderem 2838 Panzer zerstört worden, teilt der Generalstab bei Facebook mit.

+++ 08:45 Ukraine: Russischer Kommandopunkt in Cherson zerstört +++
Ukrainische Truppen haben nach eigenen Angaben am Freitag einen Kommandostand von Russlands Streitkräften in der Region Cherson getroffen. In Tscherwonyj Majak seien mehr als 30 russische Soldaten getötet sowie zwei Panzer und vier LKW zerstört worden, berichtet laut der ukrainischen staatlichen Nachrichtenagentur Ukrinform das Operative Kommando Süd.

+++ 08:17 Briten glauben an Russlands Rückzug aus Cherson +++
Das britische Verteidigungsministerium hält es nach eigenen Angaben für wahrscheinlich, dass sich die russischen Truppen bereits ab dem 22. Oktober aus Cherson zurückzogen, als Russland die Zivilbevölkerung zum Verlassen der Stadt aufforderte. Britische Geheimdienste halten es demnach für realistisch, dass die Ukraine die Stadt wieder weitgehend unter Kontrolle hat. Die ukrainischen Truppen hätten wahrscheinlich große Teile der Region am Westufer des Dnipro befreit. Russland werde wohl weiterhin versuchen, Kräfte aus anderen Gegenden der Region über den Fluss in Sicherheit zu bringen. Nach Russlands Ankündigung, sich zurückzuziehen, war befürchtet worden, es könnte sich um eine Falle handeln. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 07:52 Kuleba fordert Hilfe für Ende russischer "Hungerspiele" +++
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba fordert die südostasiatische Staatengemeinschaft Asean auf, Russland zu einer Fortsetzung des in einer Woche auslaufenden Getreideabkommens zu drängen. "Ich rufe alle Asean-Mitglieder auf, jede nur mögliche Maßnahme zu ergreifen, um Russland daran zu hindern, Hungerspiele mit der Welt zu spielen", sagt Kuleba vor Journalisten in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh.

+++ 07:24 Russland sucht sich neuen Verwaltungssitz für Cherson +++
Nach dem Rückzug aus der Stadt Cherson haben die russischen Behörden Henitschesk am Asowschen Meer als neuen Verwaltungssitz des besetzten Teils der Region Cherson ausgewählt. Das meldet das belarussische Oppositionsmedium Nexta.

+++ 06:55 Ukraine: An einem Tag fast 3000 Quadratkilometer befreit +++
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben am Freitag fast 3000 Quadratkilometer im Süden ihres Landes befreit. Das teilt laut dem "Kyiv Independent" eine Sprecherin des Einsatzkommandos Süd mit.

+++ 06:30 Satellitenbilder zeigen zerstörte Brücken in Cherson +++

Die zerstörte Antoniwka-Brücke in Cherson.

Die zerstörte Antoniwka-Brücke in Cherson.

(Foto: MAXAR TECHNOLOGIES via REUTERS)

Auf Satellitenbildern von Maxar Technologies sind nach dem Rückzug der russischen Truppen erhebliche Schäden an Brücken in der Region Cherson sowie am Kachowka-Staudamm zu sehen.

Die kaputte Dariwka-Brücke.

Die kaputte Dariwka-Brücke.

(Foto: MAXAR TECHNOLOGIES via REUTERS)

Der Kachowka-Staudamm.

Der Kachowka-Staudamm.

(Foto: MAXAR TECHNOLOGIES via REUTERS)

+++ 06:06 Cherson bekommt wohl erst nach 30 Tagen wieder Strom +++
Das Energiesystem der Stadt Cherson ist nach Angaben des größten privaten Energieerzeugers der Ukraine komplett zerstört. Wie bereits in der Region Kiew werde es voraussichtlich 30 Tage dauern, bis die Stromversorgung wiederhergestellt ist, zitiert der "Kyiv Independent" den Geschäftsführer Dmytro Sakharuk.

+++ 05:11 Volksbund: Anknüpfungspunkte mit Russlands Zivilgesellschaft suchen +++
Der Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Wolfgang Schneiderhan, plädiert für ein stärkeres Bemühen um russische Gesprächspartner. Dabei sollten die Kirchen schauen, "ob es noch zivilgesellschaftliche Anknüpfungspunkte in Russland gibt", sagt Schneiderhan vor dem Volkstrauertag an diesem Sonntag. "Die Zeit mag jetzt nicht reif sein, aber wir müssen uns vorbereiten, weil wir das Glück haben, in einem freien Land zu leben und über das Danach nachdenken dürfen, ohne dass man daraus jetzt schon konkrete Handlungen ableitet", sagt der frühere Generalinspekteur der Bundeswehr. "Es wird ein Danach geben. Russland verschwindet nicht von dieser Weltkarte." Die kommenden Herausforderungen würden komplex und kompliziert und anders "als 1945 nach der letzten Niederlage Deutschlands". Schneiderhan: "Diese Situation wird sich so nicht wiederholen. Der Weg zu Frieden und Aussöhnung wird viel schwerer werden."

+++ 03:47 Scholz: Diplomatische Lösung zur Beendigung des Krieges derzeit unmöglich +++
Nach Ansicht von Bundeskanzler Olaf Scholz ist eine diplomatische Lösung zur Beendigung des Ukraine-Krieges derzeit unmöglich. Die Kriegsführung von Russlands Präsident Wladimir Putin verhindere jede Annäherung. Mit "diesem mörderischen Krieg, den wir gegenwärtig erleben", habe "Putin erst einmal alles verhindert, was vorher an Gesprächsprozessen in Gange war", sagte Scholz bei einem Bühnentalk des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND).

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+++ 01:44 EU erhöht Unterstützung für ukrainische Getreideexporte +++
Die Europäische Kommission und mehrere Entwicklungsbanken erhöhen ihre Unterstützung für die Getreideexporte aus der Ukraine um eine Milliarde Euro. Das Geld soll in die sogenannten Solidaritätskorridore investiert werden. Dabei handelt es sich um Routen, auf denen ukrainisches Getreide auf der Straße oder auf der Schiene zu Häfen in der EU transportiert wird. Von dort kann es dann in andere Teile der Welt verschifft werden. "Wo Russland Zerstörung gesät hat, hat Europa die Hoffnung wiederhergestellt", erklärt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf Twitter. Mit dem Geld sollten die Wartezeiten für LKW und Züge verkürzt werden, die Richtung Polen und Rumänien fahren. Dafür ist einer Erklärung zufolge geplant, den Verkehrsfluss an Grenzübergängen und die Straßen- und Schieneninfrastruktur in der Ukraine zu verbessern.

+++ 00:57 UN verlangen Ende der Hindernisse für Düngemittelexporte aus Russland +++
Die Vereinten Nationen rufen Länder weltweit auf, Hindernisse für den Export von Düngemitteln aus Russland aus dem Weg zu räumen. "Die Welt kann es sich nicht leisten, dass die weltweiten Probleme bei der Verfügbarkeit von Düngemitteln zu einer weltweiten Nahrungsmittelknappheit führen", teilen die Vereinten Nationen nach Gesprächen mit dem russischen Vizeaußenminister Sergej Werschinin und seiner Delegation in Genf mit. Russland hatte die Fortsetzung des im Juli geschlossenen Getreideabkommens infrage gestellt, mit dem ukrainische Exporte durch das Schwarze Meer möglich wurden. Russland hatte die Exporte seit Beginn seines Angriffskriegs gegen das Nachbarland blockiert. Das Abkommen läuft am 19. November aus. Russland monierte, dass es wegen der westlichen Sanktionen kaum in der Lage ist, eigene Exporte von Nahrungs- und Düngemitteln auf den Weltmarkt zu bringen. Die ungehinderte Ausfuhr aus Russland von Lebensmitteln und Düngemitteln, einschließlich Ammoniak war neben einer Verlängerung des Getreideabkommens Schwerpunkt der Gespräche.

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+++ 23:02 Banksy in der Ukraine: Künstler bestätigt Werk auf zerstörtem Haus +++
Der mysteriöse Streetart-Künstler Banksy hat sich in der Ukraine verewigt. Auf seinem Instagram-Kanal veröffentlicht Banksy Bilder von einem Werk auf einem zerstörten Haus, die in der stark verwüsteten Stadt Borodjanka in der Nähe von Kiew aufgenommen worden sein sollen. Das Werk zeigt auf der grauen Wand eines kriegszerstörten Hauses ein Mädchen, das scheinbar auf Trümmern einen Handstand macht. Die Veröffentlichung auf seinem Instagram-Kanal gilt traditionell als Zeichen, dass Banksy ein Werk als seines bestätigt. Banksys Identität ist nach wie vor unbekannt. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 22:08 Russland verhängt Einreiseverbot gegen Bidens Geschwister +++
Als Reaktion auf westliche Sanktionen hat Russland weiteren 200 US-Amerikanern die Einreise verboten. Auf der sogenannten Stop-Liste stehen nun unter anderem auch die beiden Brüder von US-Präsident Joe Biden, James und Francis Biden, sowie Schwester Valerie Biden, wie das Außenministerium in Moskau mitteilte. Gegen den US-amerikanischen Staatschef selbst hatte die Behörde bereits Mitte März ein Einreiseverbot verhängt. Auf der Liste, die mittlerweile knapp 1300 US-Amerikaner umfasst, stehen nun zudem weitere Politiker und Unternehmer, die laut Kreml-Darstellung die Ukraine unterstützen.

+++ 21:50 Region Oblast Mykolajiw fast vollständig befreit +++
Der Gouverneur der Oblast Mykolajiw, Vitalii Kim, gibt bekannt, dass fast die gesamte Region - mit Ausnahme der Landzunge Kinburnska - von den ukrainischen Streitkräften befreit worden sei.

+++ 21:22 Ausbau von Frachtverkehr mit Ukraine soll gefördert werden +++
Die EU will gemeinsam mit Partnern rund eine Milliarde Euro in alternative Frachtverbindungen zwischen der Ukraine und anderen Ländern investieren. Die sogenannten Solidaritätskorridore seien derzeit die einzige Möglichkeit für die Ukraine, nicht-landwirtschaftliche Güter zu exportieren, teilten die EU-Kommission und die anderen Beteiligten am Freitagabend mit. Zudem könnten nur über sie Güter wie Treibstoff oder humanitäre Hilfe in das Land gebracht werden.

+++ 20:42 Ukraine baut Mauer an Grenze zu Belarus +++
Die Ukraine baut nach eigenen Angaben eine Betonwand und Sperranlagen entlang der mehr als 1000 Kilometer langen Grenze zum russischen Verbündeten Belarus. In der Region Wolyn sei ein drei Kilometer langer, mit Stacheldraht bewehrter Wall errichtet worden, gibt Präsidialberater Kyrylo Tymoschenko bekannt. Auch in den Regionen Riwne und Tschytomyr werde gearbeitet. Einzelheiten nannte er nicht. "Das ist nicht alles, aber wir werden keine Einzelheiten veröffentlichen."

+++ 20:05 Ukrainische Vorhut hat Westufer des Dnipro in Cherson erreicht +++
Eine Vorhut der ukrainischen Streitkräfte erreicht das westliche Ufer des Flusses Dnipro in der Region Cherson. Das gibt der ukrainische Generalstab auf Facebook bekannt.

+++ 19:35 Selenskyj über Sieg in Cherson: "Heute ist ein historischer Tag" +++
Nach dem Abzug der russischen Soldaten berichtet der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj von einem weiteren Vorrücken der eigenen Truppen auf die Gebietshauptstadt Cherson im Süden des Landes. "Heute ist ein historischer Tag", sagt Selenskyj in seiner Videoansprache am Freitagabend. Noch sei die Stadt nicht komplett von der "Präsenz des Feindes" befreit, erklärt er. Ukrainische Spezialeinheiten seien aber bereits vor Ort. Die Bewohner von Cherson entfernten zudem selbstständig russische Symbole von Straßen und Gebäuden. Selenskyj veröffentlicht auch ein Video, das Autokorsos und Jubelchöre für die anrückenden ukrainischen Soldaten zeigen soll. "Die Menschen in Cherson haben gewartet. Sie haben die Ukraine nie aufgegeben", sagt der Staatschef.

Die früheren Entwicklungen im Ukraine-Krieg lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, hek/chl/uzh/rts/AFP/dpa

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