Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:47 Moskau bringt Vorwürfe zu "schmutziger Bombe" vor UN-Sicherheitsrat +++
Russland will das Thema einer "schmutzigen Bombe" nach Angaben von Diplomaten am Dienstag vor den UN-Sicherheitsrat bringen. Russland werde dabei den Vorwurf erheben, die Ukraine plane einen Anschlag mit einer solchen Bombe". Das Thema solle bei einer nicht-öffentlichen Sitzung des 15-köpfigen Gremiums zur Sprache gebracht werden.
+++ 22:55 Selenskyj: Russland vergeudet in diesem Krieg sein Potenzial +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj zieht in einer Video-Ansprache eine Bilanz des seit genau acht Monaten andauernden Krieges. "Wir haben die Unabhängigkeit unseres Staates verteidigt - und daran kann Russland schon jetzt nichts mehr ändern", sagt er in dem Film, der auf seinem Telegram-Kanal veröffentlicht wurde. An der Ukraine zerbreche gerade "die sogenannte zweitstärkste Armee der Welt". Infolge des Angriffs werde Russland künftig nur noch ein Bettler sein. "Das russische Potenzial wird für diesen Wahnsinn vergeudet - für einen Krieg gegen unseren Staat und die gesamte freie Welt."
+++ 22:11 Bellingcat enttarnt russische "Fernbedienungsmörder" +++
Das Recherchenetzwerk Bellingcat hat zusammen mit dem "Spiegel" und dem russischen Exil-Medium "The Insider" eine Gruppe von russischen Militärs enttarnt, die verantwortlich für die russischen Raketenangriffe auf zivile Ziele sind. Bellingcat nennt die Gruppe "Fernbedienungsmörder". Sie sitzen in Kommandozentren in Moskau und St. Petersburg und verdienten vor zwei Jahren im Schnitt umgerechnet 2100 Dollar pro Monat - ihr heutiges Gehalt konnte Bellingcat nicht ermitteln. Der Chef der Gruppe, Oberstleutnant Igor Bagnyuk, bietet derzeit auf Avito.ru, einer Art russischem Ebay, eine Medaille an, die Putin verliehen haben soll. Er will dafür umgerechnet 105 Dollar haben.
Bellingcat kontaktierte mehrere Personen aus der Gruppe. Auf die Frage, wie er nach seiner Arbeit nachts schlafen könne, entgegnete einer, ein Major Matvey Lyubavin: "Seien Sie professionell. Stellen Sie mir konkrete Fragen." Die Frage, warum sie so viele Zivilisten töten, wollte er dann aber nicht beantworten.
+++ 21:04 USA sehen "keine Vorbereitung in Russland für Einsatz von Atomwaffen" +++
Die US-Regierung hat nach eigenen Angaben keinen Hinweis auf einen möglichen russischen Einsatz einer nuklear verseuchten Bombe. "Wir sehen nach wie vor keine Vorbereitungen der russischen Seite für den Einsatz von Atomwaffen und zu diesem Zeitpunkt auch nichts in Bezug auf den möglichen Einsatz einer 'schmutzigen Bombe'", sagt der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby. "Wir haben in der Vergangenheit gesehen, dass die Russen gelegentlich andere für Dinge verantwortlich gemacht haben, die sie vorhatten zu tun", so Kirby weiter. Es gebe derzeit aber keine Hinweise, dass dies hier der Fall ist. "Aber es ist ein Schauspiel, das wir schon gesehen haben."
+++ 20:25 Hochzeitsboom - wahrscheinlich fast 500.000 Russen mobilisiert +++
Daten von russischen Standesämtern legen nahe, dass fast eine halbe Million Männer in Russland für den Krieg gegen die Ukraine mobilisiert wurden. Das berichtet die russische Exil-Nachrichtenseite Mediazona. Die angebliche Teilmobilmachung von bis zu 300.000 Rekruten wäre damit deutlich umfangreicher als von Putin behauptet.
Wer in Russland mobilisiert wurde, kann dem Bericht zufolge sofort heiraten, statt einen Monat warten zu müssen. Die Mobilmachung löste einen Hochzeitsboom in Russland aus: Die Witwe eines Soldaten erhält eine Entschädigung, die Freundin dagegen nicht. Auch Krankenhausbesuche sind für Verheiratete einfacher. Aus den Hochzeitsdaten aus 75 russischen Regionen folgert Mediazona, dass bis Mitte Oktober mindestens 492.000 Menschen in Russland mobilisiert wurden.
+++ 20:02 Wie Ukrainer im umkämpften Bachmut die Stellung halten +++
Rund um das stark umkämpfe Bachmut halten ukrainische Truppen erbittert den russischen Angriffen stand. In der Stadt Soledar sind die Verwüstungen so verheerend, dass die Soldaten scherzhaft von "Sole-grad" in Anspielung auf Stalingrad sprechen.
+++ 19:28 NATO warnt Russland, erfundene Vorwürfe nicht als Vorwand zu nutzen +++
NATO-Generalsekretär Stoltenberg warnt Russland davor, die "falschen Behauptungen" von einer schmutzigen Bombe als Vorwand für eine Eskalation zu nutzen. "Wir bleiben standhaft in unserer Unterstützung für die Ukraine", schreibt Stoltenberg auf Twitter. Russland wirft der Ukraine vor, den Einsatz einer "schmutzigen Bombe" zu planen. Beobachter gehen davon aus, dass Russland vor allem daran interessiert ist, mit immer neuen Bedrohungsszenarien die Unterstützung des Westens für die Ukraine zu untergraben.
+++ 18:59 Schmutzige Bombe? "Solche Behauptungen macht Russland seit Kriegsbeginn" +++
Für Politikwissenschaftler Thomas Jäger fügt sich der jüngste russische Vorwurf einer "dreckigen Bombe" nahtlos in die bisherige Kreml-Propaganda. Er verweist auf die unbegründeten Behauptungen zu Beginn der Invasion, die Ukraine besitze vielzählige "Bio-Labore".
+++ 18:24 Selenskyj wirft Israel vor, "dem Kreml nicht auf die Nerven" gehen zu wollen +++
Vor dem Hintergrund anhaltender russischer Drohnenangriffe auf Städte in der Ukraine wirft Präsident Selenskyj Israel vor, eine "Allianz" zwischen Russland und dem Iran ermöglicht zu haben. Ein solches Bündnis hätte ohne die neutrale Haltung der israelischen Regierung zum russischen Angriffskrieg gegen sein Land "schlicht nicht existiert", sagt Selenskyj bei einer von der israelischen Zeitung "Haaretz" organisierten Konferenz. Anscheinend habe die israelische Regierung "vor langer Zeit, im Jahr 2014", beschlossen, "dem Kreml nicht auf die Nerven zu gehen, der Ukraine nicht wirklich zu helfen".
Unterdessen hat Israel syrischen Angaben zufolge in der Nähe der Hauptstadt Damaskus erneut Raketen auf Stellungen von Milizen abgefeuert, die mit dem Iran verbündet sind. Ziel sei auch ein Stützpunkt für Drohnen gewesen, teilt die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Die israelischen Angriffe auf iranische Ziele in Syrien werden von Russland nach Einschätzung von Beobachtern stillschweigend toleriert.
+++ 18:10 Arzt in Isjum operiert zwischen Schutt und Asche +++
Zu Kriegsbeginn ist Isjum eine der ersten Orte, die heftigen Beschuss erleben. Im Zuge der ukrainischen Gegenoffensive wird die Stadt zurückerobert. Während dieser gesamten Zeit arbeiten Chefarzt Jurij Kusnezow und sein Team in einem schwer beschädigten, kalten Krankenhaus - teils auch im Keller.
+++ 18:00 Grünen-Chef attackiert SPD-Fraktionsvorsitzenden +++
Grünen-Chef Omid Nouripour wird SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich vor, er setze auf "Rezepte aus den 70ern und 80ern". Wer in der aktuellen Situation nach Verhandlungen rufe, helfe letztlich der russischen Seite, sagt er. Denn der Kreml habe nach den jüngsten ukrainischen Rückeroberungen ein Interesse daran, "den Status quo einzufrieren". Es sei wichtig, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen, betont Nouripour und verweist auf Äußerungen von SPD-Chef Lars Klingbeil, der mehrere Fehleinschätzungen seiner Partei zu Russland in den vergangenen Jahrzehnten eingeräumt hatte.
Trotz der seit zwei Wochen verschärften russischen Angriffe auf zivile Ziele in Russland hatte Mützenich in einem Interview gesagt, die vergangenen Wochen hätten bewiesen, dass diplomatischer Fortschritt möglich sei. Zudem forderte er Außenministerin Annalena Baerbock auf, sich stärker für eine diplomatische Lösung im Ukraine-Krieg einzusetzen.
+++ 17:51 Russisches Außenministerium beim Basteln für Twitter nachlässig +++
Das russische Außenministerium hat nach eigenen Angaben Beweise für die ukrainische Absicht, eine schmutzige Bombe zu benutzen - belegt diese Behauptung aber mit einem Foto, das mindestens sieben Jahre alt ist. Die Abbildung der Säcke mit Atommüll wurde bereits 2015 verwendet.
+++ 17:42 Lindner will mehr Mittel für Ukraine bereitstellen +++
Bundesfinanzminister Christian Lindner will im kommenden Jahr die Mittel zur militärischen Unterstützung der Ukraine erhöhen. Die Mittel sollen laut Ministerium auf mindestens zwei Milliarden Euro im nächsten Jahr steigen, bisher seien im Haushaltsentwurf rund 800 Millionen Euro vorgesehen.
+++ 17:11 Stremoussow ruft zum Durchhalten auf - von der Krim +++
Der Vizechef der russischen Besatzungsverwaltung von Cherson, Kirill Stremoussow, verbreitet auf seinem Telegram-Kanal Durchhalteparolen, ist aber selbst längst aus Cherson geflohen. Ein Foto, das ihn mit seiner Familie zeigt und das er auf Telegram gepostet hat, wurde in einem Tierpark auf der Krim aufgenommen, wie das Verifizierungsteam von ntv bestätigt.
Vor ein paar Tagen ging ein fünf Jahre altes Video von Stremoussow durch die sozialen Medien. Es zeigt ihn dabei, wie er ein Baby durch die Luft schleudert, den Angaben zufolge seine damals vier Monate alte Tochter. Die britische "Sun" hatte damals über den Film berichtet. In Cherson war Stremoussow schon vor der Invasion bekannt, allerdings nicht als Politiker oder als Aktivist, sondern als "Freak", wie ein Journalist des britischen "Telegraph" unter Berufung auf einen Einheimischen schreibt.
+++ 16:42 Ukraine befreit 90 Ortschaften +++
Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben in der Region Cherson mehr als 90 Ortschaften befreit, in denen über 12.000 Menschen leben. Das schreibt das ukrainische Verteidigungsministerium auf seinem Telegram-Kanal. Auf welchen Zeitraum sich die Mitteilung bezieht, bleibt unklar.
+++ 16:06 Video: Schrottplatz des Grauens in Charkiw +++
In der Region Charkiw sammeln ukrainische Räumtrupps zahllose russische Geschosse ein und stapeln diese auf einem Schrottplatz des Grauens. Neben Raketen sollen sich auch international geächtete Streubomben darunter befinden. Experten könnten die Funde nun untersuchen.
+++ 15:57 EU zählt hunderte Falschinformationen +++
Die Europäische Union zählt im Zusammenhang mit dem russischen Krieg gegen die Ukraine mehr als 1200 Falschinformationen in kremlnahen Medien in den vergangenen zwölf Monaten. Diese richteten sich unter anderem gegen die EU und andere Akteure, die sich gegen den russischen Krieg stellten und die Ukraine unterstützten, teilt der Auswärtige Dienst der EU mit. Schon in den Monaten vor Beginn des Kriegs sei in Medien der Boden dafür bereitet worden. So sei die Verwendung der Schlüsselwörter "Nazi" und "Völkermord" in den einschlägigen Medien in Bezug auf die Ukraine um fast 300 beziehungsweise mehr als 500 Prozent gestiegen. Russland behauptet, die ukrainische Führung um Präsident Selenskyj sei von Nazis unterwandert, die in der Ostukraine einen "Genozid" an der russischen Minderheit verübten. Beides sind Lügen.
+++ 15:45 Schachtjor fordert Ausschluss Irans von Fußball-WM +++
Der ukrainische Fußballclub Schachtjor Donezk fordert den Ausschluss des Irans von der WM in Katar. Grund sind die Lieferungen iranischen Drohnen an Russland. Den freien Teilnehmerplatz solle die Ukraine als Opfer dieser Angriffe bekommen, schreibt Schachtjor-Chef Sergej Palkin auf Twitter. "Während die iranische Führung mit Vergnügen die Spiele ihres Nationalteams bei der WM verfolgen wird, werden Ukrainer durch iranische Drohnen und iranische Raketen getötet." Russland wurde wegen des Überfalls auf die Ukraine bereits von der WM ausgeschlossen.
+++ 15.28 Ukraine sieht keinen russischen Abzug aus Cherson +++
Der ukrainische Militärgeheimdienst erwartet keinen Abzug russischer Truppen aus der besetzten Stadt Cherson im Süden der Ukraine. Im Gegenteil bereite sich die russische Armee auf eine Verteidigung der Stadt vor, sagt der Leiter des Geheimdienstes, Kyrylo Budanow. "Die russischen Besatzer erwecken nur die Illusion, dass sie Cherson verlassen, tatsächlich bringen sie aber neue Militäreinheiten dorthin", sagt er der "Ukrajinska Prawda".
+++ 15:13 Kreml verbreitet weiter Behauptung über "schmutzige Bombe" +++
Russland hält an der Behauptung fest, Kiew wolle Moskau mit der Zündung einer "schmutzigen" - also atomar verseuchten - Bombe diskreditieren. "Die Gefahr liegt auf der Hand", sagt Kremlsprecher Peskow laut Nachrichtenagentur Interfax. Russlands Außenminister Sergej Lawrow will den Fall vor die Vereinten Nationen bringen. Ihm zufolge gibt es "konkrete Informationen zu den Instituten in der Ukraine, die über entsprechende Technologien verfügen, solch eine 'schmutzige Bombe' zu bauen". Wenige Wochen vor dem Überfall auf die Ukraine hatte Lawrow allerdings auch behauptet, die Annahme, dass Russland die Ukraine bedrohe sei "eine komplette Absurdität".
+++ 14:50 Lambrecht warnt Moskau vor "Überschreiten von roten Linien" +++
Bundesverteidigungsminister Christine Lambrecht zeigt sich tief besorgt über russische Äußerungen über die Anwendung von "schmutzigen Bomben" in der Ukraine. Der Westen müsse geschlossen zum Ausdruck bringen, dass jeder Einsatz derartiger Nuklearwaffen ein "Überschreiten von roten Linien" wäre. Sie betont zugleich, dass solche Drohungen "keine Auswirkungen" auf die deutsche Unterstützung für die Ukraine hätten.
+++ 14:36 Ukraine: Damm-Sprengung würde Russland wenig bringen +++
Russland würde mit einer Sprengung des Kachowka-Staudammes nach Angaben des ukrainischen Geheimdienstes eine Umweltkatastrophe hervorrufen, den Vormarsch der ukrainischen Truppen im Süden aber nur wenig verlangsamen. Die von Russland besetzten Gebiete würden überflutet werden, sagt Kyrylo Budanow, der Chef des Militärgeheimdienstes, der Zeitung "Ukrainska Prawda". Zudem ginge ein für die annektierte Halbinsel lebenswichtiger Kanal mit der Damm-Sprengung verloren. "Natürlich würden sie unseren Vormarsch für eine gewisse Zeit erschweren. Und das ist übrigens keine sehr lange Zeitspanne, etwa zwei Wochen oder so."
+++ 14:00 Kriegsparteien melden nur vereinzelt Gefechte +++
Vor einer erwarteten Großoffensive der Ukrainer im südlichen Gebiet Cherson gibt es entlang der Front nur vereinzelt Gefechte. Das geht aus den Lageberichten der russischen und ukrainischen Streitkräfte hervor. Das Verteidigungsministerium in Moskau berichtet von der Abwehr ukrainischer Angriffe im östlichen Raum Kupjansk und Lyman sowie nördlich des besetzten Schwarzmeerhafens Cherson. Kiew wiederum vermeldet, russische Attacken auf die Städte Bachmut und Soledar zurückgeschlagen zu haben. Im Norden verlaufen die Gefechte demnach an der Gebietsgrenze zwischen Charkiw und Luhansk und teilweise in Donezk. Unabhängig lassen sich die Angaben der Kriegsparteien nicht überprüfen. Vermutet wird indes, dass eine ukrainische Großoffensive bevorsteht. Als wahrscheinlichstes Angriffsgebiet gilt der russische Brückenkopf nordwestlich des Dnipro im Gebiet Cherson einschließlich der Gebietshauptstadt selbst.
+++ 13:43 Kiew schätzt Kosten für Wiederaufbau auf 750 Milliarden Dollar +++
Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal beziffert den Finanzbedarf für den Wiederaufbau der Ukraine auf 750 Milliarden Dollar - umgerechnet etwa 763 Milliarden Euro. Er betont, dass die Ukraine der EU künftig Strom und Gas liefern wolle. Es böten sich große Chancen für deutschen Unternehmen, sagt Schmyhal. Laut Bundeskanzler Olaf Scholz sind bereits heute über 2000 deutsche Unternehmen in der Ukraine aktiv.
+++ 13:27 Scholz: Wiederaufbau der Ukraine als künftiges EU-Mitglied planen +++
Beim Wiederaufbau der Ukraine muss Bundeskanzler Olaf Scholz zufolge mitgedacht werden, dass das Land künftig EU-Mitglied sein soll. Scholz sichert der Ukraine auf einer deutsch-ukrainischen Wirtschaftskonferenz in Berlin zu, dass der von Russland angegriffene Energiesektor so wieder aufgebaut werden soll, dass das Land effizienter Strom in die EU liefern könne. "Zugleich wünschen sich viele mehr Verlässlichkeit des Rechtsstaats (...) und einen noch einschiedeneren Kampf gegen die Korruption", mahnt der Bundeskanzler. Der Weg der Ukraine in die EU werde "mit vielen Reformen gerade auch mit Blick auf die Judikative und den Kampf gegen Korruption verbunden sein".
+++ 13:00 Luftalarm in Kiew ausgelöst +++
In der ukrainischen Hauptstadt heulen wieder die Sirenen und warnen vor möglichen neuen russischen Raketenangriffen. Auch seien Warnungen auf die Handys in Kiew geschickt worden, twittert der Politikberater und ehemalige Leiter der Heinrich-Böll-Stiftung in Kiew, Sergej Sumlenny. Sirenen sind auch in einem Video aus Kiew zu hören, das der scheidende ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, postet. In den vergangenen Wochen hatte das russische Militär Kiew mehrfach mit Raketen und Drohnen angegriffen. Erst am Samstag hatte Russland mit neuen Raketenangriffen auf die Ukraine landesweit Luftalarm ausgelöst.
+++ 12:44 Russland wirft dem Westen Gold- und Devisendiebstahl vor +++
Russland wirft dem Westen vor, durch seine Sanktionen im Grunde genommen russische Gold- und Devisenreserven gestohlen zu haben. Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow sagt vor der Presse, ganz allgemein hätten bestimmte westliche Länder einen großen Teil des russischen Vermögens gestohlen. Er antwortet auf die Frage nach einem Vorschlag der Europäischen Union, die im Zuge der Sanktionen wegen des russischen Angriffskrieges eingefrorenen russischen Vermögenswerte zum Wiederaufbau der Ukraine zu nutzen.
+++ 12:24 SPD-Chefin lehnt russische Gaslieferungen nach Kriegsende ab +++
SPD-Chefin Saskia Esken ist gegen eine Wiederaufnahme der Gaslieferungen aus Russland nach Ende des Krieges. "Wir werden auch nach dem Krieg ganz klar unsere Abhängigkeit von russischen Energielieferungen nicht wieder aufbauen. Da sind wir froh, dass wir jetzt die wichtigsten Schritte gemacht haben, um da rauszukommen", sagt Esken im "Frühstart" von ntv. Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer von der CDU hatte sich dafür ausgesprochen, nach dem Krieg wieder Gas aus Russland über Nord Stream 1 zu beziehen. Dazu sagt Esken: "Wir müssen in unserer Energieversorgung autark werden und nicht mehr abhängig von einem Staat. Das war ein großer Fehler. Da sollten wir nicht darüber nachdenken, den wieder zu begehen." Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 11:50 Schulze zum Wiederaufbau: "Man muss damit rechnen, dass manches wieder zerstört werden kann" +++
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze plädiert dafür, rasch mit dem Wiederaufbau der Ukraine zu beginnen. "Man muss wahrscheinlich vieles parallel und gleichzeitig machen und auch damit rechnen, dass das ein oder andere wieder zerstört werden kann", sagt die SPD-Politikerin vor Beginn des Deutsch-Ukrainischen Wirtschaftsforums im RBB. "Aber wichtig ist es ja, dass erstmal die Kinder weiter Schulen haben, dass das Krankenhaus vor Ort funktioniert, dass Strom, dass Wasser da ist." Millionen Menschen im Land bräuchten ein Dach über dem Kopf, Strom und Wärme, damit sie in der Ukraine bleiben könnten, sagt Schulze. Das Forum befasst sich mit dem Wiederaufbau der Ukraine.
+++ 11:13 ISW: Schoigus Anrufe sollen NATO-Staaten einschüchtern +++
Die Anrufe des russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu bei mehreren Amtskollegen aus NATO-Staaten sollten nach Einschätzung einer US-Denkfabrik Ängste anscheinend schüren. Das Institute for the Study of War schreibt, Schoigu ziele wohl darauf ab, westliche Militärhilfen an die Ukraine zu verzögern oder einzuschränken und durch Panikmache die NATO-Allianz zu schwächen. Schoigu hatte nach Angaben aus Moskau in den Telefonaten behauptet, Kiew plane zur Diskreditierung Moskaus die Zündung einer radioaktiven Bombe. Großbritannien, die USA und Frankreich weisen diese Behauptung in einem gemeinsamen Statement als falsch zurück. Auch die Ukraine bestreitet den russischen Vorwurf.
+++ 10:52 Bundeswehr-Inspekteure reisen für Manöver nach Estland +++
Die Inspekteure der deutschen Luftwaffe und Marine, Generalleutnant Ingo Gerhartz und Vizeadmiral Jan Christian Kaack, sind in Estland, um sich ein Bild von der Übung "Baltic Tiger 2022" machen. Geübt wird unter anderem der Schutz für Häfen und Flughäfen. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine will die NATO einen verstärkten Schutz der Bündnispartner an der Ostflanke sicherstellen. Das Manöver dauert knapp einen Monat. Dafür wurden Aufklärungstrupps, Scharfschützen und Soldaten zur Feuerunterstützung nach Estland verlegt. Das Seebataillon der Deutschen Marine schickte Minentaucher und Marineinfanteristen. Dazu kommen noch Spezialisten für atomare, biologische und chemische Kampfstoffe (ABC-Abwehr) sowie Sanitätskräfte. Die Luftwaffe beteiligt sich an der NATO-Luftraumsicherung über dem Baltikum, die Deutsche Marine an der Räumung von verbliebenen Weltkriegsseeminen vor der baltischen Ostseeküste.

Vizeadmiral Jan Christian Kaack (2.v.r) und Generalleutnant Ingo Gerhartz (2.v.l.), treffen auf dem Militärflughafen Ämari ein.
(Foto: dpa)
+++ 10:14 Munz: Atombomben-Aussage ist erschütternd durchsichtig +++
Russlands Verteidigungsminister Shoigu spricht erstmals seit langem wieder direkt mit westlichen Gegenübern. Dabei streut er die Behauptung, die Ukraine bereite den Einsatz einer schmutzigen Bombe vor. ntv-Korrespondent Rainer Munz führt aus, was der Kreml damit bezwecken könnte.
+++ 09:57 Russische Behörde in Cherson bildet örtliche Miliz +++
Die von Russland eingesetzte Verwaltung in der südukrainischen Region Cherson bildet eine lokale Miliz. Alle Männer, die noch in der gleichnamigen Regionalhauptstadt seien, könnten sich der Miliz anschließen. Die Verwaltung hat die Zivilbevölkerung aufgefordert, die Region zu verlassen, da die ukrainischen Streitkräfte im Süden des Landes vorrücken. Cherson sowie die Regionen Luhansk, Donezk und Saporischschja wurden im September von Russland annektiert.
+++ 09:31 Sendedirektor von Kremlkanal muss nach Kindsmordfantasien gehen +++
Der russische Staatssender RT entlässt den Kreml-Propagandisten Anton Krassowski nach skandalösen Aussagen unter anderem über das Ertränken ukrainischer Kinder. "Die Äußerungen Anton Krassowskis sind barbarisch und grässlich", begründet die Chefin von RT, Margarita Simonjan, bei Telegram die vorläufige Kündigung. Zuvor hatte Krassowski sich als Chef des russischsprachigen Programms von RT monatelang als Hassprediger gegenüber der Ukraine betätigt. Ausgelöst hatte den Skandal Krassowskis Forderung in einer Fernsehsendung, ukrainische Kinder, die der Ansicht seien, die Ukraine sei von Russland okkupiert worden, entweder in einen Fluss zu werfen und zu ertränken, oder sie in einer Hütte einzusperren und anzuzünden. Daneben sprach er der Ukraine das Existenzrecht ab, rief zur Erschießung von Ukrainern auf und verharmloste Vergewaltigungen. Krassowski erklärt nach seinem Rauswurf, er bedauere, eine Grenze überschritten zu haben.
+++ 09:10 Soldaten-Blogger bezeichnet Lage russischer Truppen in Cherson als "düster" +++
Ein russischer Milblogger - das sind Blogger, die als Soldaten beim Militär dienen - beschreibt die Lage der russischen Einheiten in der Oblast Cherson als "düster". Die US-amerikanische Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) hat die Aussage des Bloggers in ihrer Einschätzung zum Verlauf des Kriegs in der Ukraine aufgegriffen. Moskau hat seine Truppen aus dem Westen der Region abgezogen und die Bewohner der Stadt Cherson aufgefordert, ihre Häuser und Wohnungen "sofort" zu verlassen. Es wird mit einer Gegenoffensive der Ukraine gerechnet. Der Milblogger sagt, es habe sich als "praktisch unmöglich" erwiesen, Truppen aus der vordersten Verteidigungslinie zu evakuieren, und fügt hinzu, dass nur noch die Frage bleibe, wie die russische Führung diesen endgültigen Rückzug abschließt und wie man ihn den Menschen in Russland erklärt.
+++ 08:48 Esken: Mit Diplomatie ist bei Putin gerade "nichts zu erreichen" +++
Die Co-Parteichefin der SPD, Saskia Esken, sieht im Gegensatz zu ihrem Parteikollegen Rolf Mützenich derzeit keine Möglichkeiten für diplomatische Erfolge mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Esken sagt im "Frühstart" von ntv: "Es ist ja wichtig, dass die Diplomatie auch immer im Spiel bleibt. Sie hat Gutes bewirkt - auch jetzt im Ukraine-Konflikt, bei Gefangenen-Austauschen, bei den Getreidelieferungen." Allerdings könne ein schnelles Ende des Krieges nur "der russische Aggressor" Putin herbeiführen: "Er hat die Ukraine überfallen, er muss alle Kampfhandlungen beenden und seine Truppen aus der Ukraine abziehen und dazu ist leider derzeit überhaupt keine Bereitschaft zu erkennen." Gefragt nach den Aussagen von SPD-Fraktionschef Mützenich, der mehr diplomatische Bemühungen seitens Deutschlands in Richtung Russland gefordert hatte, sagt Esken, dass die Diplomatie zwar nicht verstummen dürfe, aber: "In der aktuellen Situation ist damit bei Wladimir Putin nichts zu erreichen."
+++ 08:28 Medien: Auto von russischem Kollaborateur in Cherson in die Luft gesprengt +++
Das Auto eines russischen Kollaborateurs soll einem Medienbericht zufolge in Cherson in die Luft gesprengt worden sein. Wie russische Nachrichtenagenturen berichten, sei bei der Explosion einer selbstgebauten Bombe im von Russland besetzten Cherson eine Person getötet und drei Personen verletzt worden. Wie der "Kyiv Independent" unter Berufung auf die lokale Nachrichtenagentur Most berichtet, galt die Bombe Oleh Tyutyrai, dem Leiter eines russischen Internierungslagers im Oblast Cherson. Über seinen Zustand ist bislang nichts bekannt. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.
+++ 08:16 Kiew: Fast jede dritte Drohne schlägt ein +++
Nach ukrainischen Angaben hat Russland in der Ukraine bereits Hunderte iranische Kampfdrohnen eingesetzt. Der ukrainische Geheimdienstchef Kyrylo Budanov spricht von etwa 330 Drohnen, die bis Samstag eingesetzt worden seien. Davon seien etwa 70 Prozent abgeschossen worden, sagt er dem Online-Portal "Ukrainska Pravda". Etwa 30 Prozent der Drohnen hätten jedoch ein Ziel getroffen oder seien in der Nähe des Ziels eingeschlagen. Zuvor hatte unter anderem ein ukrainischer Militärsprecher gesagt, dass bis zu 85 Prozent der Drohnen-Angriffe abgefangen worden seien.
+++ 07:54 London vermutet, dass Russland mit Drohnen teilweise Raketen ersetzt +++
Russland setzt nach britischen Angaben weiterhin iranische Drohnen bei Luftangriffen in der Ukraine ein. Russland nutze diese Drohnen vom Typ Shahed-136 wahrscheinlich, um die ukrainische Luftabwehr zu umgehen und als Ersatz für russische Präzisionsraketen, deren Vorrat immer weiter schrumpfe, teilt das Verteidigungsministerium in London in seinem täglichen Lagebericht mit. Die Ukraine sei aber erfolgreich bei der Abwehr der Drohnen. Bis zu 85 Prozent der Angriffe würden abgefangen, schreibt das britische Ministerium und beruft sich auf offiziellle ukraininische Angaben. Diese Quote hatte etwa ein ukrainischer Militärsprecher vor einer Woche genannt. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 07:30 USA, Frankreich und Großbritannien warnen Russland vor Vorwand zu Eskalation +++
Die USA, Frankreich und Großbritannien weisen in einer gemeinsamen Erklärung die russischen Anschuldigungen zurück, die Ukraine plane den Einsatz einer sogenannten schmutzigen Bombe mit radioaktivem Material. Die drei Länder träten den "durchsichtig falschen Behauptungen" entgegen, die Ukraine plane den Einsatz einer solchen Bombe auf ihrem eigenen Territorium, heißt es in der Stellungnahme. Darin wird Russland davor gewarnt, derartige Anschuldigungen als "Vorwand für die Eskalation" seines Kriegs gegen die Ukraine zu benutzen. Dies würde "von der Welt durchschaut" werden, heißt es. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 07:16 Scholz und Schmyhal eröffnen Deutsch-Ukrainisches Wirtschaftsforum +++
Bundeskanzler Olaf Scholz und der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal eröffnen um 12 Uhr das fünfte Deutsch-Ukrainische Wirtschaftsforum in Berlin. Es ist die erste derartige bilaterale Veranstaltung seit Beginn des russischen Angriffskriegs. Im Zentrum stehen Hilfen für die ukrainische Wirtschaft und der Wiederaufbau des Landes. Schwerpunkt ist dabei insbesondere der ukrainische Energiesektor, den russische Streitkräfte zuletzt gezielt angriffen.
+++ 06:55 Grünen-Sicherheitsexperte: Deutschland längst Ziel hybrider Kriegsführung +++
Grünen-Sicherheitsexperte Konstantin von Notz dringt angesichts jüngster Sabotage-Vorfälle auf klar geregelte Zuständigkeiten bei den Sicherheitsbehörden zum Schutz kritischer Infrastruktur. "Wir brauchen neue Strukturen zur Erkennung und Abwehr hybrider Bedrohungen, ein Dachgesetz zum Schutz kritischer Infrastrukturen und vor allem glasklare Zuständigkeiten angesichts einer Vielzahl handelnder Akteure", sagt der Vorsitzende des Parlamentarischen Kontrollgremiums der "Funke Mediengruppe". "Die offensichtliche Sabotage an den Nordstream-Pipelines, die jüngsten Angriffe auf die deutsche Schieneninfrastruktur, aber auch Vorfälle wie die Drohnenüberflüge über Gelände der Bundeswehr, auf denen Ukrainer ausgebildet werden - das alles sind sehr beunruhigende Vorgänge, die darauf hinweisen, dass auch Deutschland längst Ziel einer hybriden Kriegsführung ist."
+++ 06:47 Deutsche Wirtschaft plant für Wiederaufbau in der Ukraine +++
Die deutsche Wirtschaft plant bereits für einen Wiederaufbau in der Ukraine nach dem Krieg. Auf Initiative des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft hätten 50 Expertinnen und Experten ein Dossier mit Vorschlägen und Angeboten zum wirtschaftlichen Wiederaufbau erarbeitet, berichtet das "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Wir müssen Soforthilfe leisten, etwa bei der Infrastruktur oder der Energieversorgung, aber die Zukunft gleich mitdenken", sagt der Geschäftsführer des Ostausschusses, Michael Harms. Laut dem Dossier sollen die am Wiederaufbau beteiligten Länder und die EU jeweils einen Koordinator ernennen. Diese sollten einen Rat bilden, der sich mit Kiew über aktuelle Erfordernisse und Projekte austausche. Jedes Geberland solle die Aufsicht über eigene Projektmittel behalten. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 06:09 Blinken nennt Moskaus Behauptung zu radioaktiver Bombe falsch +++
US-Außenminister Antony Blinken weist Russlands Behauptung zurück, die Ukraine wolle auf ihrem eigenen Gebiet eine "schmutzige Bombe" zünden. Die Vorwürfe seien falsch, twittert Blinken. Er habe darüber mit seinem ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba gesprochen und ihm die weitere Unterstützung der USA zugesagt. Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte nach Angaben seines Ministeriums gegenüber den europäischen Atommächten Großbritannien und Frankreich behauptet, Kiew plane zur Diskreditierung Moskaus die Zündung einer radioaktiven Bombe. Auch der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar bekam demnach einen Anruf Schoigus. Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace sagt nach seinem Telefonat mit Schoigu, er habe die Behauptungen zurückgewiesen und gemahnt, solche Vorwürfe sollten nicht als Vorwand für eine weitere Eskalation genutzt werden.
+++ 04:17 Kiew: Sieben Getreideschiffe verlassen Ukraine +++
Sieben Schiffe mit Getreide sind ukrainischen Angaben zufolge auf dem Weg nach Asien und Europa. Die Schiffe mit insgesamt 124.300 Tonnen Getreide verließen die Häfen von Odessa, Tschornomorsk und Piwdennji, teilt das ukrainische Infrastrukturministerium mit. Zu den Schiffen zähle auch ein vom Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen gechartertes Schiff mit 40.000 Tonnen Weizen an Bord, das für den Jemen bestimmt ist. Die Ukraine wirft Russland weiter vor, die vollständige Umsetzung des Getreideabkommens zu blockieren. "Infolgedessen sind diese Häfen in den letzten Tagen nur mit 25 bis 30 Prozent ihrer Kapazität ausgelastet", erklärt das ukrainische Infrastrukturministerium.
+++ 02:35 Generalstaatsanwaltschaft: 430 Kinder seit Kriegsbeginn in der Ukraine getötet +++
Laut der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft sind seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar 430 Kinder getötet und mehr als 820 verletzt worden. Wie der "Kyiv Independent" berichtet, soll es mit 419 verletzten oder getöteten Kindern die meisten im Oblast Donezk geben. In der Oblast Charkiw wurden 260 und in der Oblast Kiew 116 Kinder getötet oder verletzt. Die tatsächliche Zahl dürfte noch höher sein: Wie die Zeitung schreibt, beinhaltet die Statistik der Generalstaatsanwaltschaft nicht die Zahl der Opfer in den von Russland besetzten Gebieten und noch umkämpften Gebieten. Seit Beginn der russischen Invasion wurden dem Bericht zufolge 326 Bildungseinrichtungen in der Ukraine vollständig zerstört und 2663 beschädigt.
+++ 00:41 Shmyhal: Ukraine hat genug Gas für den Winter +++
Nach Angaben von Denys Shmyhal verfügt die Ukraine mit über 14,2 Milliarden Kubikmeter Erdgas über genug Reserven, um durch den Winter zu kommen. Das berichtet die ukrainische Zeitung "Kyiv Independent". "Die Ukraine hat genug Erdgas, um den Winter zu überstehen", zitiert das Blatt den ukrainischen Ministerpräsidenten. Nachdem das russische Truppen vermehrt die ukrainische Infrastruktur mit Raketen beschossen hat, kämpft das Land mit Stromausfällen und Versorgungsproblemen.
+++ 23:22 Iran liefert 40 Gasturbinen an Russland +++
Der Iran kündigt an, Russland mit 40 Gasturbinen zu beliefern, um die russische Gasindustrie aufgrund westlicher Sanktionen zu unterstützen. Das berichtet die britische Zeitung "Guardian" unter Berufung auf lokale iranische Medien. Die industrielle Erfolge des Irans seien nicht auf die Herstellung von Raketen und Drohnen beschränkt, wird Reza Noushadi, der CEO der Iranian Gas Engineering and Development Company, laut einer Mitteilung des iranischen Ölministeriums zitiert. "Derzeit werden 85 Prozent der von der Gasindustrie benötigten Anlagen und Ausrüstungen im Land gebaut", so Noushadi, "und kürzlich wurde ein Vertrag über den Export von 40 im Iran hergestellten Turbinen nach Russland unterzeichnet." Er gibt jedoch nicht an, wann der Vertrag unterzeichnet wurde und wann die Turbinen geliefert werden sollen.
+++ 22:50 Medienbericht: Iranische Drohnenausbilder in Belarus gesichtet +++
Wie die ukrainische Zeitung "Kyiv Independent" unter Berufung auf eine Spezialeinheit der Ukraine berichtet, sind iranische Drohnenausbilder in Belarus gesichtet worden. Nach Angaben der ukrainischen Einheit bilden Ausbilder der Islamischen Revolutionsgarde russische Streitkräfte in Belarus aus und koordinieren den Start von im Iran hergestellten Drohnen.
Frühere Entwicklungen rund um den Ukraine-Krieg lesen Sie hier.
Quelle: ntv.de, hvo/hul/rts/AFP/dpa